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Was hilft?

Hyperhidrose: Behandlung bei starkem Schwitzen

Hyperhidrose Behandlung

Ab wann spricht man von Hyperhidrose und welche Behandlung ist gegen das starke Schwitzen möglich? Welche Behandlungsmöglichkeiten es gibt, erfährst du hier.

Was ist Hyperhidrose?

Was ist Hyperhidrose
Leidest du an Hyperhidrose?
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Jeder Mensch schwitzt und das ist auch gut so. Einige Menschen schwitzen allerdings mehr als andere: Starkes Schwitzen kann ein Anzeichen für Hyperhidrose sein. Hyperhidrose bezeichnet eine übermäßige Schweißproduktion die am ganzen Körper oder nur an bestimmten Körperstellen wie Achseln, Händen, Füßen oder Gesicht auftreten kann. Der Begriff Hyperhidrose setzt sich aus den beiden griechischen Wörtern hypér (noch mehr) und hidrós (Schweiß) zusammen. Schwitzen ist grundsätzlich lebenswichtig für den Körper, denn Schweiß reguliert die Körpertemperatur und kühlt die Haut sowie das Innere des Körpers. An Hyperhidrose, also dem übermäßigen Schwitzen, leiden ein bis zwei Prozent der deutschen Bevölkerung. Die Ursachen für das starke Schwitzen können dabei äußerst verschieden sein.

Bei Hyperhidrose produziert der Körper unabhängig von Wärme oder Kälte unkontrollierbar viel Schweiß. Ab einer Produktion von 100 mg Schweiß innerhalb von fünf Minuten in einer Achselhöhle sprechen Mediziner von Hyperhidrose. Die örtlich begrenzte Hyperhidrose tritt in 60 Prozent der Fälle in den Handflächen oder Fußsohlen, zu 40 Prozent in den Achselhöhlen und zu 10 Prozent an der Stirn auf.

Formen der Hyperhidrose

Mediziner unterscheiden grundsätzlich zwischen der primären, also der angeborenen Hyperhidrose, und der sekundären Hyperhidrose, die als Folge einer Krankheit oder einer Hormonumstellung entstehen kann.

Primäre Hyperhidrose

Bei der primären Hyperhidrose beginnen die Symptome im Kindes- und Jugendalter. Das Auftreten des Schwitzens ist temperaturunabhängig, nicht kontrollierbar und unvorhersehbar. In der Regel kommt es häufiger als einmal in der Woche zu übermäßigem Schwitzen, während des Schlafes wird allerdings kein übermäßiger Schweiß produziert. Es wird hierbei erneut zwischen folgenden Arten der Hyperhidrose unterschieden:

  • Leichte Hyperhidrose = Schwitzflecke mit 5 bis 10 Zentimeter Durchmesser
  • Mäßig starke Hyperhidrose = Schwitzflecke mit 10 bis 20 Zentimeter Durchmesser
  • Starke Hyperhidrose = Schwitzflecke mit über 20 Zentimetern Durchmesser

Die Ursachen für das Auftreten von primärer Hyperhidrose sind noch nicht erforscht.

Sekundäre Hyperhidrose

Bei der sekundären Hyperhidrose handelt es sich um eine generell vermehrte Schweißproduktion des Körpers, das heißt, man schwitzt am ganzen Körper vermehrt und nicht nur an bestimmten Körperstellen, wie bei der primären Hyperhidrose. Diese generelle Schweißproduktion kann verschiedene Ursachen haben. Eine sekundäre Hyperhidrose kann hormonell bedingt sein und zum Beispiel durch eine Schilddrüsenüberfunktion oder die Wechseljahre ausgelöst werden. Auch unerwünschte Nebenwirkungen bestimmter Arzneimittel, wie Psychopharmaka, SSRI, Parasympathomimetika, Kortikoiden, Beta-Blocker oder Salicylsäurechronische, Infekte, Kreislaufstörungen und Übergewicht können Auslöser von sekundärer Hyperhidrose sein. Weitere Ursachen für das starke Schwitzen findest du hier.

