Kennst du diese Menschen, in deren Gegenwart du dich einfach wohl und wertgeschätzt fühlst? Und dank derer sich deine (sozialen) Akkus wieder richtig aufgeladen fühlen? Die, bei denen du merkst: Hier kann ich ganz ich selbst sein. Meistens sind das Personen, die einen besonders respektvollen Umgang pflegen. Doch was genau macht sie aus? Nun, es sind eher die Dinge, die sie NICHT tun. Vor allem sind es diese fünf Verhaltensweisen, die du bei ihnen garantiert nie beobachten wirst und die sie zu echten Wohlfühl-Menschen machen.
#1
Sie führen keine Gespräche wie ein Tennismatch
Kennen wir sie nicht alle – diese Gespräche, die sich anfühlen wie ein Ping-Pong-Spiel? Kaum hat jemand seinen Satz begonnen, springt das Gegenüber schon mit einem „Ja, genau wie bei mir ...“ oder „Das erinnert mich an ...“ dazwischen. Respektvolle Menschen machen das nicht. Sie wissen: Ein Gespräch ist keine Gelegenheit, den eigenen Erfahrungsschatz auszubreiten. Stattdessen schenken sie dir ihre volle Aufmerksamkeit, lassen dich ausreden und denken wirklich über deine Worte nach. Selbst wenn sie vor Ideen platzen oder eine ähnliche Geschichte auf der Zunge liegt – sie warten, bis du fertig bist. Und wenn sie dann antworten, geht es erst mal um dich und deine Geschichte, nicht um ihre eigene.
#2
Sie spielen nie „Detektiv“ mit privaten Informationen
Stell dir vor, eine Kollegin erzählt dir vertraulich von ihrer geplanten Kündigung. Respektvolle Menschen würden diese Information niemals als Munition für die nächste Kaffeepause nutzen oder mit einem „Hey, aber sag's nicht weiter“ an andere weitergeben. Sie behandeln private Details wie einen wertvollen Schatz – selbst wenn es „nur“ um die Information geht, dass jemand gerade eine schwierige Phase durchmacht oder Probleme in der Beziehung hat. Und mal ehrlich: Wie oft hast du schon erlebt, dass aus einem harmlosen „Sag's nicht weiter“ eine firmenweit bekannte Geschichte wurde? Respektvolle Menschen durchbrechen diese Kette gezielt.
#3
Sie machen nicht den emotionalen Türsteher oder die emotionale Türsteherin
„Ach komm, das ist doch gar nicht so schlimm!“ oder „Jetzt übertreibst du aber!“ – solche Sätze wirst du von wirklich respektvollen Menschen nie hören. Sie würden sich nie anmaßen, darüber zu urteilen, wie du dich fühlen „solltest“. Wenn du traurig über etwas bist, was für andere vielleicht eine Kleinigkeit wäre, nehmen sie dein Gefühl trotzdem ernst. Sie verstehen: Gefühle sind keine mathematische Gleichung, bei der es ein „richtig“ oder „falsch“ gibt. Wenn dir zum Beispiel der Verlust deiner Lieblingskaffeetasse wirklich zusetzt, werden sie nicht mit den Augen rollen und sagen „Kauf dir halt 'ne neue“ – sie verstehen, dass manchmal auch kleine Dinge eine große Bedeutung haben können.
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Wie und warum sich Journaling so positiv auf deine psychische Gesundheit auswirkt, erklären wir dir im Video.
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#4
Sie betreiben kein emotionales Armdrücken
Respektvolle Menschen würden nie versuchen, dich zu etwas zu überreden, wenn du bereits „Nein“ gesagt hast. Sie starten keine Überzeugungsoffensive mit Sprüchen wie „Ach komm, nur dieses eine Mal“ oder „Für mich kannst du doch eine Ausnahme machen“. Wenn du sagst, dass du am Wochenende keine Zeit für ein Treffen hast, akzeptieren sie das – ohne dir ein schlechtes Gewissen zu machen oder tagelang nachzubohren. Sie verstehen: Ein „Nein“ ist eine vollständige Antwort, die keiner weiteren Erklärung oder Rechtfertigung bedarf.
#5
Sie spielen nicht den „Optimierungsberater“ oder die „Optimierungsberaterin“
Kennst du diese Menschen, die für alles ungefragt einen Ratschlag parat haben? „Also ich würde ja ...“ oder „Warum machst du nicht einfach ...?“ Respektvolle Menschen gehören nicht dazu. Sie verstehen, dass du durchaus in der Lage bist, dein Leben selbst zu gestalten und deine eigenen Entscheidungen zu treffen. Wenn du von einem Problem erzählst, springen sie nicht sofort in den Lösungsmodus, sondern fragen erst mal: „Möchtest du einen Rat oder brauchst du einfach nur ein offenes Ohr?“ Sie wissen: Manchmal braucht man einfach nur jemanden, der zuhört, ohne gleich die Welt retten zu wollen.
Denk dran:
Bewusstsein ist der erste Schritt zu Veränderung
Respekt zeigt sich oft in den kleinen, alltäglichen Momenten – in der Art, wie wir zuhören, wie wir auf die Gefühle anderer reagieren und wie wir mit vertraulichen Informationen umgehen. Es geht nicht darum, perfekt zu sein, sondern darum, jeden Menschen als eigenständige Person mit eigenen Grenzen, Gefühlen und Entscheidungen wahrzunehmen.
Übrigens: Wenn du jetzt merkst, dass du selbst manchmal in diese Verhaltensmuster rutschst – keine Sorge! Bewusstsein ist der erste Schritt zur Veränderung. Nimm dir vor, beim nächsten Gespräch einfach mal bewusst darauf zu achten: Lasse ich mein Gegenüber ausreden? Akzeptiere ich ein „Nein“? Urteile ich über die Gefühle anderer? Oft reicht schon diese kleine Achtsamkeitsübung, um respektvoller mit unseren Mitmenschen umzugehen.