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Kommentar

Ermöglicht Virtual Reality wirklich realistischen Sex?

vrxcity

Das Berliner Start-up „Memento 3D“ verspricht nichts Geringeres, als eine Revolution: Auf der noch in diesem Jahr startenden Online-Plattform „VrXcity“ können User mittels Virtual-Reality-Brillen Sex mit echten Pornostars haben. Hierfür wurden über 700 bekannte Pornodarstellerinnen, darunter auch Micaela Schäfer, von einem Ganzkörperscanner erfasst. Ich habe mir mal genauer angesehen, wie realistisch das Ganze wirklich wirkt, und bin zu einem ernüchternden Ergebnis gekommen.

Auch wenn Virtual-Reality-Brillen schon seit einigen Jahren existieren, haben sie es noch nicht ganz in den Mainstream geschafft. Es ist aber wahrscheinlich, dass ausgerechnet die Pornografie der neuen Technik zu einer größeren Popularität verhelfen wird. Wie der Firmenchef Tobias Platte in der Stuttgarter Zeitung erklärt, habe die Erotikindustrie auch die Verbreitung von VHS-Kassetten vorangetrieben. „VrXcity“ solle nun Virtual Reality zum endgültigen Durchbruch verhelfen.

Nicht nur ein Pornofilm!

Auf der Webseite von „Memento 3D“ bekommt man auch ohne VR-Brille einen Einblick davon, wie „VrXcity“ aussehen wird. Über einer animierten Grafik einer nackten, tanzenden Frau prangt der Schriftzug: „Dies ist kein Film. Du kannst das berühren!“ (ja, da steht tatsächlich „You can touch this!“ und nicht „You can touch her!“). Außerdem wird erklärt, was auf „VrXcity“ alles möglich sein wird: In lebensechten 360-Grad-Welten kann man sich mit den Pornodarstellerinnen seiner Wahl treffen, ihre Brüste berühren, ihre Beine spreizen – und eben auch Sex mit ihnen haben. Realisiert wird das über Fernbedienungen, die die Nutzer in beiden Händen halten müssen. Mit einer VR-Brille auf der Nase und zwei Fernbedienungen in der Hand herumzuhantieren, klingt für mich noch nicht wahnsinnig erotisch. Sebastian Malm, Produktmanager von „VrXcity“, ist jedoch überzeugt davon, den Usern ein realitätsnahes Erlebnis bieten zu können.

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Im Video erklärt er, wie echte Sexszenen in Motion-Capturing-Studios aufgenommen wurden, um die Bewegungen echt wirken zu lassen:

Ganzkörperscans machen's möglich

Das Besondere an „VrXcity“ ist wohl, dass die Avatare nicht rein fiktiv sind, sondern anhand von Ganzkörperscans entwickelt wurden. Dafür wurden die Körper von über 700 bekannten Pornostars in Kabinen mit 150 Kameras eingescannt, um jedes Detail zu erfassen. Die Macher haben augenscheinlich den Anspruch, eine virtuelle Welt zu kreieren, in der alles so realistisch wie möglich wirkt.

Wie realistisch ist „VrXcity“ wirklich?

Die Versprechungen der Macher von „VrXcity“ klingen durchaus so, als könnten sie herkömmlichen Pornofilmen den Rang ablaufen. Neugierig habe ich mich daher durch Teaser-Videos und Bilder der virtuellen Welt geklickt und war doch eher enttäuscht bis belustigt. Denn trotz detailgenauer Ganzkörperscans wirken die nackten Frauen auf mich eher wie Figuren aus einem schlechten Computerspiel. Auch ihre unnatürlichen Bewegungen und ihr gruseliger starrer Blick versetzen mich auf jeden Fall nicht in Wallung.

Vermutlich bin ich aber auch nicht die Zielgruppe von „VrXcity“, dessen Vermarktung hauptsächlich auf heterosexuelle Männer fokussiert zu sein scheint. Ich bin mir jedoch auch nicht sicher, wie viele Männer wirklich Lust darauf hätten, die virtuelle Dame aus dem Video-Teaser mittels Fernbedienungen zu berühren, anstatt einen klassischen Porno zu sehen.

Viele Männer schauen sich regelmäßig Pornos an. Kein Wunder, dass dies auch Auswirkungen auf ihr persönliches Sexleben hat. In unserer Galerie verraten sie mehr:

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Nina Everwin

Wie soll man sich selbst dabei berühren?

Vielleicht wird bis zum Start diesen Sommer noch etwas am Design von „VrXcity“ gefeilt. Ich muss schließlich eingestehen, dass ich mir nicht das fertige Produkt mit einer Virtual-Reality-Brille angesehen habe. Nach den vielversprechenden Beschreibungen der Macher hatte ich jedoch mehr erwartet als eine virtuelle Welt, die auf mich nicht viel realistischer wirkt als das in die Jahre gekommene „Second Life“. Eine brennende Frage habe ich außerdem: Wie sollen sich die Nutzer von „VrXcity“ eigentlich befriedigen, wenn sie in beiden Händen Fernbedienungen halten? Denn seien wir doch mal ehrlich: Derartige pornografische Inhalte dienen doch in erster Linie als Masturbationsvorlage. So ganz durchdacht scheint diese angebliche Revolution der Pornografie wohl noch nicht zu sein!

Wie realitätsgetreu findest du die Darstellerinnen von „VrXcity“? Geht es dir so wie mir oder glaubst du, dass solche virtuellen Welten klassischen Pornofilme schon bald den Rang ablaufen werden?

Nina Everwin

Bildquelle: iStock/sakkmesterke