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So schön mit 50!

Anastasia Zampounidis: Zuckerfreie Ernährung ist ihr Geheimnis

Anastasia Zampounidis über zuckerfreie Ernährung
© Ostkreuz/Thomas Meyer

Die Moderatorin und Autorin Anastasia Zampounidis ist fit, gesund, und ausgeglichen – und das sagt sie nicht nur, das sieht man auch. Ihr Schlüssel zum rundum wohl und schön fühlen ist eine komplett zuckerfreie Ernährung, über die sie bereits mehrere Bücher geschrieben hat. Wir haben die 50-Jährige auf der Frankfurter Buchmesse getroffen und sie höchstpersönlich nach Experten-Tipps gefragt.

desired: Du lebst seit über 13 Jahren zuckerfrei. Für die Sugarholics unter uns: Warum lohnt sich der vielleicht schwere Weg des „Trockenwerdens“?

Anastasia Zampounidis: Der Zustand einer Sucht ist nie angenehm, egal, ob es sich dabei um Zucker, Zigaretten, oder Alkohol handelt: Man braucht einen gewissen Stoff, um sich gut zu fühlen. Und wenn dieser Stoff nicht geliefert wird, geht’s einem schlecht. Im Falle von Zucker sind das schlechte Laune und Heißhunger. Seit ich mich zuckerfrei ernähre, spüre ich diesen Heißhunger überhaupt nicht mehr. Und allein die Tatsache, dass man nicht mehr getrieben auf der Suche nach Süßem durch den Tag geht, sondern nur dann isst, wenn man Hunger hat: Das ist ein sehr schönes Gefühl.

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Was könnten außerdem Gründe sein, künftig auf Zucker zu verzichten?

Man wird generell fitter, man schläft besser, ist emotional stabiler, Frühjahrsmüdigkeit und Nachmittagstief fallen weg, man wird seltener krank: Ich selbst hatte zum Beispiel seit 2010 keine Erkältung mehr. Zucker verhindert die optimale Aufnahme von Mineralien und Vitaminen, die das Immunsystem aufbauen. Es gibt die vielfältigsten Gründe, die für eine zuckerfreie Ernährung sprechen.

Dass deine Ernährungsweise der Schlüssel zu Gesundheit ist, kann man sich gut vorstellen. Aber ist sie auch dein persönliches Beauty-Geheimnis?

Man kann Dermatologen fragen: Der Konsum von Zucker lässt die Haut schneller altern. Zucker zerstört das Kollagen, das unsere Haut polstert. Also führt der Verzicht auf Zucker auch zu einem jüngeren Aussehen. Ich selbst bin das beste Beispiel dafür, ich bin 50, aber alle schätzen mich viel jünger.

Lese-Tipp: Wer sich für eine zuckerfreie Ernährung interessiert, sollte Anastasia Zampounidis‘ Einsteiger-Buch „Für immer zuckerfrei: Schlank, gesund und ohne das süße Gift“ lesen. Erschienen im Bastei Lübbe Verlag. Du findest das informative und ehrliche Buch von Anastasia Zampounidis für circa 16 Euro auf Amazon*.

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Die zuckerfreie Ernährung ist also dein Pendant zur Anti-Falten-Creme?

Ich benutze bis dato weder Anti-Aging-Produkte, noch habe ich Eingriffe vornehmen lassen. Aber selbstverständlich ist 50 ein gutes Alter, um mal eine Anti-Aging-Creme auszuprobieren, vielleicht hilft es zusätzlich. Für mich persönlich kommt alles andere aber nicht in Frage, ich möchte in Würde altern. Ich finde es nicht nur mühselig, gegen Naturgesetze anzugehen, sondern meine Botschaft ist, dass ich auch mit Falten immer noch wertvoll bin: Es kommt auf Haltung und die Ausstrahlung an.

Viele wissen, dass Zucker ungesund ist, trauen sich aber keine völlige Abstinenz zu. Ist ein Zurückschrauben des Zuckerkonsums auch schon hilfreich?

Tatsächlich gilt: ganz oder gar nicht. Ich habe drei Jahre lang versucht, den Zucker zu reduzieren. Ich hatte auf Eis, auf Schokolade, auf Kuchen verzichtet, bin aber von dem Heißhunger nicht weggekommen, weil ich immer noch versteckten Zucker zu mir genommen habe, von dem ich nichts ahnte. Zucker versteckt sich in so vielen Lebensmitteln, in Senf, Salzstangen, meiner Bio-Tomatensauce, in Salami: Überall ist Zucker drin.

