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Was ist …?

Monogamie: Entspricht die feste Partnerschaft der Natur des Menschen?

Monogamie

Noch immer streben viele Menschen eine Beziehung in ihrem Leben an. Wie diese am Ende allerdings aussieht, kann ganz unterschiedlich sein. Denn heutzutage gibt es die verschiedensten Arten, eine Beziehung zu führen. Es gibt Menschen, die eine offene Partnerschaft führen, diejenigen, die polyamor leben oder die monogamen Paare. Wir erklären dir, was Letzteres bedeutet.

Monogamie: Was bedeutet das?

Monogamie (von griech. Monogamia „Einehe“) beschreibt das Zusammenleben mit nur einem Partner oder einer Partnerin. Man führt also eine exklusive Beziehung mit ausschließlich EINER Person. Im Tierreich wird Monogamie als Fortpflanzungsgemeinschaft gesehen, mit dem Ziel, die gemeinsamen Jungen erfolgreich aufzuziehen. Es gibt unterschiedliche Ausprägungen dieser Art der Beziehung: Wissenschaftler*innen unterscheiden beispielsweise zwischen sozialer und sexueller Monogamie, während im generellen Sprachgebrauch diese beiden Dinge als Einheit verstanden werden: Wer eine monogame Beziehung eingeht, meint hiermit auch immer – wenn nicht sogar vor allem – Sex.

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Soziale Monogamie

Bei der sozialen Monogamie leben zwei Menschen im Familienverband (und kümmern sich gemeinsam um ihre Jungen.) Sie wird daher auch als kooperative Monogamie bezeichnet. Im Tierreich sind bei fast allen monogamen Arten „Seitensprünge“ eines oder beider Seiten zu beobachten. Diese stören jedoch nur selten das Zusammenleben.

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Sexuelle Monogamie

Sexuelle Monogamie bezeichnet den Umstand, nur mit einem Partner oder einer Partnerin Geschlechtsverkehr zu haben. Sie ist im Tierreich fast nie zu beobachten, wird jedoch in unserer westlichen Gesellschaft oft gemeint, wenn von Monogamie die Rede ist.

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Serielle Monogamie

Manche Tierarten leben zwar während der Fortpflanzungsperiode und Aufzucht monogam, wechseln den bzw. die Partner*in jedoch in regelmäßigen Abständen. Dies wird als saisonale oder serielle Monogamie bezeichnet.

Auch beim Menschen wird von serieller Monogamie gesprochen, wenn Beziehungen zwar exklusiv sind, jedoch nur einen bestimmten Zeitraum andauern. Diese Art des Lebenswandels ist insbesondere in den letzten Jahrzehnten in der westlichen Welt vermehrt zu beobachten. Gründe hierfür sind unter anderem eine größere Freiheit in der Partnerwahl, größerer Wohlstand und mehr Selbstständigkeit bei Frauen sowie die Vereinfachung von Scheidung und Wiederverheiratung.

Monogamie: Entstehung und Gründe

Nicht alle Tiere und Menschen leben in monogamen Gesellschaften. Gerade bei Tieren haben biologische Gründe dazu geführt, dass manche Arten sich monogam verhalten. Beim Menschen ist das Konstrukt nicht ganz so leicht zu erklären, da hier auch soziale und religiös-moralische Begründungen mitspielen. Forschende warnen daher davor, Erkenntnisse aus der Tierwelt auf den Menschen zu übertragen.

Monogamie beim Menschen

Auf der rein biologischen und evolutionären Ebene könnte sich der monogame Lebensstil des Menschen einfach dadurch erklären, dass menschliche Kinder wohl die Nachkommen mit dem größten Erziehungsaufwand sind. Kein anderes Tier hat eine so lange Zeit bis zur Geschlechtsreife. Tatsächlich gehen viele Forscher*innen davon aus, dass der Mensch schon immer zwar nicht sexuell monogam gelebt hat, sich die Eltern bzw. die Gruppe jedoch gemeinsam um die Kinder gekümmert haben. Auch heute noch leben in vielen traditionellen Kulturen, in denen keine Monogamie vorgeschrieben ist, fast zwei Drittel der Paare freiwillig lebenslang zusammen. Insgesamt schreiben nur etwa 16 Prozent der heutigen menschlichen Kulturen Monogamie als Eheform vor. Die meisten Gesellschaften (etwa 84 Prozent) erlauben Polygynie – also die Ehe von einem Mann mit mehreren Frauen. Diese ist jedoch vielen Männern faktisch nicht möglich, da es dafür einen starken Frauenüberschuss geben müsste.

