Egal, ob auf Instagram oder im echten Leben: Den Oura Ring sieht man mittlerweile überall. Der Smart-Ring hat einen ganzheitlichen Ansatz und bietet wertvolle Einblicke in unterschiedlichste Gesundheitsbereiche, darunter Schlaf, Aktivität, Stress, Herzgesundheit und Zyklus. Dieses Jahr ist mit dem Oura Ring 4 ein neues, verbessertes Produkt erschienen. Doch was genau hat sich verändert? Und ist er seinen hohen Preis wirklich wert? Wir haben ihn getestet und teilen unsere ehrlichen Erfahrungen.
- 1.Was kann der Oura Ring 4?
- 2.Was ist neu beim Oura Ring 4?
- 3.Welche Bereiche trackt der Oura Ring 4?
- 3.1.Schlaf
- 3.2.Tagesform
- 3.3.Aktivität & Fitness
- 3.4.Stress
- 3.5.Herzgesundheit
- 3.6.Frauengesundheit
- 4.Lohnt sich der Oura Ring 4?
- 5.Was ist besser – Oura Ring oder Apple Watch?
- 5.1.Wann der Oura Ring die bessere Wahl ist:
- 5.2.Wann die Apple Watch die bessere Wahl ist:
Was kann der Oura Ring 4?
Bevor wir zu der Frage kommen, ob sich der Oura Ring 4 lohnt, schauen wir uns erstmal an, was er eigentlich alles kann: Mithilfe von LED-Sensoren misst der Oura Ring rund um die Uhr Daten wie Herzfrequenz, Herzfrequenzvariabilität, Atemfrequenz, Blutsauerstoffsättigung und Hauttemperatur. Anders als zum Beispiel Fitnessuhren bietet er damit einen ganzheitlichen Ansatz zur Gesundheitsüberwachung. Die erfassten Daten werden in der Oura App übersichtlich dargestellt, wobei sich der Ring auf sechs verschiedene Kernbereiche konzentriert: Schlaf, Tagesform, Aktivität & Fitness, Stress, Herzgesundheit und Frauengesundheit.
Sobald du die Oura App heruntergeladen und eine Mitgliedschaft abgeschlossen hast (was nötig ist, um alle Funktionen nutzen zu können), sowie deinen Ring mit der App verbunden hast, kanns losgehen. Um deinen persönlichen Ausgangswert zu ermitteln, braucht er etwa zwei Wochen. Für die Ermittlung anderer Werte, wie zum Beispiel Zyklus-Insights, deinen Schlaf-Chronotyp oder dein Kardiovaskuläres Alter, braucht der Oura Ring etwas länger – immerhin muss er dich erstmal „kennenlernen“.
Was ist neu beim Oura Ring 4?
Mit dem Oura Ring 4 ist 2025 eine neue Generation des Smart-Rings erschienen, die laut Hersteller „eleganter, smarter und noch besser auf dich abgestimmt“ sein soll. Was genau sich im Vergleich zum Oura Ring 3 verändert und verbessert hat, siehst du hier im Überblick:
Oura Ring 4 vs. Oura Ring 3
- Präzisere Messungen – dank Smart-Sensing-Technologie
- Verbesserter Tragekomfort – vollständig runde Innenseite mit kaum spürbaren, dezent integrierten Sensoren und erweiterte Größenauswahl (4 bis 15)
- 6 Finishes – Silver, Black, Brushed Silver, Stealth, Gold und Rose Gold
- Material – der Oura Ring 4 ist komplett aus langlebigem und allergiefreundlichem Titan hergestellt
- Verbesserte Akkulaufzeit – bis zu 8 Tage ohne Aufladen
- Optimierte Benutzeroberfläche in der Oura-App – für einen schnelleren Überblick über tägliche und langfristige Gesundheitsdaten
- Oura Advisor – erstmalige Integration von generativer KI für personalisierte Gesundheitsberatung
- Neue Funktionen – darunter die automatische Aktivitätserkennung mit Herzfrequenzzonen, erweiterte Fruchtbarkeits-Insights sowie eine detailliertere Analyse von Tagesstress
Welche Bereiche trackt der Oura Ring 4?