Das heißt, der Körper hat nach wie vor seine Dosis bekommen, und irgendwann sagt das Gehirn dann: ‚Ey Mädel, jetzt will ich mal wieder eine richtig schöne Dopamin-Dosis!‘ Und dann kommt dieser Rückfall. Wenn man diese Symptome, die ich beschrieben habe, verlieren möchte, dann geht’s wirklich nur ganz. Ich finde es aber auch nicht schlimm, wenn man Rückschläge hat, weil nur dadurch kann man sich neu justieren. Ich habe ja auch drei Jahre rumprobiert, bevor ich es dann geschafft habe.

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Gerade im Job oder wenn man unterwegs ist, lauert überall die Zuckergefahr. Wie entgeht man ihr?

Indem du nicht hungerst; dann ist alles, was da lauert, schon mal weniger attraktiv. Ich empfehle Meal-Prep. Und dann hast du meine Müsliriegel, meine Glückskugeln, und vielleicht sogar meinen Kürbis- oder Bananenkuchen dabei. Ganz ehrlich, damit bist du schon im grünen Bereich. Und wenn du am Nachmittag noch dazu einen Kaffee trinkst, und ein bisschen Zimt und Kakaopulver reinstreust, hast du eine dreifache Appetithemmung. Kaffee fördert zwar die Blutzirkulation, und würde eigentlich dadurch zu mehr Appetit führen, tut’s aber nicht, weil es so bitter ist. Bitter heißt immer appetithemmend. Zimt und Kakaopulver, und noch eine Glückskugel dazu, und der Nachmittag ist gerettet.

Lese-Tipp: Um auch unterwegs durchhalten zu können, liefert Anastasia Zampounidis in ihrem neuen Buch „Für immer zuckerfrei – to go: Einfach, gesund und lecker für unterwegs“ eine ganze Sammlung an Rezepten. Erschienen im Bastei Lübbe Verlag. Du findest es für circa 17 Euro auf Amazon*.

Viele gesundheitsbewusste Menschen steigen in ihrer täglichen Ernährung auf Agavendicksaft oder Honig um – ist das wirklich das geringere Übel?

Bei mir gibt es keinen Industriezucker, keinen Süßstoff, keine Zuckeraustauschstoffe, keinen Agavendicksaft, keinen Honig. Denn am Ende der Stoffwechselkette ist es doch nichts anderes als Zucker, auch wenn er bei Agavendicksaft und Honig nicht aus dem Labor kommt. Man muss auf jegliche Form dieser Süßungsmittel verzichten, wenn man die Vorteile der zuckerfreien Ernährung erfahren möchte.

Hat man den Entschluss gefasst, den Zuckerentzug zu wagen – was sollten die ersten Schritte sein?

Man muss sich Zeit lassen. Also nicht meine Bücher lesen und dann gleich morgen anfangen und glauben, das geht dann von alleine – keine gute Idee, funktioniert nicht. Man muss sich gut vorbereiten. Es wird die erste Woche ein bisschen anstrengend, aber nach sechs Wochen ist das Gehirn dann umgepolt, und dann läufts, dann ist es gespeichert. Und dann alles aussortieren, was versteckten Zucker beinhaltet. Es gibt mittlerweile gute Alternativen, wie Senf ohne Zucker oder zuckerfreien Ketchup.

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Und man muss anfangen selbst zu kochen, was aber viele Menschen sowieso schon machen. In all meinen vier Büchern ist im Anhang eine Liste mit Zuckerfallen und Zucker-Bezeichnungen. Am besten fotografiert man sie ab und geht damit in den Supermarkt und nimmt sich einfach mal eine Stunde Zeit. Überall auf die Inhaltsstoffe drauf gucken, nachlesen, prüfen. Klingt das viel? Eine Stunde im Supermarkt? Aber hey, eine Stunde für ein besseres Leben? Das lohnt sich nun wirklich!

Bin ich zuckersüchtig?

Für immer zuckerfrei – das klingt auf jeden Fall nach einer Herausforderung. Die sich lohnen könnte – wie man an der Moderatorin Anastasia Zampounidis sehen kann. In ihren Büchern und auf ihren Lesungen teilt sie all ihr Wissen und ihre persönlichen Erfahrungen. Kannst du dir vorstellen, für immer auf Zucker zu verzichten? Verrate es uns in den Kommentaren!

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