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Bis Herbst

Herdenimmunität trotz Delta? RKI legt neue Ziele für die Impfquote vor

Delta-Herdenimmunität

Herdenimmunität galt in der Corona-Pandemie lange Zeit als Licht am Ende des Tunnels. Durch eine Durchseuchung der Bevölkerung mit dem Virus ohne viele Tote kaum zu erreichen, sollten die Impfstoffe uns dem Ziel näherbringen. Doch nachdem zuerst mit der Alpha- und nun mit der Delta-Variante deutlich ansteckendere Virus-Stämme aufgetaucht sind, leuchtet dieses Licht immer schwächer. Ging man bei der Ursprungsvariante des Virus noch davon aus, dass etwa ein Drittel der Bevölkerung immun sein müsse, um Herdenimmunität zu erreichen, mussten diese Werte für die Delta-Variante nun deutlich nach oben korrigiert werden.

Laut neuesten Angaben des Robert Koch-Instituts müssten rund 85 Prozent der 12- bis 59-Jährigen immun sein, um eine weitere Corona-Welle im Herbst zu verhindern. Bei älteren Menschen sogar 90 Prozent. Aktuell sind rund 56 Prozent der Menschen in Deutschland einmal und rund 39 Prozent bereits doppelt geimpft. Bis zum Erreichen der Impfziele müssen also noch sehr viele Menschen in kurzer Zeit geimpft werden. Das RKI ist hier optimistisch. Betrachte man die letzten Ermittlungen der Impfbereitschaft in der Bevölkerung, würde das die „im Modell identifizierten Zielimpfquoten erreichbar erscheinen lassen“, heißt es im Bericht des Instituts. Laut den neusten Befragungen wären 88 Prozent der Menschen in Deutschland bereit, sich impfen zu lassen oder bereits geimpft.

Ist Herdenimmunität nur mit Impfungen für Kinder zu erreichen?

Allerdings gelten diese Daten nur für Erwachsene über 18. In die Berechnung für die nötigen Impfquoten sind jedoch auch Kinder über 12 Jahren mit einbezogen. Für jüngere Kinder ist aktuell von der Europäischen Arzneimittel Agentur (EMA) kein Impfstoff zugelassen. Die in Deutschland zuständige Ständige Impfkommission (STIKO) empfiehlt die Impfung bei Kindern ab 12 zudem nur, sollten diese an Vorerkrankungen leiden. Eltern können sich jedoch unabhängig davon in Absprache mit den behandelnden Ärzt*innen für eine Impfung ihres Kindes entscheiden. Um die Impfziele des RKI bis zum Herbst zu erreichen, müsste das wohl ein Großteil der Eltern tun. Reinhold Föster, Präsident der Deutschen Gesellschaft für Immunologie geht davon aus, dass ohne Impfungen von Kindern und Jugendlichen in Deutschland keine Herdenimmunität erreicht werden kann, wenn die Delta-Variante sich durchgesetzt hat. „Sie ist deutlich ansteckender. Sie betrifft sehr stark Jugendliche und Kinder“, sagte er den Zeitungen der Funke-Mediengruppe. „Solange diese Gruppe gar nicht oder wenig geimpft ist, werden wir keine Herdenimmunität bekommen.“

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Wie berechnet sich die Herdenimmunität?

Genaue Angaben zur Herdenimmunität bei der Delta-Variante zu machen, ist nach wie vor schwer. Denn die Anzahl der Bevölkerung, die immun sein muss, ist abhängig vom R0-Wert. Der gibt an, wie viele Menschen eine infizierte Person ansteckt, wenn keine Maßnahmen zur Eindämmung des Erregers getroffen werden. Bei der Ursprungsvariante von Sars-Cov2 waren das 3, woraus sich eine Herdenimmunität von rund einem Drittel der Bevölkerung ergab. Nun ist zwar bekannt, dass die Delta-Variante aller Wahrscheinlichkeit nach deutlich ansteckender ist, einen R0-Wert hierfür gibt es jedoch nicht, schließlich wurde die Variante erst dominant, als schon Maßnahmen zur Eindämmung herrschten. Um die nötige Impfquote zu berechnen muss also stärker auf andere Modelle gesetzt werden.

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Bildquelle: istock/Aja Koska

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