Schlaf
Der Oura Ring 4 erfasst detailliert alle Schlafphasen (Leichtschlaf, Tiefschlaf, REM-Schlaf) und berechnet daraus jeden Morgen einen Schlaf-Score zwischen 0 und 100. Während der Nacht misst er kontinuierlich die Herzfrequenz, Herzfrequenzvariabilität, Atemfrequenz, Blutsauerstoffsättigung und Körpertemperatur. Aus diesen Daten erkennt er nicht nur die Schlafqualität, sondern auch Schlafstörungen und Unterbrechungen. So werden deine individuellen Schlafmuster analysiert und konkrete Tipps gegeben, etwa zur idealen Schlafenszeit, basierend auf deinem Biorhythmus.
Mein Learning: Der Bereich „Schlaf“ ist vermutlich besonders interessant, wenn man Schlafprobleme hat – aber auch ich als selbsternannte „komatöse Schläferin“ habe gelernt, dass Durchschlafen nicht gleichzeitig bedeutet, dass ich auch immer top erholt bin. Ich war zum Beispiel immer der Meinung, dass Koffein am Abend mir nichts anhaben kann. Mein Ruhepuls sagt da allerdings was anderes und hat mich dazu inspiriert, die Mate am Abend dann doch lieber zu streichen. Und: Alkohol trinken macht direkt weniger Spaß, wenn man sieht, wie der sich auf den Ruhepuls und damit auf den Schlaf auswirkt … wirklich erschreckend!
Tagesform
Der Tagesform-Score – ebenfalls ein Wert zwischen 0 und 100 – wird aus verschiedenen Metriken berechnet: der Schlafqualität der letzten Nacht, der Erholung, der Herzfrequenzvariabilität, der Ruheherzfrequenz, der Körpertemperatur und der Aktivität der Vortage. Ein hoher Score signalisiert, dass dein Körper gut erholt ist und intensive Trainingseinheiten oder anspruchsvolle Aufgaben gut bewältigen kann. Ein niedriger Score deutet darauf hin, dass dein Körper Ruhe und Regeneration benötigt. Die Tagesform-Analyse hilft zum Beispiel dabei, Übertraining zu vermeiden und die Balance zwischen Belastung und Erholung zu optimieren.
Aktivität & Fitness
Im Aktivitätsbereich erfasst der Oura Ring 4 die tägliche Bewegung und trackt Schritte, verbrannte Kalorien und aktive Zeit. Das System erkennt automatisch bis zu 40 verschiedene Aktivitätsarten – von Spaziergängen über Läufe bis hin zu Radtouren. Aus den Daten wird ein täglicher Aktivitäts-Score (0-100) errechnet, der zeigt, wie gut du dein persönliches Aktivitätsziel erreicht hast. Dabei berücksichtigt der Smart-Ring nicht nur intensive Trainingseinheiten, sondern auch Alltagsbewegungen wie zum Beispiel Hausarbeit.
Stress
Der Oura Ring 4 analysiert, wie gut dein Körper mit Stress umgehen kann und wie schnell er sich von belastenden Situationen erholt. Im Resilienz-Bereich werden Daten über mehrere Tage hinweg ausgewertet, um ein ganzheitliches Bild deiner Stressresistenz zu erstellen. Als zentraler Indikator wird hierfür deine Herzfrequenzvariabilität gemessen. Eine hohe Variabilität deutet auf gute Erholung und niedrigen Stress hin, eine niedrige auf Belastung oder unzureichende Regeneration. Auch Veränderungen der Hauttemperatur und der Ruheherzfrequenz fließen in die Stressanalyse ein. Der Ring erkennt so Muster und kann dich frühzeitig auf anhaltende Belastungsphasen hinweisen.
