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Geständnis

„Ich bin die Frau, die mit deinem Freund schläft“

man and sexy woman in ecstasy of love

Was geht im Kopf einer Frau vor, die sich ganz bewusst auf Männer einlässt, die bereits in einer Beziehung sind? Schätzt so eine Frau, diese sogenannte „andere Frau“, ihre Handlungen auch selbst als verwerflich ein? Hat sie der Frau gegenüber, deren Mann sie ausspannt, ein schlechtes Gewissen? Oder genießt sie es, einen Typen erobert zu haben, der eigentlich nicht zu haben sein sollte? Und macht dieser Lifestyle als ewige zweite Geige überhaupt glücklich? All diese Fragen werden nun in einem brutal ehrlichen Essay beantwortet – geschrieben von einer Frau, die grundsätzlich nie die Freundin, sondern immer nur die Geliebte ist.

„Es ist 23:03 Uhr und ich schreibe deinem Freund. Naja, nicht spezifisch mit deinem, dem der Person, die das hier liest, aber von jemandem wie dir. Einem Mädchen, das keine Ahnung hat, dass der Mann, den sie liebt, mir gerade erzählt, was er gerne mit mir anstellen würde und der mir gerade Bilder seines echten Auberginen-Emojis schickt. Ich bin die andere Frau.“

So beginnt eine anonyme Autorin, eine Frau, die ganz bewusst eine Affäre mit einem vergebenen Mann hat, ihr Geständnis, das sie für die britische „Cosmopolitan“ niedergeschrieben hat. Sie sei kein schlechter Mensch, beteuert sie. Eigentlich sei sie sogar sehr nett, habe Freunde und eine Familie, die sie lieben. Das Stereotyp der verzweifelten, missgünstigen anderen Frau treffe jedenfalls nicht auf sie zu. Auch für etwas Besseres halte sie sich nicht. „Ich bin weder schöner, noch lustiger als du und auch nicht besser im Bett. Und ich bin keine Schlampe.“

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Warum nur vergebene Männer? Das sagt ihre Therapeutin dazu

Trotzdem: Ihre letzten fünf Beziehungen zu Männern habe sie mit Männern geführt, die bereits vergeben waren. Wieso sie sich ausschließlich auf Männer einlässt, die eigentlich nicht mehr zu haben sind, weiß die anonyme Autorin selbst nicht so recht. „Die Therapeutin, zu der ich eine Zeit lang gegangen bin, glaubt, dass das alles etwas mit einer tiefsitzenden Unsicherheit zu tun hat und dem Bedürfnis, meinen ‚eigenen Wert bestätigt zu sehen‘ bla bla bla mehr Therapeuten-Gerede“, erzählt sie. Und ein wenig stimmt sie dieser Einschätzung sogar zu. Wenn ein Mann, der bereits eine Freundin habe, sich trotzdem auf sie einlasse, gebe ihr das jedes Mal einen Selbstbewusstseinsschub.

„Die ganzen Rom-Com-Filme, die ich so liebe, haben mir das Gehirn gewaschen.“

Auf der Suche nach der großen Liebe

Doch eigentlich vermutet die Geliebte andere Motive hinter ihrer Vorliebe für vergebene Männer. „Ich glaube, dass mir die ganzen Rom-Com-Filme und – Bücher, die ich so liebe, das Gehirn gewaschen haben“, erklärt sie. „Ich bin süchtig nach der Vorstellung, dass es erst die große Liebe sein kann, wenn man gemeinsam große Hindernisse überwunden hat.“ Am ehesten würde sie sich mit Meredith Grey aus „Grey’s Anatomy“ vergleichen, „als Derek damals noch verheiratet war“, erklärt sie in dem „Cosmopolitan“-Essay weiter. Für die typischen Fremdgeher, die ihre Frauen bereitwillig betrügen, um einen One-Night-Stand zu haben, interessiere sie sich deshalb gar nicht.

Macht das Leben als Geliebte glücklich?

„Was ich klarstellen will, ist, dass ich hier nicht sitze und böse vor mich hinkichere und versuche, dich mit deinem Freund auseinanderzubringen – mir scheint einfach das Gen zu fehlen, dass dafür zuständig ist, Mitgefühl für dich zu empfinden.“ Schuldgefühle kenne sie nicht, genauso wenig wie die Frustration darüber, dass sie ihren Geliebten nicht öfter zu Gesicht bekommt, weil er gerade Gastgeber für die Eltern seiner Freundin spielen muss. Das Leben als „die andere Frau“ sei aufregend und schmeichelhaft. Doch trotz alldem, so gibt sie zu: „Das Bewusstsein darüber, dass ich immer nur die zweite Geige spielen werde, lässt die Aufregung irgendwann abflauen.“ Dann suche sie sich den nächsten Mann, der eigentlich nicht zu haben ist – ein ewiger Teufelskreis.

Das berichten andere Frauen von ihrer Zeit als Geliebte

Du findest solche Berichte aus der Sicht der Geliebten spannend? Hier berichten weitere 11 Frauen, welche Erfahrungen sie während einer Affäre mit einem vergebenen Mann gemacht haben:

11 Frauen erzählen: So ist es, die Geliebte zu sein

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Was sagst du zu dem Essay der anonymen Geliebten? Kannst du ihren Lebenswandel durch ihre Sicht der Dinge nun besser nachvollziehen? Vielleicht warst du ja selbst bereits die andere Frau und konntest dich mit einigen ihrer Erfahrungen gut identifizieren? Oder hat dich ihr Umgang mit den Beziehungen anderer einfach nur wütend gemacht? Sag uns deine Meinung dazu in den Kommentaren unter dem Artikel oder auf Facebook!

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Bildquelle: iStock/RobertoDavid, iStock/bernardbodo