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Vorsicht, giftig!

Nosferatu-Spinne: Deshalb gibt es gerade trotz Kälte immer mehr Sichtungen

Nosferatu-Spinne

Giftspinnen sind in Deutschland eher die Seltenheit, doch seit letztem Sommer häufen sich Sichtungen der Nosferatu-Spinne. Die ist eigentlich in südlicheren Gefilden heimisch, doch weil es auch hierzulande zunehmend wärmer wird, verbreitet sie sich nun immer weiter. Im Winter gingen die Sichtungen für ein paar Monate zurück, doch nun werden sie wieder häufiger. Dabei ist der Winter doch noch gar nicht vorbei. Woran liegt das?

Die Nosferatu-Spinne dürfte wohl der größte Albtraum aller Spinnenphobiker sein. Sie ist nicht nur haarig und wird bis zu 8 cm groß – sie kann auch tatsächlich beißen und ist giftig. Ihren Namen verdankt sie ihrer Zeichnung auf dem Rücken. Die erinnert viele an das Gesichts des Vampirs aus Nosferatu. Ihr Biss ist für Menschen zwar unangenehm, aber soweit keine Allergie vorliegt nicht gefährlich. Laut Erfahrungsberichten soll der Schmerz mit dem eines Bienenstichs vergleichbar sein. Die Nosferatu-Spinne war bisher vor allem im westlichen Mittelmeerraum und Nordafrika verbreitet. Durch den Klimawandel zieht es sie nun aber auch weiter in den Norden.

Warum nehmen Sichtungen der Nosferatu-Spinne jetzt zu?

Während es im Sommer und Herbst zahlreiche Sichtungen der Nosferatu-Spinne gab, geriet sie in den letzten Monaten fast schon wieder in Vergessenheit. Im Winter verzieht sie sich nämlich in geeignete Winterverstecke. Das können etwa warme und feuchte Kellerräume sein. Während die Männchen zum Ende der Paarungszeit sterben, überleben die Weibchen den Winter oft. Entscheidender für die sich häufenden Sichtungen ist allerdings die Tatsache, dass die Jungtiere der Nosferatu-Spinne gerade eine Größe erreichen, die uns Menschen Unwohlsein bereitet – dabei ist noch nicht mal ihre Endgröße erreicht. Aktuell sind die Jungtiere aus dem letzten Sommer und Herbst rund 2 cm groß, sie können jedoch auf bis zu 8 cm heranwachsen. Auch werden die Sichtungen mit steigenden Temperaturen wohl noch weiter zunehmen, denn sobald es draußen warm genug ist und mehr Beute in Form von Insekten herumschwirrt, kommt auch die Nosferatu-Spinne wieder aus ihrem Versteck.

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In welchen Regionen ist die Nosferatu-Spinne besonders verbreitet?

Der Naturschutzbund NABU hat bereits eine Meldestelle für Sichtungen der Nosferatu-Spinne eingerichtet. Wer eine Begegnung mit dem Krabbeltier hat, wird angehalten, dies hier zu melden. Der Atlas der Spinnentiere Europas sammelt außerdem Sichtungen aus verschiedenen Quellen und visualisiert diese auf einer Karte.

Screenshot Atlas der Spinnentiere Europas vom 19.09.2022
Screenshot Atlas der Spinnentiere Europas vom 19.09.2022

Hier wird sehr schnell deutlich, in welchen Regionen Deutschlands die Spinne bereits besonders verbreitet ist. Entlang des Rheins gab es bisher die meisten Sichtungen. Vor allem in Baden-Württemberg scheint die Spinne schon stark verbreitet zu sein, aber auch rund um den Rhein in Nordrhein-Westfahlen gab es viele Sichtungen. Der Osten blieb bisher weitestgehend verschont. Nur in größeren Städten wie Berlin und Leipzig wurden schon mehrere Exemplare der Spinne gesichtet.

Warum verbreitet sich die Spinne so schnell?

Vor allem im August letzten Jahres schienen die Meldungen der Nosferatu-Spinne förmlich explodiert zu sein. Das hat nicht nur mit dem heißen Wetter zu tun, sondern kann auch daran liegen, dass Nosferatu-Spinnen sich extrem schnell vermehren. Eine Beobachtung des Naturkundemuseums zeigte, dass ein Kokon der Spinne 182 Eier enthielt. Doch es blieb nicht bei diesem einen Kokon, denn ohne dass das Weibchen weiteren Kontakt zu einer männlichen Spinne hatte, legte es in den darauffolgenden Monaten weitere Eier. Die Anzahl wurde immer weniger. Der Grund: Die Spinne verfügt über sogenannte Spermatheken, in denen sie das Sperma der männlichen Spinne sammelt und für mehrere Befruchtungen nutzt. In der Regel enthält ein Kokon 20 bis 50 Eier.

Die frisch geschlüpften Spinnen brauchen dann im Schnitt 30 Wochen, bis sie vollständig ausgereift sind. Trotz unterschiedlicher Schlupfzeitpunkte vollziehen die meisten Spinnen jedoch ihre Reifehäutung im Zeitraum zwischen Mitte August und Ende September. Dass es zu diesem Zeitpunkt besonders viele Sichtungen gibt, ist somit nicht verwunderlich.

Was tun, wenn ich eine Nosferatu-Spinne entdecke?

Der NABU bittet – wie bei allen Spinnenarten – darum, die Nosferatu-Spinne nicht zu töten. Auch mit der bloßen Hand solltest du sie nicht raussetzen, denn dann kann es vorkommen, dass die Spinne sich bedroht fühlt und zubeißt. Stattdessen ist die altbekannte Glas-Methode auch hier der beste Weg, um die Spinne loszuwerden. Warte, bis die Spinne auf einer geraden Oberfläche oder Wand sitzt, stülpe ein Glas über sie und schiebe dann ein festes Blatt Papier oder ein dünnes Stück Pappe vor die Glasöffnung. Die Spinne kannst du dann in einiger Entfernung vom Haus aussetzen. Einen Kammerjäger zu rufen, ist nicht notwendig. Solltest du dir das Fangen der Spinne nicht zutrauen, frag am besten im Bekanntenkreis um Hilfe. Damit die Spinnen erst gar nicht in deine Wohnung kommen, solltest du Türen und Fenster außer zum Lüften geschlossen halten oder mit einem Fliegengitter sichern. Nachdem du die Spinne rausgetragen hast, check am besten auch ab, ob sich nicht irgendwo Eier verbergen. Diese legt die Spinne in einem Kokon. Um Spinnen dauerhaft aus deinem Heim fernzuhalten, kannst du ein Spinnen-Abwehrspray nutzen, welches die Tiere vertreibt (nicht tötet).

Nosferatu spider from the front
Hier erkennt man die charakteristische Zeichnung der Nosferatu-Spinne.

Muss ich eine Nosferatu-Spinne melden?

Bei einer Sichtung der Nosferatu-Spinne besteht keine Meldepflicht. Trotzdem ist es sinnvoll, diese im NABU-Portal zu registrieren. So kann die Verbreitung der Spinne besser nachverfolgt werden. Die Nosferatu-Spinne erkennst du anhand ihrer Größe, dem haarigen eher hellen Körper und vor allem anhand ihrer charakteristischen Zeichnung auf dem Rücken.

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Bildquelle: iStock/CBCK-Christine, iStock/Gugu Mannschatz

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