Manche Menschen scheinen selbst in den schwierigsten Lebensphasen eine innere Ruhe zu bewahren. Sie jammern nicht ständig, verfallen aber auch nicht in toxische Positivität. Stattdessen haben sie gelernt, drei wichtige Prinzipien zu leben: Sie erinnern sich regelmäßig an die Dinge, für die sie dankbar sind, fokussieren sich darauf, was sie wirklich beeinflussen können – und nehmen sich bewusst Zeit für Trauer, Leid oder Schmerz, anstatt diese Gefühle beiseite zu schieben.
Kurz gesagt: Sie haben eine hohe emotionale Resilienz, also eine besondere Widerstandsfähigkeit, um schwierige Situationen besser zu überstehen und gestärkt aus ihnen hervorzugehen. Diese Haltung spiegelt sich auch in ihrer Sprache wider:
#1
„Das ist nicht leicht für mich, aber ich schaffe das.“
Emotional resiliente Menschen leugnen nicht, wenn etwas schwierig ist. Sie erkennen ihre Herausforderungen ehrlich an, ohne sich selbst zu bemitleiden oder aufzugeben. Dieser Satz zeigt gleich zwei wichtige Fähigkeiten: die realistische Einschätzung der Situation und das Vertrauen in die eigenen Bewältigungsfähigkeiten.
Statt sich in Selbstzweifeln zu verlieren oder die Realität zu beschönigen, benennen sie klar, was gerade passiert – und machen sich gleichzeitig Mut für den Weg nach vorn.
#2
„Was kann ich aus dieser Situation lernen?“
Während andere in schwierigen Zeiten oft fragen „Warum passiert mir das?“, stellen emotional resiliente Menschen eine andere Frage. Sie sehen in jeder Herausforderung eine Chance zur Weiterentwicklung. Diese Denkweise hilft ihnen, nicht in der Opferrolle zu verharren, sondern aktiv zu werden und gestärkt aus Krisen hervorzugehen. Sie verwandeln Probleme in Lernmöglichkeiten und wachsen dadurch kontinuierlich.
Tipp: Ein Dankbarkeitstagebuch kann dir dabei helfen, deine emotionale Resilienz zu stärken.
#3
„Ich brauche eine Pause, bevor wir weitermachen.“
Dieser Satz zeigt eine wichtige Fähigkeit: die eigenen Grenzen zu erkennen und zu kommunizieren. Emotional resiliente Menschen wissen, wann sie überlastet sind und nehmen sich bewusst Zeit zur Regeneration. Sie sehen Pausen nicht als Schwäche, sondern als Strategie für langfristige Leistungsfähigkeit. Dadurch vermeiden sie Burnout und können in wichtigen Momenten ihre beste Leistung abrufen.
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#4
„Ich kann es nicht ändern, aber ich kann entscheiden, wie ich damit umgehe.“
Das ist vielleicht der charakteristischste Satz emotional resilienter Menschen. Sie verschwenden keine Energie darauf, Dinge zu bekämpfen, die außerhalb ihrer Kontrolle liegen – sei es das Verhalten anderer, Naturkatastrophen oder gesellschaftliche Entwicklungen.
Stattdessen konzentrieren sie sich vollständig auf ihre Reaktion und ihre nächsten Schritte. Diese klare Trennung zwischen Kontrollierbarem und Unkontrollierbarem bewahrt sie vor Frustration und hilft ihnen, ihre Energie sinnvoll einzusetzen.
#5
„Ich bin dankbar für das, was ich durchgemacht habe.“
Emotional resiliente Menschen haben gelernt, auch schwierige Erfahrungen als wertvoll zu betrachten. Sie sagen nicht „Ich bin froh, dass es vorbei ist“, sondern erkennen, was sie durch Krisen gelernt und wie sie sich dadurch entwickelt haben.
Diese Dankbarkeit für das Durchgemachte hilft ihnen, Frieden mit ihrer Vergangenheit zu schließen und macht sie stärker für zukünftige Herausforderungen. Sie sehen sich nicht als Opfer ihrer Umstände, sondern als Menschen, die an ihren Erfahrungen gewachsen sind.
#6
„Ich erlaube mir, wütend/traurig zu sein.“
Während viele Menschen versuchen, negative Gefühle schnell wegzuschieben oder zu überspielen, geben emotional resiliente Menschen ihren Emotionen bewusst Raum. Sie sagen sich selbst: „Es ist okay, dass ich jetzt traurig bin“ oder „Ich darf wütend sein über das, was passiert ist“. Sie wissen, dass verdrängte Gefühle oft stärker zurückkommen und dass echter Heilungsprozess nur stattfinden kann, wenn Emotionen durchlebt werden dürfen.
Emotionale Resilienz lässt sich lernen
Emotionale Resilienz entsteht durch die bewusste Entscheidung, das Leben aus einer bestimmten Perspektive zu betrachten. Die Art, wie wir mit uns selbst sprechen, formt unsere Gedanken und letztendlich auch unser Erleben.
Wenn du merkst, dass du dazu neigst, dich auf das Unkontrollierbare zu konzentrieren oder schwierige Gefühle zu verdrängen, kannst du anfangen, deine innere Sprache bewusst zu verändern. Frage dich täglich: „Wofür bin ich heute dankbar?“, und „Was kann ich heute beeinflussen?“ Gleichzeitig erlaube dir, schwierige Emotionen zu fühlen, ohne sie sofort „wegmachen“ zu wollen.
Diese drei Säulen – Dankbarkeit, Fokus auf das Beeinflussbare und emotionale Ehrlichkeit – bilden das Fundament für echte innere Stärke. Sie sind keine Garantie dafür, dass das Leben leichter wird, aber sie helfen dir, auch schwere Zeiten mit mehr Gelassenheit und Selbstvertrauen zu durchleben.