Mein Learning: Ich bin definitiv introvertiert! Der Oura Ring 4 macht darauf aufmerksam, wenn ein Tag besonders stressig oder die Regenerationszeit höher war als üblich. Das hat mir noch einmal bestätigt, dass ich Zeit für mich brauche, um meine Batterien aufzuladen und dass es mich im Gegenteil eher stresst, wenn ich viel unter Menschen oder unterwegs bin. Home-Office-Tage wirken sich zum Beispiel extrem positiv auf meine Regenerationszeit aus – good to know. ;-)
Herzgesundheit
Der Oura Ring 4 überwacht kontinuierlich verschiedene Aspekte deiner Herzgesundheit. Die Herzfrequenz wird rund um die Uhr gemessen – sowohl in Ruhephasen als auch während Aktivitäten. Besonders im Fokus steht dabei die Messung der Herzfrequenzvariabilität (HRV), die zeigt, wie gut dein autonome Nervensystem funktioniert und wie anpassungsfähig dein Herz-Kreislauf-System ist. Veränderungen der Ruheherzfrequenz, die vor allem nachts gemessen wird, können beispielsweise auf Übertraining, beginnende Erkrankungen oder Stress hinweisen.
Frauengesundheit
Der Oura Ring 4 erkennt die verschiedenen Zyklusphasen anhand von Veränderungen der Körpertemperatur und der nächtlichen Hauttemperatur – und das funktioniert tatsächlich richtig gut. Je mehr Daten der Ring sammelt, desto präziser werden die Vorhersagen für den Beginn der nächsten Menstruation und damit auch für die fruchtbaren Tage. Die Funktion kann damit zum Beispiel bei der Familienplanung unterstützen und ermöglicht es, Symptome und Beschwerden bestimmten Zyklusphasen zuzuordnen, sodass du Aktivitäten und Training besser auf deinen Zyklus abstimmen kannst.
FAQ
Welche Größe sollte mein Oura Ring 4 haben?
Ist es wichtig, an welchem Finger ich meinen Oura Ring 4 trage?
Wie lange hält der Akku vom Oura Ring 4?
Ist der Oura Ring 4 wasserdicht?
Lohnt sich der Oura Ring 4?
Ich trage meinen Oura Ring 4 mittlerweile seit drei Monaten und kann mir meinen Morgen schon jetzt nicht mehr ohne Schlaf- und Tagesform-Score vorstellen. Der größte Pluspunkt für mich? Ich gehe viel bewusster durch den Tag. Bevor ich den Ring hatte, habe ich überhaupt nicht darauf geachtet, wie viel (oder wenig) ich mich im Alltag bewege oder wie gut ich eigentlich schlafe – und ob ich vielleicht etwas besser machen könnte.
Spoiler: Kann ich. Und am Anfang hat mich dieser ehrliche Blick in den Spiegel ehrlich gesagt ziemlich unter Druck gesetzt. Als müsste ich dem Ring beweisen, dass ich trotz Vollzeitbürojob sehr wohl in der Lage bin, seine Aktivitätsvorgaben zu erreichen. Mittlerweile hat sich dieser innere Druck gelegt – auch wenn ich den Ring am liebsten auch heute noch gegen die Wand werfen würde, wenn er mich an stressigen Tagen darauf hinweist, dass ich mich doch vielleicht mal bewegen könnte.
Am Ende sind es aber auch genau diese kleinen, regelmäßigen Reminder, die dafür gesorgt haben, dass ich mittlerweile viel bewusster Bewegung in meinen Alltag einbaue. Und nicht nur das: Durch die erhöhte Achtsamkeit für meine Stimmungen, Routinen und Co. habe ich das Gefühl, eine viel intensivere Verbindung zu meinem Körper aufgebaut zu haben – und dafür liebe ich den Oura Ring sehr.
Was ist besser – Oura Ring oder Apple Watch?
