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Realistisches Selbstbild?

Selbstüber­schätzung: Warum sie gerade jetzt so gefährlich ist!

Selbstüberschätzung

Auf dem heimischen Sofa weiß man immer mehr als der Bundestrainer, beim Autofahren macht man immer alles besser als die anderen, aktuell wird jeder zum Hobby-Virologen und weiß besser als Angela Merkel, wie man richtig mit der Pandemie umgeht. Das sind nur einige Beispiele, in welchen Situationen wir uns oftmals wichtiger nehmen, als wir sind — wir überschätzen schlichtweg unsere Fähigkeiten. Dahinter steckt tatsächlich ein psychologisches Phänomen.

Je inkompetenter die Person, desto größer ist oftmals ihr Selbstbewusstsein. Immer wieder überschätzen wir uns selbst und fühlen uns anderen wissenstechnisch überlegen. Dahinter verbirgt sich der sogenannte Dunning-Kruger-Effekt, welcher allerdings nicht ganz unkritisch gesehen werden darf. Wir erklären dir, was dahinter steckt!

Was ist der Dunning-Kruger-Effekt?

Benannt ist der Dunning-Kruger-Effekt nach den US-Psychologen David Dunning und Justin Kruger, die 1999 die Experimente dazu durchführten. Dabei wollten sie testen, wie Studenten ihre geistigen Fähigkeiten einschätzen. Das Ergebnis: Diejenigen, die besonders schlecht abgeschnitten hatten, schätzten ihren Lernerfolg und sich selbst besser ein, als sie waren. Besonders intelligente Studenten dagegen unterschätzten ihre Leistungen eher. Daraus ergaben sich vier Stufen des Dunning-Kruger-Effekts.

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  1. Inkompetente Menschen überschätzen regelmäßig ihr eigenes Können.
  2. Gleichzeitig sind sie nicht in der Lage, das Ausmaß ihrer eigenen Inkompetenz zu erkennen.
  3. Aufgrund ihrer Ignoranz können sie ihre Kompetenz nicht steigern und bleiben blind.
  4. Weshalb sie die überlegenen Fähigkeiten von anderen regelmäßig unterschätzen.

Und genau diese Feststellungen lassen sich im Alltag besonders häufig beobachten. Betroffene des Dunning-Kruger-Effekts sind extrem von ihrer intellektuellen Überlegenheit überzeugt und zeigen das auch gerne.

Darum kann die Selbstüberschätzung gefährlich werden!

Vor allem in Zeiten von Social Media haben Betroffene viel freien Raum, um sich auszuleben. Eine enorme Anzahl von Facebook-Nutzern beispielsweise ist nicht in der Lage, zwischen Meinung und Wahrheit zu differenzieren. Das kann gefährlich werden. Denn somit sind sie davon überzeugt, dass alles, was sie sagen, meinen oder kritisieren, automatisch wahr und richtig sei. Es kommt schnell und häufig zu Auseinandersetzungen, da die eigenen Fehler nicht gesehen werden und keine Einsicht herrscht. Außerdem betrachten Betroffene sich nie selbstkritisch. Und das führt bei vielen dazu, dass sie sich Dingen annehmen, die sie sich normalerweise gar nicht zutrauen würden.

Darum kann Selbstüberschätzung gefährlich werden
Vielen Betroffen ist gar nicht bewusst, dass sie sich oft selbst überschätzen. Für Fehler geben sie anderen die Schuld.

Glückt das Vorhaben dennoch, kann die Selbstüberschätzung auch einen positiven Effekt haben. Dem gegenüber steht allerdings der Narzissmus. Selbst wenn es offensichtlich ist, dass die Person selbst für einen Misserfolg verantwortlich ist, führt sie das Scheitern nur selten auf die eigene Inkompetenz, sondern vielmehr auf die Missachtung ihres Genies von anderen zurück. Das kann für das Gegenüber extrem belastend sein.

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Betroffene merken meist nicht, dass sie sich oft selbst überschätzen, bis sie darauf aufmerksam gemacht werden. Dann müssen sie lernen, sich selbst zu reflektieren. Das Umfeld sollte in diesem Fall viel Geduld mitbringen und Unterstützung anbieten.

Welchen ersten Eindruck machst du auf andere?

Bildquelle: Stocksy/Yaroslav Danylchenko, Getty Images/gradyreese, SDI Productions

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