Was kann man beim Haarewaschen schon falsch machen: unter die Dusche, Haare kurz nass machen, einshampoonieren, abwaschen, fertig? Auch wenn das die meisten von uns genau so seit ihrer Kindheit machen, ist die Sache doch etwas komplexer. Wenn du öfter an Bad Hair Days, spröden oder fettigen Haaren leidest, zeigen wir dir, an welchen Fehlern beim Haarewaschen das liegen könnte.
#1 Haare sofort einshampoonieren
Halt, nicht so schnell! Anstatt deine Haare sofort einzushampoonieren, solltest du sie erst einmal gründlich mit Wasser durchspülen. Je nach Haarlänge und -dicke solltest du dir hierfür 30-60 Sekunden Zeit nehmen. Bei sehr dichtem Haar können Stellen am Hinterkopf ansonsten nahezu trocken bleiben. Auf diese Weise entfernst du bereits grobe Ablagerungen, die beispielsweise durch Haarspray entstanden sind.
#2 Nur ein Waschgang
Wer viele Stylingprodukte verwendet, sollte seine Haare öfter nicht nur einmal, sondern zweimal hintereinander waschen. Nicht umsonst steht auf vielen englischsprachigen Shampoo-Etiketten: „Wash, rinse, repeat “! Auch der L’Oréal Haar-Experte und Stylist Eren Bektas hat uns dazu geraten, zweifach zu shampoonieren. Erzeugt dein Shampoo bei der ersten Haarwäsche nur wenig Schaum, solltest du deine Haare gründlich ausspülen und den Vorgang wiederholen, vor allem, wenn die letzte Haarwäsche mehr als zwei Tage zurücklag und in der Zwischenzeit Haarspray, Mousse, Hitzeschutzsprays oder Leave-In-Kuren verwendet wurden.
#3 Zu viel Shampoo
Die meisten verwenden viel zu viel Shampoo pro Haarwäsche. Gerade bei teuren Profi-Produkten kann das ganz schön ins Geld gehen, und tut auch deinen Haaren nicht gut. Die New Yorker Stylistin Elaine Mitchell rät im Magazin Today, dass in der Regel ein Klecks Shampoo in der Größe einer Himbeere völlig ausreicht. Bevor du dieses in deine Haare gibst, solltest du es zwischen den Händen verreiben und leicht aufschäumen. Auf diese Weise kannst du trockenen und spröden Haaren entgegenwirken und gleichzeitig Geld und Plastikmüll einsparen.
#4 Shampoo unverdünnt auftragen
Auch dieser Profi-Tipp spart Shampoo: Der Promi-Stylist Yves Durif verwendet in seinem Salon ausschließlich verdünntes Shampoo. Bei Refinery29 erklärt er, wie man das zu Hause ganz leicht nachmachen kann: Shampoo in eine Flasche mit dünnem Applikator füllen und mit destilliertem Wasser vermischen, fertig! Hierfür kannst du wahlweise diese Applikatorflasche (2,50 Euro bei Amazon)* oder eine Plastikflasche aus einem günstigen Haarfärbe-Set verwenden.
#5 Kopfhaut nicht waschen
Dein Friseur gibt dir nicht aus Nettigkeit eine Kopfmassage, sondern, weil sich so das beste Reinigungsergebnis erzielen lässt. Nur so kannst du überschüssigen Talg und Ablagerungen auf der Kopfhaut gründlich entfernen. Wenn deine Haare oft schlaff herunterhängen, solltest du dich künftig ausgiebiger deiner Kopfhaut widmen, wie die Stylistin Mia Moore bei Stylecaster rät.
#6 Nicht ausreichend ausspülen
Werden Pflegeprodukte nicht ausreichend entfernt, entsteht sogenannter Build-up, der deine Haare beschwert. Dabei solltest du nicht nur Conditioner zum Schluss ausgiebig ausspülen, sondern auch Shampoo. Tatsächlich seien vor allem Shampoo-Reste für Build-up verantwortlich, wie Experten des New Yorker Le Salon im Magazin Byrdie verrieten. Um dies zu verhindern, solltest du deine Haare nach dem Waschen mindestens 30 Sekunden lang gut durchspülen.
#7 Kein Reinigungsshampoo verwenden
Ein Reinigungsshampoo empfiehlt sich nicht nur vor dem Haarefärben. Wer öfter Stylingprodukte und milde Shampoos verwendet, sollte etwa alle 2 Wochen ein Tiefenreinigungsshampoo verwenden. Scalp Specialist von Goldwell* (1-Liter-Flasche für 17 Euro bei Amazon) entfernt gründlich Silikone und andere Ablagerungen. Wer zu Hause sehr hartes Wasser hat oder öfter in Chlorwasser badet, sollte zu einem noch intensiveren Chelat-Shampoo greifen. Das Mizani Phormula-7 Neutralizing & Chelating Shampoo* (1-Liter-Flasche für 18 Euro bei Amazon) entfernt zusätzlich mineralische Ablagerungen, die beim Duschen mit kalkhaltigem Wasser entstehen.
#8 Täglich Shampoo verwenden
Auch wenn du bei sehr fettigem Haar das Bedürfnis hast, dir täglich die Haare zu waschen, solltest du auf keinen Fall immer Shampoo verwenden. Auf lange Sicht führt dies nur dazu, dass deine Kopfhaut noch mehr Talg produziert. Wenn die tägliche Haarwäsche aber unumgänglich bist, solltest du versuchen, deine Mähne ab und zu ausschließlich mit Wasser zu waschen.
#9 Zu heißes Wasser
Nicht nur der Härtegrad des Wassers, sondern auch die Temperatur beeinflusst deine Haarstruktur. Strapaziertes Haar solltest du nicht mit sehr heißem Wasser waschen. Die Profi-Stylistin Megan Moore rät auf Beauty Snoop, dir deine Haare wie ein empfindliches Kleidungsstück vorzustellen. Würdest du dies mehrmals die Woche heiß waschen? Das Gleiche sollte für deine Haare gelten. Wähle lieber eine warme Wassertemperatur, bei der keine Dampfschwaden aus deiner Duschkabine aufsteigen.
#10 Conditioner auf dem ganzen Haar auftragen
Die meisten tragen Conditioner genauso auf wie Shampoo. Dabei gehört dieses pflegende Produkt lediglich auf deine Haare, nicht auf deine Kopfhaut. Konzentriere dich beim Auftragen also vor allem auf deine Haarspitzen und Längen, um einen schnell fettenden Ansatz zu vermeiden. Vorher solltest du deine Haare zwar gründlich von Shampooresten befreien, klatschnass sollten sie jedoch nicht sein. Wringe sie erst aus und trage dann die Spülung auf.
#11 Nasse Haare von oben bis unten durchkämmen
Wer schwer zu entwirrendes Haar hat, kann diese schon beim Waschen kämmen. Da nasse Haare aber empfindlich sind, empfiehlt sich neben einem grobzackigen Kamm eine spezielle Kämmtechnik: Profi-Stylist Fernando Salas rät im Magazin The List dazu, nicht vom Haaransatz bis in die Spitzen zu kämmen. Stattdessen solltest du deine mit Conditioner versehenen Haare erst von der Mitte bis in die Spitzen bearbeiten. So lassen sich Knoten schonender entwirren. Zum Schluss kannst du dann wie gewohnt von oben nach unten kämmen. Für nasse Haare empfiehlt sich ein Entwirr-Kamm mit groben Zacken* (3 Euro bei Amazon).