Brokkoli und Blumenkohl wachsen je nach Saison in Deutschland und landen auf zahlreichen Tellern von Fans der gesunden Ernährung. Aber welches der beiden Gemüse ist wirklich gesünder?
Warum gelten Kreuzblütler als gesund?
Kohl gehört seit Jahrhunderten zu den Basics einer gesunden Ernährung. Kreuzblütler wie Brokkoli, Blumenkohl oder auch Grünkohl liefern nicht nur Ballaststoffe und Vitamine, sondern auch sekundäre Pflanzenstoffe. Hier sind vor allem die Glucosinolate zu erwähnen, die in allen Kohlsorten vorkommen und im menschlichen Körper zu Isothiocyanaten umgebauten werden.
Diesen Stoffen wird eine entzündungshemmende Wirkung zugeschrieben. Wie das Deutsche Krebsforschungszentrum berichtet, gibt es bereits mehrere Studien, die sich mit der Wirkung von Brokkoli auf das Krebsrisiko des Menschen beschäftigen. Die Ergebnisse deuten darauf hin, dass Brokkoli womöglich tatsächlich Einfluss auf die Entstehungswahrscheinlichkeit einzelner Krebsarten nehmen kann.
Eine weitere spannende Studie ergab, dass Kreuzblütler den Blutdruck bei Erwachsenen senken können. Zwar wurde die Studie nur mit einer geringen Personengruppe durchgeführt, erste Erkenntnisse sind aber eindeutig. Es muss künftig weiter untersucht werden, ob bei moderatem Bluthochdruck eine explizite Empfehlung zum Verzehr von Kreuzblütlern wie Blumenkohl oder Brokkoli ratsam ist. Letzteren musst du übrigens nicht mal kochen, er ist auch als Rohkost genießbar.
Der Nährstoffvergleich
Blumenkohl und Brokkoli gehören zur selben Pflanzenfamilie und teilen viele ihrer gesunden Eigenschaften. Beide haben wenige Kalorien, eignen sich wunderbar zum Abnehmen und bringen sekundäre Pflanzenstoffe mit. Im direkten Vergleich zeigen sich aber einige Unterschiede.
Brokkoli punktet mit einem deutlich höheren Gehalt an Vitamin C, rund 89 bis 115 mg pro 100 g, während Blumenkohl hier nur 48 bis 73 mg mitbringt. Beim Eiweißgehalt liegt Brokkoli mit bis zu vier Gramm ebenfalls vorne, Blumenkohl bringt es im Schnitt nur auf 2 Gramm.
In Sachen Kalorien gibt es kaum Unterschiede, wobei der Blumenkohl mit 22 bis 26 Kalorien auf 100 Gramm noch etwas leichter ist. Geht es um den Kaliumgehalt, muss der Blumenkohl erneut zurückstecken. Er kommt auf 299 mg/100 g, während Brokkoli 316 mg/100 g mitbringt. Bei Folsäure nehmen sich beide Gemüsesorten nicht viel.
Schau dir im nachfolgenden Video an, wie du im Handumdrehen jede Gemüsesorte schnippelst:
Warum Brokkoli die Nase leicht vorn hat
Brokkoli mag in Sachen Beliebtheit leicht hinter Blumenkohl liegen, auf Nährstoffebene hat er aber die Trümpfe in der Hand. Geschmack ist bekanntlich subjektiv – bei den inneren Werten liegt er jedoch oft vorne.
# Vitamine mit Extras
Brokkoli enthält fast doppelt so viel Vitamin C wie Blumenkohl und toppt damit sogar die Apfelsine. Das gibt Power fürs Immunsystem und wirkt gleichzeitig antioxidativ. Auch bei Vitamin K, das wichtig für die Blutgerinnung ist, macht Brokkoli das Rennen. Eine Portion deckt mehr als den Tagesbedarf.
# Mehr Pflanzenstoffe
Ein echter Vorteil liegt an seinem Gehalt an Sulforaphan. Diese Verbindung kommt beim Blumenkohl nur in Spuren vor. Sulforaphan gilt als besonders wirksam gegen entzündliche Prozesse im Körper und steht im Fokus aktueller Forschungen zum Zellschutz.
# Ballaststoffe und Eiweißgehalt
Wer auf pflanzliche Proteine achtet, kommt mit Brokkoli gut weg. Bis zu vier Gramm Eiweiß stecken in 100 Gramm. Das ist mehr als bei den meisten anderen Gemüsesorten. Die zusätzlich enthaltenen Ballaststoffe unterstützen die Verdauung und das Sättigungsgefühl. Ein Pluspunkt, wenn du dich kalorienbewusst ernährst.
Warum auch Blumenkohl gesundheitliche Vorzüge hat
Der Brokkoli mag im Rennen den ersten Platz machen, Blumenkohl bringt aber trotzdem eigene Stärken mit. Idealerweise kombinierst du die beiden Gemüsesorten, um das Beste aus deiner Ernährung rauszuholen.
# Stark in Sachen Folsäure
Blumenkohl ist eine optimale Quelle für Folsäure, die für die Zellteilung und Blutbildung wichtig ist. Bei Kinderwunsch und in der Schwangerschaft ist dieser Nährstoff entscheidend für dich. Gleichzeitig liefert Blumenkohl viel B6, das deinen Energiestoffwechsel antreibt und für die Nervenfunktion zuständig ist.
# Kalorienarm und sättigend
Mit nur rund 25 Kalorien ist der Blumenkohl ein echter Allrounder in Sachen gesunder Ernährung. Du kannst ihn nicht nur als Gemüse essen, sondern sogar als Ersatz für Reis. Dank der Ballaststoffe macht das Gemüse angenehm satt und liegt nicht zu schwer im Magen.
# Gut für den Darm
Auch Blumenkohl bringt Ballaststoffe und sekundäre Pflanzenstoffe mit, die deine Darmgesundheit unterstützen und das Immunsystem fördern. Zwar hat Brokkoli die Nase vorn, wenn du aber lieber Blumenkohl magst, freut sich dein Darmtrakt trotzdem über den gesunden Snack.
Beide Gemüsesorten überzeugen mit Nährstoffen, wenig Kalorien und wichtigen Pflanzenstoffen. Brokkoli ist das Vitamin-C-Wunder mit antioxidativem Sulforaphan und ist auf einem gesunden Speiseplan immer willkommen. Blumenkohl ist für viele Menschen leichter verträglich und bringt Vielseitigkeit in die Küche. Außerdem hast du jede Menge Folsäure, Kalium und B6 im weißen Wundergemüse. Unterm Strich musst du dich nicht entscheiden, sondern kannst ganz einfach beide Gemüsesorten regelmäßig in deinen Speiseplan integrieren. Dein Körper freut sich darüber.