Smartwatches sind mittlerweile weit verbreitet. Sie zeigen uns an, wie viele Schritte wir täglich gehen, wie hoch unser Puls ist und wie lange wir geschlafen haben. Der Oura Ring soll das noch besser können. Das smarte Schmuckstück trackt Schlaf- und Gesundheitsdaten über Sensoren am Finger und gibt so aufschlussreiche Insights in die eigene Gesundheit. Ich habe den Ring nun einige Monate lang getestet und erkläre hier, wie er funktioniert, welche Funktionen wirklich praktisch sind und wo ich mir noch mehr Genauigkeit gewünscht hätte.
Was kann der Oura Ring?
Beim Oura Ring handelt es sich um Smart Jewellry. Der Ring misst mithilfe von Sensoren am Finger verschiedene Gesundheits-, Schlaf- und Bewegungsdaten. Vor allem für die umfangreiche Schlafanalyse ist der Ring bekannt. Während er tagsüber nur punktuell den Puls misst und Bewegungen aufzeichnet, ist er nachts daueraktiv. Am Morgen bekommt man so Statistiken zu den verschiedenen Schlafphasen, zum Ruhepuls, der Sauerstoffsättigung und der Körpertemperatur. Anhand dieser Daten können Schlüsse über die allgemeine Gesundheit gezogen werden. Je länger man den Ring trägt, desto besser lassen sich aktuelle Werte mit den Durchschnittswerten vergleichen und so Rückschlüsse ziehen. Der Oura Ring misst unter anderem folgende Werte:
- Schritte und Bewegungen
- Herzfrequenz & Ruhepuls
- Herzfrequenzvariabilität
- Sauerstoffsättigung im Blut
- Schlafzeit & Schlafphasen
- Körpertemperatur
- Atemfrequenz
- Kalorienverbrauch

Dadurch lässt er sich für ganz verschiedene Zwecke nutzen. Unter anderem als:
- Schlaftracker
- Schrittzähler und Fitnesstracker
- Gesundheitstracker
- Zyklustracker
Die technischen Grundlagen des Oura Rings
Bevor wir uns die einzelnen Funktionen genauer ansehen und ich von meinen Erfahrungen hiermit berichte, gehen wir noch einmal auf die technischen Grundlagen des Rings ein.
Wie teuer ist der Oura Ring Gen3?
Der aktuellste Oura Ring ist der Ring der dritten Generation. Er ist in verschiedenen Designs erhältlich, was sich auch auf den Preis auswirkt. Den Ring gibt es aktuell nur über den Oura Onlineshop. Die günstigsten Modelle sind hier der silberne und der schwarze Ring im Heritage Design für 314 Euro. Am teuersten ist der roségoldene Ring im Horizon Design für 576 Euro.
Neben dem Ring selbst ist es außerdem sinnvoll, eine Mitgliedschaft abzuschließen, um alle wichtigen Daten zu erhalten. Diese ist im ersten Monat kostenlos und kostet anschließend 5,99 Euro pro Monat.
Wie finde ich die richtige Größe des Oura Rings?
Damit der Ring deine Daten bestmöglich messen kann, ist ein guter Sitz entscheidend. Bei der Bestellung kannst du deshalb ein kostenloses Sizing Kit anfordern. Um die richtige Ringgröße zu bestimmen, solltest du den Testring einen Tag lang am gewünschten Finger (idealerweise Zeigefinger der linken Hand) tragen.
Wie ist die Akkulaufzeit des Oura Rings?
Den Ring kannst du für gewöhnlich mehrere Tage tragen, ohne dass der Akku leer geht. Dadurch, dass die Sensoren nur in der Nacht dauerhaft aktiv sind, wird tagsüber kaum Akku verbraucht. Oura empfiehlt, den Ring einfach jeden Tag vor dem Schlafengehen für ein paar Minuten zu laden. Für eine maximale Akkulaufzeit empfiehlt es sich außerdem, die Blutsauerstoffmessung auszuschalten, wenn man diesen Wert nicht unbedingt braucht.
Ist der Oura Ring wasserfest?
Der Oura Ring ist laut Herstellerangaben wasserfest. Ich lege ihn beim Händewaschen nie ab, dafür aber unter der Dusche, auch wenn das nicht unbedingt notwendig ist. Die Sensoren werden durch Wasser nicht geschädigt.
Der Oura Ring als Schlaftracker
Die Verwendung als Schlaftracker ist wohl die wichtigste des Oura Rings. Hier erfasst er deutlich mehr Werte als gängige Smartwatches und das auch deutlich genauer. Unter anderem erfasst er, wie oft du dich während des Schlafens bewegst, wie lange du in den einzelnen Schlafphasen wie Tiefschlaf, leichter Schlaf und REM bist, wie oft du während der Nacht aufwachst und wie lange du zum Einschlafen brauchst. Daraus wird dann eine Schlafbewertung gebildet und du bekommst Tipps, wie du deinen Schlaf verbessern kannst.

