Wenn die Tage kürzer werden und die Luft kühler wird, schleicht sich bei vielen von uns eine leise Melancholie ein. Auf einmal denken wir an früher zurück – an Augenblicke, die längst verblasst sind, aber in unserer Erinnerung wieder lebendig werden. Doch was steckt hinter dieser nostalgischen Stimmung? Warum erwacht sie ausgerechnet in der dunklen Jahreszeit? Die Psychologie kennt spannende Gründe dafür – und erklärt, warum unsere Sehnsucht nach „früher“ nicht nur normal, sondern sogar wichtig für uns ist.
#1
Weniger Licht beeinflusst unsere Stimmung und Denkweise
Der Mangel an Tageslicht in Herbst und Winter hat einen direkten Einfluss auf unser Gehirn. Weniger Sonnenlicht bedeutet weniger Serotonin, das sogenannte Glückshormon, und mehr Melatonin, das uns müde und träge macht. Diese biochemische Veränderung sorgt dafür, dass wir uns generell melancholischer fühlen. In diesem Zustand neigen wir dazu, uns nach Zeiten zu sehnen, in denen wir uns besser gefühlt haben. Die Vergangenheit erscheint uns dann oft rosiger, als sie vielleicht tatsächlich war, denn unser Gehirn filtert die negativen Aspekte heraus und konzentriert sich auf die schönen Momente.
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#2
Die Kälte lässt uns nach Wärme und Geborgenheit suchen
Wenn es draußen kalt und ungemütlich wird, sehnen wir uns nach Wärme, nicht nur physisch, sondern auch emotional. Erinnerungen an vergangene Zeiten sind oft mit Gefühlen von Geborgenheit, Sicherheit und Zusammengehörigkeit verbunden. Vielleicht denkst du an Kindheitstage zurück, an Weihnachten bei den Großeltern oder an frühere Beziehungen, in denen du dich besonders wohlgefühlt hast. Diese nostalgischen Gedanken dienen als psychologischer Schutzschild gegen die Kälte und Einsamkeit, die der Winter manchmal mit sich bringt. Sie geben uns ein Gefühl von emotionaler Wärme, wenn die Außenwelt frostig ist.
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#3
Jahresende lädt zur Reflexion ein
Der Herbst markiert den Beginn der letzten Monate des Jahres, eine Zeit, in der viele von uns automatisch Bilanz ziehen. Wir schauen zurück auf das vergangene Jahr, vielleicht sogar auf vergangene Jahre, und vergleichen, wo wir standen und wo wir jetzt sind. Diese Phase der Selbstreflexion ist natürlich und sogar gesund, kann aber auch dazu führen, dass wir uns verstärkt nach früheren Lebensabschnitten sehnen. Besonders wenn das aktuelle Jahr herausfordernd war, erscheint die Vergangenheit wie ein sicherer Hafen, in dem alles einfacher und besser war.
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#4
Weniger soziale Aktivitäten verstärken das Alleinsein
Im Herbst und Winter ziehen wir uns häufiger zurück. Die Abende auf der Terrasse, spontane Treffen im Park oder lange Spaziergänge bis in den späten Abend fallen weg. Stattdessen verbringen wir mehr Zeit allein zu Hause. In diesen ruhigen Momenten haben unsere Gedanken mehr Raum zu wandern, und oft landen sie in der Vergangenheit. Die Erinnerung an vergangene soziale Erlebnisse, an Freundschaften oder Beziehungen wird intensiver, weil uns im Hier und Jetzt vielleicht genau diese Verbindungen fehlen. Die Sehnsucht nach „früher“ ist dann auch eine Sehnsucht nach den Menschen und Momenten, die unser Leben einst erfüllt haben.
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#5
Nostalgie hat eine wichtige psychologische Funktion
Die Wissenschaft zeigt, dass Nostalgie nicht nur ein passives Schwelgen in Erinnerungen ist, sondern eine wichtige psychologische Funktion erfüllt. Sie gibt uns Kontinuität und das Gefühl, dass unser Leben einen Sinn und eine Geschichte hat. In unsicheren oder schwierigen Zeiten, wie sie der Winter symbolisch oft darstellt, kann der Rückblick auf positive Erfahrungen aus der Vergangenheit Trost spenden und uns daran erinnern, dass wir schon viele Herausforderungen gemeistert haben. Nostalgie kann also auch eine Quelle der Kraft sein, solange wir nicht in ihr verharren, sondern sie als Ressource nutzen.
Akzeptiere die Sehnsucht, aber bleib im Jetzt
Die Sehnsucht nach „früher“ in Herbst und Winter ist ein ganz natürliches Phänomen, das viele Menschen erleben. Sie entsteht durch eine Kombination aus biologischen, psychologischen und sozialen Faktoren. Es ist völlig in Ordnung, diesen Gefühlen Raum zu geben und in Erinnerungen zu schwelgen.
Wichtig ist jedoch, dass du dich nicht vollständig in der Vergangenheit verlierst. Nutze die nostalgischen Momente als Quelle der Kraft und Inspiration, aber vergiss nicht, dass dein Leben jetzt stattfindet. Vielleicht kannst du dir bewusst neue Rituale schaffen, die in einigen Jahren selbst zu den schönen Erinnerungen gehören werden, nach denen du dich sehnst. Auch wenn der Winter dunkel ist, trägt er das Potenzial für neue, wertvolle Momente in sich.







