Auch wenn wir es vielleicht alle noch nicht so recht wahrhaben wollen: Die kalte, dunkle Jahreszeit ist da! Und das bedeutet natürlich auch, dass der Winter nicht mehr lange auf sich warten lässt. Und da stellt sich so langsam natürlich die Frage: Wohin mit den Kübelpflanzen? Viele Hobbygärtner*innen machen beim Überwintern nämlich schnell mal ein paar Fehler, die im schlimmsten Fall sogar zum Absterben der Pflanzen führen können. Doch damit das nicht passiert, zeigen wir dir jetzt die häufigsten Stolperfallen und wie du sie vermeidest.
#1
Zu spät ins Winterquartier gebracht
Der richtige Zeitpunkt für den Umzug ins Winterquartier ist entscheidend. Viele warten nämlich zu lange und setzen ihre Pflanzen den ersten Nachtfrösten aus. Die meisten Kübelpflanzen wie Oleander, Zitrus oder Engelstrompete vertragen allerdings keine Temperaturen unter 5 Grad. Sobald die nächtlichen Temperaturen dauerhaft in diesen Bereich fallen, solltest du daher handeln:
- Beobachte die Wettervorhersage ab Mitte Oktober am besten genau
- Plane den Umzug rechtzeitig, bevor der erste Frost kommt
- Gewöhne die Pflanzen schrittweise an die neuen Lichtverhältnisse
#2
Das falsche Winterquartier gewählt
Nicht jeder Raum eignet sich gleichermaßen zum Überwintern. Der häufigste Irrtum: Alle Kübelpflanzen brauchen ein warmes, helles Wohnzimmer. Tatsächlich haben verschiedene Pflanzen aber unterschiedliche Ansprüche:
- Immergrüne Pflanzen wie beispielsweise der Oleander benötigen ein helles, kühles Quartier bei 5 bis 10 Grad
- Laubabwerfende Arten wie Fuchsien können auch dunkel bei 0 bis 5 Grad stehen
- Tropische Pflanzen brauchen warme Temperaturen über 15 Grad und viel Licht
Ein überheiztes Wohnzimmer schadet den meisten mediterranen Pflanzen mehr als es nützt. Sie treiben zu früh aus und werden anfällig für Schädlinge.
#3
Zu viel Wasser gegeben
Das ist der Klassiker, den fast jeder macht: Im Winter wird genauso viel gegossen wie im Sommer. Doch das ist fatal. Da die Pflanzen in der Ruhephase kaum Wasser verbrauchen, führt zu häufiges Gießen schnell zu Staunässe und Wurzelfäule.
So gießt du im Winter richtig:
- Die Erde zwischen den Wassergaben oberflächlich antrocknen lassen
- Nur so viel gießen, dass der Wurzelballen nicht komplett austrocknet
- Je kühler das Winterquartier, desto weniger Wasser wird benötigt
Wichtig: Lieber einmal zu wenig als zu viel gießen. Und: Überschüssiges Wasser aus den Untersetzern immer entfernen, damit sich keine Staunässe bildet und um Wurzelfäule zu vermeiden.
Ein guter Richtwert: Im Winter reicht es meist, alle ein bis zwei Wochen zu gießen. Bei sehr kühler Überwinterung kannst du die Abstände weiter vergrößern.
Wie du deine eigene Garten-Oase gestaltest?
Das zeigen wir dir im Video. Man kann schließlich nie früh genug mit dem Planen beginnen, oder?
#4
Schädlinge übersehen
Im Winterquartier haben Schädlinge oft leichtes Spiel. Die warme, trockene Luft und die geschwächten Pflanzen sind ideale Bedingungen für Blattläuse, Spinnmilben und Wollläuse. Viele bemerken den Befall erst zu spät. Deshalb gilt:
- Kontrolliere deine Pflanzen wöchentlich auf Schädlinge
- Achte besonders auf die Blattunterseiten und Blattachseln
- Isoliere befallene Pflanzen sofort von den anderen
- Erhöhe die Luftfeuchtigkeit durch regelmäßiges Besprühen
Wichtig: Je früher du einen Befall erkennst, desto einfacher ist die Bekämpfung. Daher macht es auch Sinn, die Pflanzen bereits vor dem Einwintern zu checken und beschädigte oder kranke Pflanzenteile direkt zu entfernen.
#5
Unzureichende Belüftung und zu enger Stand
Ein geschlossenes, stickiges Winterquartier mit zu dicht stehenden Pflanzen ist der perfekte Nährboden für Pilzkrankheiten und Schädlinge. Wenn die Pflanzen sich berühren und die Luft nicht zirkulieren kann, breiten sich diese Probleme rasend schnell aus.
So sorgst du für gute Bedingungen:
- Stelle die Pflanzen mit ausreichend Abstand zueinander auf
- Lüfte an frostfreien Tagen für 10 bis 15 Minuten
- Achte darauf, dass keine kalte Zugluft direkt auf die Pflanzen trifft
- Eine gute Luftzirkulation beugt Schimmel und Fäulnis vor
- Regelmäßiges Lüften reduziert auch die Schädlingsgefahr
Wichtig: Gerade bei zu dicht gestellten Pflanzen können sich Krankheiten von einem befallenen Exemplar schnell auf alle anderen übertragen. Daher lieber weniger Pflanzen überwintern, dafür aber mit genügend Platz.
Du siehst also: Die meisten Fehler lassen sich durch aufmerksame Beobachtung und angepasste Pflege leicht vermeiden. Wenn du darauf in diesem Jahr bei der Überwinterung also achtest, schaffst du so eine gute Grundlage dafür, dass deine Kübelpflanzen im nächsten Frühjahr wieder in voller Pracht erstrahlen.







