Orchideen gelten als Diven unter den Zimmerpflanzen – besonders im Winter, wenn trockene Heizungsluft, Lichtmangel und Pilzbefall ihnen zu schaffen machen. Doch mit einem einfachen Gewürz aus deiner Küche kannst du deine tropischen Schönheiten sicher durch die kalte Jahreszeit bringen.
Warum der Winter für Orchideen gefährlich ist
Die kalte Jahreszeit stellt Orchideen vor besondere Herausforderungen. Warum? Als tropische Pflanzen sind sie von Natur aus an gleichmäßig warme Temperaturen und hohe Luftfeuchtigkeit gewöhnt. Im Winter macht ihnen jedoch die Kombination aus weniger Tageslicht, trockener Heizungsluft und dem Wechsel zwischen warmen Räumen und kalten Fensterbrettern erheblich zu schaffen. Ihr ohnehin empfindliches Immunsystem wird dadurch stark geschwächt.
Besonders problematisch ist die daraus resultierende erhöhte Anfälligkeit für Pilzinfektionen. Die speziellen Luftwurzeln der Orchideen und das lockere Orchideensubstrat bieten bei zu viel Feuchtigkeit einen idealen Nährboden für Schimmelpilze. Wurzelfäule ist im Winter die häufigste Todesursache für Orchideen, da sie in der lichtarmen Zeit langsamer wachsen und weniger Wasser aufnehmen können. Gießen solltest du deine Orchideen im Winter also deutlich seltener – aber es gibt einen weiteren Trick, der ihnen durch die kalte Jahreszeit hilft … und zwar Zimt!
Die Wirkung von Zimt auf Orchideen
Das Gewürz besitzt starke antimykotische und antibakterielle Eigenschaften, die es zu einem wertvollen Helfer für deine Orchideen machen. Die im Zimt enthaltenen ätherischen Öle, insbesondere Zimtaldehyd, verhindern Schimmelbildung auf dem Orchideensubstrat und schützen Schnittstellen an Wurzeln und Blättern vor Pilzbefall und Fäulnis. Bei ersten Anzeichen von Wurzelfäule kann es den Befall stoppen und die weitere Ausbreitung verhindern. Darüber hinaus stärkt Zimt die natürlichen Abwehrkräfte der Orchidee und hält sogar Trauermücken und andere Schädlinge fern, die sich gerne im feuchten Substrat ansiedeln.
Das Besondere dabei: Zimt wirkt rein natürlich und belastet weder die empfindlichen Orchideenwurzeln noch die Raumluft mit chemischen Substanzen. Im Gegensatz zu synthetischen Pilzmitteln kannst du es bedenkenlos einsetzen, ohne dass die zarten Luftwurzeln Schaden nehmen.
So wendest du Zimt bei deinen Orchideen richtig an
Zimt kannst du nicht nur im Ernstfall einsetzen, sondern auch vorbeugend während der kritischen Wintermonate. Eine dünne Schicht Zimtpulver auf dem Substrat wirkt wie eine Schutzbarriere gegen Pilzsporen aus der Raumluft. Auch beim regulären Gießen leistet Zimt wertvolle Dienste. Wenn du deine Orchidee im Tauchbad wässerst, kannst du nach dem Abtropfen etwas Zimt auf die oberste Substratschicht geben. So verhinderst du, dass sich in der feuchten Phase unmittelbar nach dem Gießen Schimmel bildet.
Bei akutem Pilzbefall an den Wurzeln gehst du am besten so vor: Entferne zunächst vorsichtig alle befallenen, braunen und matschigen Wurzelteile mit einem sauberen, scharfen Messer oder einer desinfizierten Schere. Bestreue dann die Schnittstellen großzügig mit Zimtpulver, sodass eine schützende Schicht entsteht. Der Zimt versiegelt die Wunden wie ein natürliches Pflaster und verhindert, dass Pilzsporen in die offenen Stellen eindringen können. Lass die Orchidee anschließend mehrere Stunden oder sogar über Nacht an der Luft trocknen, bevor du sie in frisches Substrat setzt.
Düngen solltest du deine Orchideen in den Wintermonaten übrigens nur alle sechs bis acht Wochen – am besten mit einem speziellen Orchideendünger:
Zusätzliche Winterpflege-Tipps für Orchideen
Während Zimt ein hervorragendes Mittel gegen Pilzbefall ist, solltest du für optimale Winterbedingungen noch weitere Maßnahmen ergreifen. Reduziere das Gießen im Winter deutlich – Orchideen benötigen in der lichtarmen Zeit nur etwa die Hälfte der Wassermenge wie im Sommer. Warte immer, bis das Substrat vollständig abgetrocknet ist, bevor du erneut gießt.
Halte deine Orchideen von kalten Fensterscheiben fern, besonders nachts, wenn die Temperaturen am Fenster stark abfallen können. Gleichzeitig sollten sie nicht direkt über der Heizung stehen, da die aufsteigende warme Luft sie zu stark austrocknet. Ein heller Platz mit konstanten Temperaturen zwischen 18 und 22 Grad ist ideal. Erhöhe außerdem die Luftfeuchtigkeit durch regelmäßiges Besprühen der Blätter. Welche Fehler du bei Orchideen generell nicht machen solltest, haben wir hier für dich zusammengefasst.
Mit der Kombination aus Zimt als natürlichem Schutz und der richtigen Winterpflege überstehen deine Orchideen die kalte Jahreszeit problemlos. Das Beste ist, dass du das wirkungsvolle Hilfsmittel wahrscheinlich bereits in deinem Gewürzschrank hast und sofort damit beginnen kannst, deine tropischen Schönheiten zu schützen.
