Unser innerer Dialog prägt maßgeblich, wie wir uns fühlen und welche Entscheidungen wir treffen. Während wir oft darauf achten, wie wir mit anderen sprechen, vergessen wir manchmal, dass auch unsere Selbstgespräche Kraft haben – sowohl aufbauende als auch zerstörerische.
Welche sieben Sätze du unbedingt ganz schnell aus deinem inneren Wortschatz streichen solltest? Und warum? Das verraten wir dir jetzt!
#1
„Das hab ich mir verdient.“
Klingt erstmal positiv, oder? Tatsächlich steckt hinter diesem Gedanken aber oft eine problematische Verknüpfung von Leistung und Belohnung. Wenn du dir ständig einredest, dass du dir Freuden erst „verdienen“ musst, konditionierst du dich darauf, dass Genuss nur nach harter Arbeit erlaubt ist. Das kann dazu führen, dass du dir auch bei kleinen Freuden wie einem Stück Kuchen oder einer Pause ein schlechtes Gewissen machst, wenn du sie dir nicht durch Leistung „erarbeitet“ hast.
Gesünder wäre die Einstellung, dass du dir Gutes einfach deshalb gönnst, weil du es wert bist. Klar, das sollte natürlich alles in einem ausgewogenen Rahmen stattfinden, aber garantiert nicht jedes Mal mit Leistung verknüpft sein.
#2
„Das hätte ich besser machen können.“
Auf den ersten Blick wirkt dieser Gedanke wie gesunde Selbstreflexion. Tatsächlich ist er aber oft Ausdruck von Perfektionismus und kann dazu führen, dass du deine Erfolge kleinredest. Ständig zu denken, dass etwas „besser“ hätte laufen können, verhindert, dass du stolz auf das bist, was du erreicht hast. Diese Haltung kann dich in einen Zustand permanenter Unzufriedenheit versetzen, in dem nichts jemals gut genug ist.
#3
„Ich schaffe das sowieso nicht.“
Diese resignierende Haltung ist ein echter Motivationskiller. Wenn du dir bereits vor einem Versuch einredest, dass du scheitern wirst, sabotierst du deine eigenen Bemühungen. Diese Einstellung wird oft zur selbsterfüllenden Prophezeiung. Versuche stattdessen einen realistischen Optimismus: „Das wird herausfordernd, aber ich gebe mein Bestes und schaue, was möglich ist.“
Wie du es generell schaffst, optimistischer zu denken? Das erklären wir dir hier.
#4
„Bei mir dauert alles länger.“
Diese scheinbar harmlose Feststellung ist ein subtiler Vergleich mit anderen, der dein Selbstbild negativ prägt. Wenn du dir regelmäßig einredest, dass du langsamer bist als andere, beginnst du unbewusst, dich als weniger kompetent zu sehen. Dabei hat jede*r ein individuelles Tempo, und gründliches Arbeiten ist oft wertvoller als Geschwindigkeit. Statt dich für dein Tempo zu kritisieren, könntest du dir bewusst machen, welche Qualitäten dein Arbeitsstil mit sich bringt.
Wie du selbstbewusster wirst?
Im Video gibt's die besten Tipps!
#5
„Ich bin zu dumm für sowas.“
Solche pauschalen Selbstabwertungen sind nicht nur verletzend, sondern auch schlichtweg falsch. Intelligenz und Fähigkeiten sind vielfältig und können entwickelt werden. Wenn du merkst, dass du in bestimmten Bereichen Unterstützung brauchst, ist das völlig normal und menschlich. Niemand ist in allem gleich talentiert, und das ist auch gut so.
#6
„Das war ja klar, dass das schiefgeht.“
Nach einem Misserfolg rückblickend zu behaupten, man hätte es „schon gewusst“, ist eine Form der Selbstsabotage. Diese Haltung verhindert, dass du aus Fehlern lernst und neue Dinge ausprobierst. Statt dich selbst als Pessimist*in zu bestätigen, könntest du analysieren, was wirklich passiert ist und welche Faktoren du beim nächsten Mal anders angehen möchtest.
#7
„Ich sollte das längst erledigt haben.“
Dieser Satz erzeugt künstlichen Zeitdruck und Schuldgefühle. Er suggeriert, dass du hinter einem unsichtbaren Zeitplan her hinkst, den oft nur du selbst aufgestellt hast. Solche Gedanken können zu chronischem Stress führen und dich davon abhalten, deine tatsächlichen Prioritäten zu erkennen. Realistische Zeitplanung und Selbstmitgefühl sind hilfreicher als diese Form der Selbstkritik.
Hey du?
Der erste Schritt zur Veränderung ist das Bewusstsein für diese destruktiven Gedankenmuster. Achte in den nächsten Tagen bewusst darauf, wie du mit dir selbst sprichst. Wenn du einen dieser Sätze bei dir bemerkst, halte kurz inne und frage dich: Würde ich so mit einem geliebten Menschen sprechen? Wahrscheinlich nicht.
Versuche also step by step, deine innere Stimme mehr zu einer wohlwollenden Begleiterin zu machen. Das bedeutet nicht, dass du unrealistisch positiv werden musst, sondern dass du lernst, konstruktiv und mitfühlend mit dir selbst umzugehen. Wenn du merkst, dass du dabei alleine nicht vorankommst, kann es natürlich auch hilfreich sein, dir professionelle Unterstützung zu suchen – gerade bei besonders hartnäckigen negativen Denkmustern. Ein*e Therapeut*in kann dir dabei helfen, die Wurzeln dieser Gedanken zu verstehen und neue, gesündere Selbstgespräche zu entwickeln. Weil du es verdient hast, dass deine innere Stimme deine beste Unterstützerin wird, nicht deine schärfste Kritikerin.