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Hyperhidrose behandeln
Wenn du häufig und grundlos stark schwitzt, leidest du möglicherweise an Hyperhidrose.

Hyperhidrose-Behandlung: 10 Tipps gegen Schwitzen

So vielseitig wie die Formen der Hyperhidrose sind dabei auch ihre Behandlungsmöglichkeiten. Mit unseren Tipps gegen Schwitzen gehört die starke Schweißbildung bald der Vergangenheit an. In Abhängigkeit vom Ausmaß der Erkrankung wird ein stufenweises Vorgehen bei der Behandlung empfohlen.

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#1 Hausmittel

Die einfachste Möglichkeit zu versuchen, den übermäßigen Schweiß zu bekämpfen, sind Hausmittel gegen Schwitzen. Als Mittel Nummer eins wird Patienten oft Salbei ans Herz gelegt. Dieser wird entweder als Tee oder in höherkonzentrierter Form als Kapseln oder Pastillen eingenommen. Man vermutet, dass die im Salbei enthaltenen ätherischen Öle dafür sorgen, dass die Schweißdrüsenabsonderung reguliert wird.

#2 Entspannungsmethoden

Macht sich die Hyperhidrose besonders in emotional schwierigen Situationen bemerkbar – zum Beispiel bei Stress – können auch autogenes Training, Meditationsübungen oder andere Entspannungsmethoden dabei helfen, die innere Aufruhr und damit das Schwitzen zu vermindern oder gar zu vermeiden.

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#3 Antihidrotika

Die speziellen Medikamente gegen Schwitzen enthalten Wirkstoffe wie Methantheliniumbromid, die dem körpereigenen Botenträgerstoff Acetylcholin unseres Nervensystems ähnlich sind. Sie unterbinden den Impuls, den der Nerv an die Schweißdrüsen sendet und der diese übermäßig erregt. Leider ist Trockenheit von Mund und anderen Schleimhäuten eine unangenehme Nebenwirkung von Antihidrotika.

#4 Aluminiumchlorid

Bei der sogenannten topischen Therapie findet eine Behandlung mit Aluminiumchlorid statt. Die Aluminiumsalze dringen in die Schweißkanäle ein, verbinden sich dort mit dem Keratin und verstopfen somit die Drüsenausführungsgänge. In den meisten Antitranspiranten ist Aluminiumchlorid enthalten, Hyperhidrosepatienten werden allerdings mit einer sehr viel höheren Konzentration behandelt. Als Nebenwirkung dieser starken Konzentration können jedoch Hautirritationen auftreten. Einige Studien bringen den Gebrauch von Deos mit Aluminium außerdem in Verbindung mit dem Auftreten von Brustkrebs.

#5 Gerbsäurehaltige Cremes, Lotions & Pulver

Gerbstoffe denaturieren die Proteine im Schweiß und blockieren dadurch die Schweißdrüsen. Die Wirkung der Gerbstoffe ist geringer als die des Aluminiumchlorids, dafür ist die Substanz auch bei entzündeter Haut oder Ekzemen anwendbar.

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Hyperhidrose-Behandlung
Mit einer Hyperhidrose-Behandlung kannst du starkes Schwitzen hinter dir lassen.

