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Genderfluid: Wenn die Geschlechtsidentität in Bewegung ist

Genderfluid

Auf die Frage „Mann oder Frau?“ gibt es nicht immer eine eindeutige Antwort, denn manche Menschen fühlen sich weder dem einen noch dem anderen Geschlecht zugehörig. Zur persönlichen Einordnung der Geschlechteridentität zählt unter anderem auch die Bezeichnung genderfluid. Was es damit auf sich hat, erklären wir dir hier.

Was bedeutet genderfluid?

Menschen, die sich selbst als genderfluid (teilweise auch fluid-sexuell) bezeichnen, verändern ihre Geschlechtsidentität fließend, statt sich auf ein Geschlecht festzulegen. Die Änderung kann über einen Zeitraum oder auf bestimmte Situationen bezogen sein. Dabei können sie sich zwischen verschiedenen Geschlechtern bewegen oder mehrere Geschlechter gleichzeitig zum Ausdruck bringen. Also von männlich zu weiblich, aber auch von weiblich zu nonbinary, von nonbinary zu asexuell usw.

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Eine genderfluide Person kann hetero- oder homosexuell aber auch bisexuell, demisexuell, asexuell, pansexuell oder skoliosexuell sein. Jegliche Art der Sexualität ist möglich, auch wenn Genderfluid vordringlich nichts mit Äußerlichkeiten und Sexualität zu tun hat. Schlussendlich weiß es nur die genderfluide Person allein, wo sie sich gerade verortet und wie sie sich fühlt.

Die offizielle Genderfluid-Flagge.

Die Bundeszentrale für politische Bildung beschreibt den Begriff Genderfluid folgendermaßen: „Mit dem englischen ‚Gender-fluid‘ Konzept werden ‚flüssige‘, ‚liquide‘ Geschlechtsidentitäten beschrieben, die sich in Bewegung befinden und sich manchmal, oft oder sehr oft ändern können.“

Genderfluid vs. Genderqueer

Eine weitere Bezeichnung, beziehungsweise ein Überbegriff für seine Geschlechtsidentität lautet genderqueer. Genderqueer ist ein Überbegriff für Menschen, die nicht in die geschlechterbinäre (nur männlich oder weiblich) Norm passen. Genderqueer wird auch oft als politisches Statement verstanden, denn genderqueere Personen hinterfragen unteranderem die Kategorisierung des Geschlechts in männlich oder weiblich. Bei genderqueer steht deswegen vor allem die Abgrenzung zum binären Geschlechtersystem im Vordergrund, während es bei genderfluid vor allem um die Veränderbarkeit von Geschlecht geht.

Im Unterschied zu einer genderqueeren Identität ändert sich die Identität von genderfluiden Menschen und ist nicht unbedingt zu jedem Zeitpunkt non-binär zu verorten, sondern kann auch binär, also weiblich oder männlich sein.

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Neben diesen Bezeichnungen gibt es noch etliche mehr. Einige grundlegende, zum Beispiel die Bedeutung von LGBTQ* haben wir im Video erklärt.

Was bedeutet LGBTQ?
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Geschlechtsidentität: Die wichtigsten Begriffe

Die weiteren wichtigsten Bezeichnungen im Zusammenhang mit genderfluid findest du hier noch einmal im Überblick:

  • Binäre Geschlechtsidentität: Die Person fühlt sich einem der beiden Geschlechter „männlich“ oder „weiblich“ zugehörig.
  • Non-binäre Geschlechtsidentität: Die Person fühlt sich nicht eindeutig einem der beiden Geschlechter zugehörig. Wird auch als „genderqueer“ bezeichnet.
  • agender: Menschen, die gar kein Geschlecht haben
  • polygender: Menschen, die mehrere Geschlechter haben
  • genderfluid: Menschen, deren Geschlecht sich von Zeit zu Zeit ändern kann

Welche Pronomen nutzen genderfluide Menschen?

Meist verwenden Personen, die sich als „genderfluid“ bezeichnen, „they“ als Pronomen. Das soll zeigen, dass sie sich abwechselnd zu beiden Geschlechtsidentitäten, mal weiblich oder mal männlich, zugehörig fühlen. Dann wäre die korrekte Ansprache „sier“ oder „they/them“.
Wenn du dir bei der Ansprache unsicher bist, frag den- oder diejenige, womit sie sich wohlfühlen. In den Sozialen Medien können ebenfalls die Geschlechtsidentitäten durch das Pronomen angegeben und öffentlich gemacht werden.

Diese Promis bezeichnen sich als genderfluid

Apropos öffentlich, auch einige Promis haben sich in der Öffentlichkeit als genderfluid bezeichnet. Eine der prominentesten war Demi Levito, die 2021 ein Video auf Social Media postete, in dem der Star erklärte, dass sier non-binär sei und die Pronomen „they/them“ für sich benutzen möchte. Inzwischen bezeichnet sich Demi wieder als weiblich und verwendet auf Instagram „they/them/she/her“ als Pronomen.

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Lachlan Watson ist gerade einmal 21 Jahre alt und wurde als Susie/Theo Putnam, ein Charakter, der in der Netflix-Serie „Chilling Adventures of Sabrina“ eine Transition als Trans*Mann durchlebt, bekannt.

Sier bezeichnet sich ebenfalls als genderfluid und gibt auf ihrem Instagram-Account „they/them“ als Pronomen an.

Genderfluid ist viel mehr, als ein Begriff. Es kann ebenso ein Statement gegen Gendernormen sein oder eine Art der Einordnung liefern, wenn Menschen sich unklar über ihr Geschlecht sind, was vor allem in der Pubertät zu Unsicherheiten führen kann.

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Bildquelle: Getty Images/morgan23

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