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Laut Statistik

Armutsgrenze in Deutschland: Ab wann ist man offiziell arm?

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Über Gehalt wird in Deutschland meist nicht gesprochen. Schon als Kind hat man uns schließlich eingebläut: „Über Geld spricht man nicht, Geld hat man!“ Was aber, wenn man es nicht hat? Wenn der Kontostand am Monatsende immer ein Minus anzeigt und man im Supermarkt jedes Mal überlegen muss, ob man sich die Eier überhaupt leisten kann? Armut betrifft in Deutschland mehr Menschen als viele vermuten – das zeigt diese Statistik zur Armutsgrenze.

Ab wann ist man eigentlich arm? Und wann ist man offiziell reich? Diese Fragen haben sich wahrscheinlich die meisten von uns schon häufiger gestellt. „Arm“ ist, wer nur sehr wenig Geld zum Leben hat. Aber diese Definition ist genauso wenig aussagekräftig wie die Wörter „arm“ und „reich“ selbst. Zähle ich bereits als arm, wenn mein Kontostand am Ende des Monats im Minus ist? Bin ich offiziell reich, wenn ich ein teures Auto fahre und in der Karibik Urlaub mache?

Armutsgrenze in Deutschland für Einzelpersonen

Die europäische Definition von Einkommensschichten beschreibt genauer, wer offiziell arm und wer reich ist. Dies berechnet sich nach dem Durchschnittseinkommen (inklusive Sozialleistungen) eines Landes. Dieses Durchschnittseinkommen gilt als „normal“. In Deutschland liegt das Durchschnittseinkommen laut statistischem Bundesamt bei 1.301 Euro für eine Einzelperson. Jede Person, die 60 Prozent oder weniger als das Durchschnittseinkommen zur Verfügung hat, befindet sich unterhalb der Armutsgrenze. Das bedeutet: Mit einem Nettoeinkommen von 781 Euro oder weniger gilt eine alleinstehende Person als arm.

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Offiziell als reich werden alleinstehende Personen eingestuft, deren Nettoeinkommen im Monat 3.700 Euro übersteigt.

Armutsgrenze in Deutschland für Paare

Bei Paaren wird das gemeinsame Nettoeinkommen als Ausgangsbasis für die Berechnung zugrunde gelegt. Das gemeinsame Durchschnittseinkommen liegt hier bei 1.952 Euro. Paare, die weniger als 1.171 Euro im Monat zur Verfügung haben, gelten als arm. Paare, die mehr als 5.127 Euro Nettoeinkommen verdienen, gelten offiziell als reich.

15 Prozent der Deutschen sind arm

Oft wissen wir gar nicht, wie viel unsere Freunde, Verwandte oder Kollegen überhaupt verdienen. Geld ist ein Thema, das gerne totgeschwiegen wird. Dabei gibt es dringenden Handlungsbedarf! In Deutschland gelten derzeit laut statista etwa 15 Prozent der Bevölkerung als von Armut oder sozialer Ausgrenzung gefährdet. Das heißt, ihr Haushaltseinkommen beträgt maximal 60 Prozent des Durchschnitts. Noch immer ist der Prozentteil in den neuen Bundesländern höher als in den westlichen Bundesländern, d.h. im Osten sind mehr Bürger*innen von Armut betroffen.

Altersarmut betrifft vor allem Frauen

Wenn man sich die Statistiken zur Altersarmut anschaut, sieht es insbesondere für Frauen dramatisch aus. Sie sind besonders gefährdet, im Alter unter die Armutsgrenze zu fallen. Grund dafür ist, dass Frauen im Schnitt nach wie vor weniger verdienen als Männer, und häufig für die Kinderbetreuung längere Zeit aus dem Beruf aussteigen. Eine Voraussetzung für die Grundrente ist neben einem niedrigen Einkommen allerdings, dass die Betroffenen mindestens 35 Jahre lang in die Rentenversicherung eingezahlt haben. Viele Frauen fallen aufgrund der „Kinderpause“ aus diesem Raster raus.

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Altersarmut Frauen

Brauchen wir mehr finanzielle Bildung?

Erschreckende Statistiken, die zeigen, dass Armut auch in Deutschland ein großes Thema ist, über das viel mehr und viel offener gesprochen werden sollte. Und ein Thema, mit dem man gar nicht früh genug anfangen kann! Denn wer weiß, wie er aus seinem (wenigen) vorhandenen Geld möglichst noch mehr rausholt, ist immer im Vorteil! Das gilt für alle Einkommensklassen. In unserem Podcast mit der bekannten Finanz-Expertin Madame Moneypenny erfährst du, wie du dein Geld am besten investieren kannst.

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Bereits in der Schule sollte doch der Grundstein gelegt werden, um Schülern beizubringen, wie sie effektiv mit ihrem Geld wirtschaften können. Doch das Schulfach „Finanzen“ sucht man nach wie vor vergebens. Eine Umfrage der comdirect zeigt: Kaum ein Schulabgänger kann heute etwas mit den Begriffen „Sparplan“, „Rendite“ oder „Tagesgeldkonto“ anfangen. Meine Vermutung ist: Viele Erwachsene können es auch nicht. Und wer sich jeden Monat aufs Neue den Kopf darüber zerbrechen muss, wie er die Stromrechnung bloß bezahlen soll, der hat verständlicherweise keinen Kopf (und kein Geld) um sich finanziell weiterzubilden. Ein trauriger Teufelskreis.

Wie gut kannst du mit Geld umgehen?

Bildquelle: GettyImages/kieferpix

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