Die Frage, welches der beiden Geräte besser ist, lässt sich so pauschal nicht beantworten – denn beide verfolgen unterschiedliche Ansätze. Am Ende kommt es also darauf an, was du dir von deinem Smart-Ring bzw. deiner Smart-Watch wünschst. Hier kommt eine kleine Entscheidungshilfe:
Wann der Oura Ring die bessere Wahl ist:
Der Oura Ring eignet sich perfekt für Menschen, die ein diskretes Gerät suchen, das sich auf Gesundheits- und Schlaftracking konzentriert. Die Akkulaufzeit von bis zu acht Tagen übertrifft die Apple Watch deutlich und vor allem für die Schlafanalyse ist der Oura Ring die klare Empfehlung. Alles in allem verfolgt er einen passiven Tracking-Ansatz – man trägt ihn einfach und erhält später in der App umfassende Analysen. Das macht ihn ideal für Menschen, die eine weniger präsenzorientierte Beziehung zu ihrem Fitness-Tracker bevorzugen und nicht ständig durch Benachrichtigungen abgelenkt werden möchten.
Oura statt Apple Watch: Mehr Ruhe, weniger Druck
Nach über drei Jahren mit der Apple Watch und inzwischen sechs Monaten mit dem Oura Ring steht für mich fest: Der Oura Ring gewinnt. Als Biohackerin liebe ich es, meine Schlaf- und Fitnessdaten in Zahlen zu sehen, aber Oura macht das Ganze deutlich entspannter, positiver und alltagstauglicher. Während mich die Apple Watch ständig an meine Schritt- und Kalorienziele erinnert und mir unterschwellig das Gefühl vermittelt hat, nicht genug zu leisten, hilft mir der Oura Ring, genau das Gegenteil zu tun: runterzufahren.
Seit ich Oura nutze, steht für mich nicht mehr die Zahl der Schritte im Vordergrund, sondern die Qualität meiner Erholung. Statt zwanghaft meine Aktivitätsringe zu schließen, gönne ich mir heute lieber zehn Minuten unter dem Rotlicht-Panel, eine kurze Meditation oder einfach Couchzeit, ohne schlechtes Gewissen. Besonders schätze ich, dass Oura mir nicht nur nackte Werte liefert, sondern jeden Tag eine kurze, personalisierte Auswertung schreibt, die oft auf Ruhe und Regeneration hinweist.
Als Mutter von zwei kleinen Kindern ist genau das Gold wert. Der Ring zeigt mir, dass ich durch den Alltag mit Kindern ohnehin genug Bewegung habe und dass Erholung ebenso wichtig ist wie Aktivität. Auch nach einer Operation vor einigen Wochen war Oura ein echter Gamechanger: Statt zu früh wieder voll einzusteigen, half mir der Ring dank Temperatur- und Pulsdaten zu erkennen, wann mein Körper wirklich bereit war. Sogar beginnende Infekte erkannte er bislang zuverlässig früh.
Einziger kleiner Nervfaktor: Jeden Tag registriert der Ring mein Zähneputzen mit der elektrischen Zahnbürste als Aktivität und will, dass ich sie bestätige. Das ist zwar harmlos, zeigt aber, wie sensibel der Sensor reagiert.
Mein Fazit: Der Oura Ring ist das bessere Wearable für alle, die Stress reduzieren, Regeneration ernst nehmen und positive Bestärkung bevorzugen, statt sich von geschlossenen Ringen antreiben zu lassen.
Wann die Apple Watch die bessere Wahl ist:
In Sachen detailliertes Workout-Tracking ist die Apple Watch dem Oura Ring deutlich überlegen: Sie bietet GPS-Tracking, kann dank Display Trainingseinheiten starten und stoppen und zeigt Pace und Distanz während des Trainings an. Auch die Herzfrequenzmessung während des Sports ist bei der Apple Watch präziser als beim Oura Ring.
Außerdem ist sie mehr als nur ein Fitness-Tracker: Man kann damit Anrufe tätigen, Nachrichten senden, Apple Pay nutzen, Apps verwenden und die Uhrzeit ablesen. Diese Alltagsfunktionen hat der Oura Ring nicht.




