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Cave-Syndrom: Darunter leiden überraschend viele nach der Corona-Zeit

Cave Syndrom

Alles könnte beinahe wieder normal sein. Die Zeit der langen Corona-Lockdowns liegt vorerst (und hoffentlich für immer!) hinter uns, das Leben nimmt wieder Fahrt auf, wenn auch in Begleitung von 2G- und 3G-Regeln. Doch dadurch sind große Veranstaltungen mit hunderten, gar tausenden Besucher*innen wieder möglich und endlich finden auch wieder Treffen mit vielen Freunden und der ganzen Familie statt. Alles also wieder okay? Leider nein. Bei vielen von uns hat die Coronazeit nämlich ihre Spuren in Form des „Cave-Syndroms“ (auf Deutsch auch „Höhlen-Syndrom”) hinterlassen.

Während sich einige darüber freuen, sich wieder in ihr soziales Leben stürzen zu können und zum Beispiel ausgelassen in Clubs feiern, ins Restaurant oder Kino gehen, halten andere inne. Denn sie fühlen sich allein mit dem Gedanken, wieder unter Menschen zu sein, so unwohl, dass sie die wiedergewonnene Freiheit nicht genießen können. Zu lange galten Einschränkungen und das Credo Social Distancing. Mit der Zeit haben sich viele so sehr an die Isolation und das einhergehende Gefühl der Sicherheit gewöhnt, dass sie nur schwer oder gar nicht aus ihrem Schneckenhaus herauskommen wollen. Genau dieses Cave-Syndrom scheint erstaunlich viele Leute zu betreffen.

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Umfrage zeigt, wie verbreitet das Cave-Syndrom ist

Laut einer Umfrage der American Psychological Associaton gaben 49 Prozent der im Februar 2021 mehr als 3.000 Befragten an, dass ihnen zwischenmenschliche Interaktionen nach der Corona-Pandemie deutlich schwerer fallen. Das betrifft erstaunlicherweise auch 48 Prozent derjenigen, die gegen Corona geimpft sind. 46 Prozent der Befragten gaben an, dass sie sich unwohl dabei fühlen, in ihr altes Leben prä-Corona zurückzukehren. Die Anzahl derjenigen, die sich also in ihrer eigenen „Höhle” fernab jeglicher Infektionsgefahr am wohlsten fühlen, scheint also noch signifikant zu sein. Corona hat nämlich aus einer eigentlich positiven Sache – soziale Interaktionen – einen negativen Stressfaktor gemacht.

Die gute Nachricht zum Schluss

Wer am Cave-Syndrom leidet, ist nun also für immer verängstigt in seiner isolierten Bubble gefangen? Zum Glück nicht. „Es ist keine Krankheit, sondern eine vorübergehende Anpassungsreaktion”, sagt Psychologe Ulrich Stangier zum Cave-Syndrom gegenüber Stern. Wer sich also jetzt unter Leuten noch unwohl fühlt, der braucht vermutlich einfach länger, um sein Verhalten den neuen, alten Gegebenheiten wieder anzupassen. Genau das würde jedoch irgendwann automatisch passieren

Stangier schätzt jedoch auch, dass etwa fünf Prozent der Leute, die aktuell Schwierigkeiten haben, aus ihrer Isolation herauszubrechen, es auch weiterhin haben werden. Sie bevorzugten wahrscheinlich auch schon vor der Pandemie ein zurückgezogenes Leben.

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Wer befürchtet, eine neue Ruhe nicht im positiven Sinne für sich entdeckt, sondern eine ernsthafte soziale Angststörung entwickelt zu haben, der kann sich beispielsweise psychologischen Beistand suchen. Mit ein bisschen Starthilfe findet man so vielleicht etwas einfacher in sein gewohntes soziales Umfeld zurück.

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Bildquelle: Getty Images/ablokhin

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