#6 Iontophorese

Für diese Art der Behandlung werden die Hände oder Füße in zwei Wannen mit Wasser gelegt, in denen sich jeweils ein elektrischer Leiter befindet. Somit schließen die Hände beziehungsweise Füße den Stromkreislauf und der Betroffene verspürt leichte Stromschläge. Aufgrund der Apparatur ist es leider nicht möglich, die Iontophorese für andere Bereiche als Hände, Füße und gegebenenfalls für die Achseln anzuwenden. Warum diese Methode gegen Hyperhidrose hilft, ist bis heute nicht bekannt. Trotzdem ist sie in vielen Fällen erfolgreich und schafft es, das Maß an freigesetztem Schweiß zu begrenzen. Allerdings reagiert nicht jeder Patient gleich auf diese Behandlung. Während einige Hyperhidrose-Betroffene sich über positive Ergebnisse freuen können, wirken die Stromschläge bei anderen hingegen gar nicht. Darüber hinaus ist die Therapie für einige Patienten schmerzhafter als für andere. Dies hängt vom jeweiligen subjektiven Schmerzempfinden ab. Der Vorteil dieser Behandlung ist, dass sie von vielen Krankenkassen gezahlt wird und abgesehen vom möglichen Schmerzen eine relativ risikofreie Methode darstellt. Menschen mit Metallimplantaten dürfen diese Anwendung nicht durchführen und auch für Schwangere ist sie nicht geeignet.

#7 Botox

Das Nervengift Botox kommt normalerweise bei der Bekämpfung von Falten zum Einsatz. Das lähmende Gift wird aber auch unter die Haut der Achselhöhlen gespritzt und hemmt dort die Produktion der Schweißdrüsen. Die Anwendung von Botox ist nur unter den Achselhöhlen zulässig, die positive Wirkung allerdings nicht von langer Dauer. In vielen Fällen kann die Wirkung bereits nach sechs Monaten deutlich nachlassen. Vielen Betroffenen sind die dadurch regelmäßig entstehenden Kosten zu hoch.

#8 Subkutane Saugkürettage

Bei der subkutanen Saugkürettage werden die Schweißdrüsen im Achselbereich nach örtlicher Betäubung abgesaugt. Nach einigen Jahren kann es sein, dass die Nervenenden die zum Teil verbliebenen Schweißdrüsen erreichen und diese daraufhin wieder mit der Schweißproduktion beginnen. Die Erfolgsquote bei dieser Art des Eingriffs liegt bei 70 bis 80 Prozent. Subkutane Saugkürettage und Laserlipolyse werden auch kombiniert eingesetzt. Beide Verfahren können unter örtlicher Betäubung durchgeführt werden.

#9 Laserlipolyse

Eine millimeterdünne Laserfaser wird unter der Haut in direkten Kontakt zu den Fettzellen in der Achselhöhle geführt. Der Laserstrahl löst die Fettzellen auf, sodass sie sanft abgesaugt werden können. Durch die Laserenergie werden die Schweißdrüsen aufgebrochen und degeneriert. Laserlipolyse und subkutane Saugkürettage werden auch kombiniert eingesetzt. Beide Hyperhidrose-Behandlungen können unter örtlicher Betäubung durchgeführt werden.

#10 Endoskopische transthorakale Sympathektomie

Bei diesem Eingriff werden Nervenzellen nahe der Brustwirbelsäule mit Hilfe von Hochfrequenzstrom zerstört werden. Dadurch lässt sich vor allem Hyperhidrose an den Händen, im Gesicht und in den Achselhöhlen behandeln. Aufgrund der hohen gesundheitlichen Risiken dieser Operation, wie zum Beispiel diverse Nervenschädigungen, sollte sie allerdings nur in Ausnahmefällen und nach einem ausführlichen Beratungsgespräch durchgeführt werden.

Video: Möglichkeiten zur Hyperhidrose-Behandlung

Hyperhidrose ist eine selten auftretende, für die Betroffenen aber sehr belastende Krankheit. Mit den verschiedenen Behandlungsmethoden kannst du das lästige Schwitzen in den Griff bekommen und unbeschwert den Sommer genießen. Besprich in jedem Fall mit deinem Arzt, welche Hyperhidrose-Behandlung für dich infrage kommt. Nutze auch unsere Kommentare, um dich mit anderen Betroffenen auszutauschen.

Bildquellen: iStock/michaelbangcom, iStock/andriano_cz, iStock/YuriyS

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