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Es gibt in der Forschung viele verschiedene Hypothesen, wann und warum der Mensch sich zur Monogamie entwickelt hat. Folgende Vermutungen finden sich in der Literatur:

  • Monogamie ist eine Anpassung an das Leben in Städten, in denen größere Sippen fehlten, um alleinstehende Frauen zu unterstützen.
  • Sobald der Mensch sesshaft wurde und Besitztümer hatte, wurde die Monogamie wichtig. Denn nur sie stellte sicher, wer die rechtmäßigen Erben sind.
  • Die Sexuelle Monogamie wurde in den letzten Jahrhunderten vor allem von der christlichen Kirche vorangetrieben und hat so den Weg in das moderne Werteverständnis gefunden.
  • Sobald der Mensch begann, in größeren Gruppen zu leben, führte sexuelle Monogamie dazu, dass sich Geschlechtskrankheiten weniger ausbreiteten und halfen so dem Überleben der ganzen Spezies.
  • Als rangniedere Männer Fürsorglichkeit für den Nachwuchs als Werbestrategie entdeckten und Frauen aktiv Partnerwahl zu betreiben begannen, entpuppte sich Monogamie als beste Lebensform, um den Nachwuchs erfolgreich aufzuziehen und verringerte Spannungen innerhalb der Gesellschaft.

Monogamie im Tierreich

Vor allem bei Vögeln findet häufig die treue Paarbindung statt – in verschiedenen Ausführungen. Während zum Beispiel Graugänse ein Leben lang bei einem Partner bleiben, verpartnern sich Singvögel jedes Jahr neu. Bei Säugetieren hingegen, leben nur sehr wenige Arten monogam. Hier scheint es sich für die meisten eher zu lohnen, dass sich ein Männchen mit möglichst vielen Weibchen paart und letztere dann die Jungen allein oder mithilfe verwandter Weibchen aufzieht.

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Schon Charles Darwin vermutete, dass Monogamie im Tierreich unmittelbar mit der Aufzucht der Jungen zusammenhängt. Je zuwendungsbedürftiger die Nachkommen, desto wichtiger die Vaterrolle. Auch bei Tierarten, die in einem Zyklus nur wenige Nachkommen zeugen, erhöht die Unterstützung des Vaters die Überlebenschancen dieser.

Heutige Ansichten zur Monogamie

Lange war die Einehe insbesondere im westlichen, christlich geprägten Kulturraum die einzig geduldete Form der offiziellen Partnerschaft. Dies führte sicher auch mit dazu, dass wir im Sprachgebrauch soziale und sexuelle Monogamie als eins verstehen.

Entgegen vieler Annahmen, ist die serielle Monogamie – also das Wechseln von Partnern nach einer gewissen Zeit – kein Phänomen der Neuzeit. Schon im 17. Jahrhundert heirateten die Menschen oft mehrmals; Männer verunglückten oder starben im Krieg, Frauen oft im Kindsbett. Das Neue an der heutigen Lebensweise ist, dass wir freiwillig und selbstständig einen neuen Herzensmenschen wählen. Wir haben heute allerdings eher ein zwiegespaltenes Verhältnis zur verbindlichen Partnerschaft: Einerseits denken wir nicht, dass es natürlich ist, sich auf einen bzw. eine (Sexual)-Partner*in zu beschränken, andererseits erwarten viele in einer Beziehung Treue.

Es gibt aber eben nicht nur eine Art und Weise, wie man eine Beziehung führen kann. Diese Stars setzen zum Beispiel auf sehr viel Freiraum:

Diese Stars führen eine offene Beziehung

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Bildquelle: franckreporter/iStock

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