Vor allem, wenn Paare zusammenleben, ergeben sich logischerweise auch gemeinsame Kosten. Diese gerecht aufzuteilen, ist im Alltag nicht immer einfach. Damit am Ende aber nicht einer mehr als der andere zahlt oder auch nur das Gefühl von Benachteiligung entsteht, sollten Paare bei der gemeinsamen Finanzplanung einige wichtige Aspekte berücksichtigen. Hier kommen vier Experten-Tipps für eure gemeinsamen Ausgaben, damit Streit wegen Geld keine Chance hat:
#1
Sprecht gemeinsam über eure Finanzen
„Generell gilt: Jedes Paar sollte mal über Finanzen sprechen“, sagt auch Klarna-Produktmanagerin & Finanzexpertin Karoline Bliemegger. Laut der Expertin gibt es kein Frühestens, aber ein Spätestens für dieses Gespräch: Spätestens, bevor man ein Gemeinschaftskonto anlegt, bevor man heiratet oder bevor man Kinder plant, sollte es stattfinden.
Sie rät, das Gespräch in einem ruhigen Moment zu suchen, „wenn beide gerade entspannt sind und den Kopf dafür haben“. Ebenfalls wichtig: offen und ehrlich sein, unterschiedliche Meinungen akzeptieren und nicht vergessen, dass nicht alles sofort geregelt werden muss.
Wichtig ist zunächst, eure Einnahmen zu kennen, denn ihr müsst natürlich wissen, was ihr überhaupt finanziell stemmen könnt. Ob ihr eure Kosten dann am Ende penibel aufteilt oder die Person, die mehr verdient, einen größeren Part übernimmt, bleibt voll und ganz euch überlassen. Außerdem solltet ihr auch über euer generelles Konsumverhalten sprechen und von Anfang an deutlich machen, welche Bereiche davon unter gemeinsame Ausgaben und welche unter private Ausgaben fallen sollen.
#2
Stellt einen gemeinsamen Budgetplan auf
Nachdem ihr schon mal grundsätzlich über das Thema Finanzen gesprochen habt, solltet ihr mit einer genauen Kostenaufstellung weitermachen und „gemeinsam ein Budget erstellen, das eure Einnahmen, Ausgaben und Sparziele berücksichtigt.“ Das helfe laut Karoline Bliemegger dabei, finanzielle Verantwortlichkeiten zu klären und Missverständnisse zu vermeiden.
Tragt also eure Fixkosten und variablen Ausgaben zusammen und verschafft euch so einen detaillierten Überblick über eure finanzielle Situation. Wenn euch das auf dem Papier zu unübersichtlich ist, könnt ihr dafür auch spezielle Apps verwenden. Sie funktionieren wie ein Haushaltsbuch und können sämtliche Ausgaben eines Monats tracken, wenn ihr sie mit den Informationen versorgt. Wenn es mal darum geht, zu sparen, lassen sich so schnell unnötige Ausgaben entdecken. Empfohlen werden zum Beispiel die kostenlosen Apps Money Manager (für Android und iOS) und Bluecoins Finanzen & Haushalt (für Android).
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#3
Eröffnet ein gemeinsames Konto (oder zwei)
Damit ihr euch nicht die Beträge für Miete, Netflix und Einkäufe hin und her überweisen müsst oder es am Ende zu keiner gerechten Verteilung kommt, könnt ihr darüber nachdenken, ein gemeinsames Konto zu eröffnen. Das bedeutet nicht, dass ihr im Gegenzug euer eigenes Konto aufgebt – es geht um ein zusätzliches Gemeinschaftskonto, von dem alle Fixkosten abgehen und auf das ihr zusätzlich eine Summe X für andere abgemachte Ausgaben wie Einkäufe überweist. Ein Gemeinschaftskonto könnt ihr einfach bei eurer Bank (hier fallen in den meisten Fällen Kontoführungsgebühren an) oder bei eurem mobilen Banking-Anbieter eröffnen.
Neben dem „Drei-Konten-Modell“ empfiehlt Karoline Bliemegger auch das „Vier-Konten-Modell“: Hier wird noch ein zweites gemeinsames Konto für gezieltes Sparen eingerichtet, auf das monatlich ein vorher festgelegter Betrag eingeht. Für das Ansparen des nötigen Eigenkapitals für ein Eigenheim oder einfach für den nächsten Urlaub. Hierfür eignet sich zum Beispiel das Flexkonto von Klarna, bei dem ihr Tagesgeldzinsen auf euer Guthaben bekommt.
#4
Bedenkt auch finanzielle Überraschungen
„Ein Notgroschen macht auch in einer Beziehung Sinn“, betont Klarna-Finanzexpertin Karoline Bliemegger. Legt euch das Geld, das am Monatsende noch auf eurem Gemeinschaftskonto ist, also am besten an die Seite. So habt ihr immer einen kleinen Puffer, falls ihr mal spontan ein neues Möbelstück, eine neue Waschmaschine oder eine Autoreparatur bezahlen müsst.