Der Oura Ring als Schrittzähler und Fitnesstracker
Da ich bisher immer eine Smartwatch getragen habe, war es mir sehr wichtig, dass der Oura Ring auch als Fitnesstracker überzeugt. Tatsächlich habe ich in der ersten Zeit sowohl Ring als auch Uhr getragen, um die Werte zu vergleichen. Überraschenderweise haben mir beide oft unterschiedliche Schrittzahlen angezeigt. Teilweise hat der Ring mehr Schritte aufgezeichnet, teilweise die Uhr. Wer letztendlich richtig lag, kann ich nur schwer beurteilen. Die Angaben haben sich meist aber nur um maximal 500 Schritte unterschieden.
Neben Schritten misst der Ring auch andere Bewegungen, etwa beim Kochen oder Putzen, und bezieht diese in die Aktivitätsbewertung mit ein. Außerdem lassen sich mit dem Ring ganz unterschiedliche Trainingseinheiten von Krafttraining bis Bogenschießen aufzeichnen. Die Trainingsaufzeichnung ist allerdings weniger genau als bei meinem vorherigen Fitnesstracker von Garmin. Hier konnte ich beim Krafttraining die einzelnen Sätze und Pausen genau tracken, beim Oura Ring erhalte ich lediglich einen Durchschnittswert. Außerdem lässt sich die Herzfrequenz während des Trainings nur fürs Laufen, Gehen und Radfahren aufzeichnen. Dadurch kann der Kalorienverbrauch bei anderen Sportarten nur geschätzt werden. Trotzdem habe ich das Gefühl, dass die Werte, die der Oura Ring mir hier angibt, relativ passend sind.
Der Oura Ring als Gesundheitstracker
Zum ersten Mal bin ich auf den Oura Ring aufmerksam geworden, als eine Influencerin, der ich folge, erzählte, dass der Ring quasi schon vor den ersten Symptomen und dem positiven Test auf ihre Corona-Infektion hindeutete. Ihre Körpertemperatur war in der Nacht erhöht und ihre Herzfrequenzvariabilität sehr niedrig. Die Gesundheitstracker-Funktionen fand ich daher von Anfang an sehr spannend. Der Ring misst nachts die Körpertemperatur. Allerdings erhält man hier keine klassischen Werte wie 36 oder 37 Grad, immerhin ist die Temperatur am Finger eine ganz andere als an den typischen Messstellen. Stattdessen ermittelt der Ring eine Durchschnittstemperatur und gibt dann Abweichungen davon an.
Einen weiteren Wert, den der Ring misst, ist die Herzfrequenzvariabilität (HFV). Bevor ich mir den Oura Ring geholt habe, hatte ich davon noch nichts gehört. Die HFV gibt an, um wie viele Millisekunden die Dauer zwischen zwei Herzschlägen im Durchschnitt variiert. Eine hohe HFV ist dabei besser als eine niedrige. Allerdings lässt sich nicht verallgemeinern, was eine gesunde HFV ist, da dieser Wert sehr individuell ist. Tendenziell haben junge Menschen eine höhere HFV als ältere und auch die körperliche Fitness wirkt sich auf den Wert auf. Der Trend der eigenen HFV-Werte kann jedoch Aufschluss über die eigene Gesundheit geben. Der Wert zeigt an, wie der Körper auf Stress, Training, Ernährung oder Reisen reagiert.
Zuletzt hat natürlich auch der Schlaf einen großen Einfluss auf unsere allgemeine Gesundheit. Er spielt deshalb ebenfalls mit in die Tagesformbewertung in der Oura App ein. Die Tagesformbewertung wirkt sich dann unter anderen auf die vorgegebenen Aktivitätsziele und die beste Schlafenszeit aus.
Der Oura Ring als Zyklustracker
Eine weitere Funktion des Oura Rings ist das Zyklustracking. Da ich hormonell verhüte, konnte ich dieses nicht wirklich nutzen. Ich habe es aber zumindest mitlaufen lassen, um zu sehen, wie der Ring einen hier an die anstehende Periode erinnert. Theoretisch kann der Ring durch die Temperaturmessung auch für NFP genutzt werden. Hierfür braucht es allerdings zusätzlich noch die Natural Cycles App, die monatlich 9,99 Euro kostet. Oura Ring Nutzerinnen bekommen allerdings 20 Prozent Rabatt.
Im Video zeigen wir dir, was du über den weiblichen Zyklus wissen musst:
Mein Fazit zum Oura Ring
Mittlerweile habe ich meine Smartwatch tatsächlich ganz abgelegt und nutze nur noch den Oura Ring. Als Bewegungstracker reicht er mir vollkommen aus und durch die Schlafdaten habe ich schon viel über meinen Körper und meine Gesundheit lernen können. Zum Ende habe ich hier noch mal die für mich wichtigsten Pros und Contras des Rings zusammengefasst:
- Sehr genaue Schlafdaten
- Auch kleine Bewegungen werden erfasst
- Gute Kalorienbedarfsschätzung
- Tipps zur Verbesserung des Schlafs
- Gutes Erkennen von Stress
- Körpertemperaturmessung
- Lange Akkulaufzeit
- Alle Werte nur mit Monatsabo
- Kein genaues Tracking der meisten Sportarten
- Erkennen von Krankheiten nur bedingt
Ob der Ring das Richtige für dich ist, hängt also davon ab, wofür genau du ihn nutzen möchtest. Ich bin vor allem begeistert davon, dass er sehr umfangreiche Daten liefert und ich so einen guten Überblick über meine Fitness und meine Gesundheit habe.
Bildquelle: desired/Johanna Böhnke
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