Du sitzt abends lieber alleine auf Deiner Couch und schaust Deine Lieblingsserie, statt Dich mit Deinen Freunden ins Nachtleben zu stürzen? Keine Sorge, das macht Dich nicht zwangsläufig zum Außenseiter, es könnte auch sein, dass Du einfach überdurchschnittlich intelligent bist. Zu dieser Erkenntnis kam nun eine Studie aus England.
Nicht jeder Mensch hat einen großen Freundeskreis, einen möglichen Grund dafür haben die Evolutions-Psychologen Satoshi Kanazawa und Norman Li entdeckt: Intelligente Menschen sind zufriedener, wenn sie keine Zeit mit ihren Freunden verbringen. Ja, richtig gelesen: Keine Zeit.
Intelligente Menschen verbringen ihre Freizeit gern allein
Die zwei Wissenschaftler, die ihre Studie im Magazin „British Journal of Psychology“ veröffentlichten, wollten von 15.000 Menschen im Alter von 18 bis 28 Jahren wissen, was das Leben für sie lebenswert macht. Ihre Untersuchung hat dabei einen Zusammenhang zwischen Intelligenz, Freundschaft und der persönlichen Lebenszufriedenheit gefunden. Je seltener Menschen mit hoher Intelligenz sich mit Freunde treffen, desto glücklicher sind sie.
Die beiden Forscher entdeckten außerdem, dass man sich nicht glücklicher fühlt, wenn man in Orten mit einer hohen Bevölkerungsdichte lebt. Menschen in weniger dicht besiedelten Gebieten waren zufriedener als die Menschen, die in Gebieten mit einer höheren Bevölkerungsdichte lebten. Das empfundene Glück sei höher, je mehr soziale Beziehungen ein Mensch hat. Dass wir uns besser fühlen, wenn wir engen Kontakt mit Freunden und der Familie pflegen, trifft aber wohl nur auf den Durchschnittsmenschen zu, denn: Bei besonders intelligenten Menschen wurde dieser Zusammenhang aufgehoben oder sogar umgekehrt.
Das lässt sich so erklären, dass unsere Vorfahren nicht in Großstädten lebten wie wir heute. Sie lebten in kleinen Gruppen aus Familie, Freunden und anderen Verbündeten, mit denen sie gemeinsam auf die Jagd gingen. Die Forscher gehen davon aus, dass unser Gehirn auch heute noch instinktiv auf diese Strukturen programmiert ist.
Doch wie die heutige Bevölkerungsdichte hat sich auch unser gesamtes Leben durch den technischen Fortschritt und die Industrialisierung verändert. Intelligente Menschen haben insgesamt weniger Probleme, sich heutzutage mit neuen Gegebenheiten anzufreunden. Es belastet sie auch nicht so stark, in einem dicht bevölkerten Gebiet zu leben und ein kleineres soziales Netzwerk zu haben.
Also sind intelligente Menschen nicht einsam, ihr Freundeskreis ist insgesamt nur kleiner – und damit sind die völlig zufrieden.
Bildquelle: iStock/kieferpix