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Schützender Flaum

Lanugobehaarung: Diese Funktion hat sie bei deinem Baby

Lanugobehaarung

Bevor Dein Baby „richtige“ Haare bekommt, bildet sein Körper im Mutterleib eine andere Behaarung, die sogenannte Lanugobehaarung. Dieser vorübergehende Flaum erfüllt gleich mehrere Schutzfunktionen. So sorgt er beispielsweise dafür, dass die Haut Deines Kindes nicht durch das Fruchtwasser aufweicht. Zudem schützt die Lanugobehaarung Dein Kleines in der Gebärmutter vor Vibrationen, Druck und Schall.

Was ist die Lanugobehaarung?

Die Lanugobehaarung, auch Lanugo, Lanugohaar oder Wollhaar genannt, ist ein weicher Flaum, der sich beim Fötus im Mutterleib bildet und somit die erste Körperbehaarung des Menschen darstellt. Die Behaarung, welche sehr fein, kurz und unpigmentiert ist, entsteht zwischen der 13. und 16. Schwangerschaftswoche und bedeckt den gesamten Körper Deines Babys. Der zarte Flaum erfüllt eine wichtige Schutzfunktion für die Haut des Fötus, denn zu jedem Haar gehört eine Talgdrüse, die die ebenfalls schützende Käseschmiere produziert. Gegen Ende der Schwangerschaft wird die Lanugobehaarung schließlich abgestoßen, wobei auch ein Großteil der Käseschmiere verschwindet. Ersetzt wird der weiche Flaum durch die „richtigen“ Haare, die sogenannten Vellushaare. Dies ist in der Regel in der 36. Schwangerschaftswoche der Fall. An den Stellen, wo größere Haarbereiche erhalten bleiben, bleibt oftmals auch die Käseschmiere erhalten (zum Beispiel am Kopf, an den Wimpern und den Augenbrauen). Bei einigen Babys ist das Lanugohaar auch nach der Geburt noch vorhanden, fällt aber in der Regel kurze Zeit später aus. In der Evolutionstheorie wird dieser weiche Flaum beim Menschen als genetisches Überbleibsel seiner affenähnlichen Vorfahren angesehen, da Affenbabys im Fötusstadium ebenfalls diese Behaarung ausbilden, die erst später durch das Fell ersetzt wird.

Wozu dient die Lanugobehaarung?

Die Lanugobehaarung erfüllt eine wichtige Schutzfunktion für den Körper des Fötus, denn an ihren Haarwurzeln wird die sogenannte Käseschmiere produziert. Das Lanugohaar dient dazu, diese schützende Schicht am Körper des Kindes zu halten. Zusammen mit der Käseschmiere schützt die Lanugobehaarung somit die Haut Deines Babys vor dem Aufweichen durch das Fruchtwasser. Zudem bilden die Behaarung und die Käseschmiere einen bedeutsamen Schutz für den Fötus vor Vibrationen, Druck und Schall.

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Des Weiteren vermuten Wissenschaftler, dass die Lanugobehaarung nicht nur während ihres Bestehens, sondern sogar noch nach ihrem Ausfallen gegen Ende der Schwangerschaft einen wichtigen Zweck erfüllt. Denn wenn sich die feinen Härchen gelöst haben, nimmt der Fötus sie zusammen mit dem Fruchtwasser durch den Mund wieder auf, woraufhin die in der Lanugobehaarung enthaltenen Keratine – wasserunlösliche Faserproteine – die kindlichen Darmbewegungen anregen und einen Teil des Mekoniums, also des Darminhalts des Fötus, bilden.

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Die Lanugobehaarung als Reifeindikator

Die Lanugobehaarung dient zudem als Reifeindikator, denn anhand der Beschaffenheit der Behaarung lässt sich der Reifegrad des Säuglings beurteilen. Je weniger Lanugohaar Dein Baby nach der Geburt aufweist, desto reifer wird es eingeschätzt. Wenn Dein Kleines also nach der Entbindung noch viel Lanugobehaarung besitzt, kann dies ein mögliches Indiz für seine Unreife sein. Daher weisen vor allem frühgeborene Babys noch die samtige, schützende Haarschicht auf. Nach einigen Wochen wird jedoch auch bei ihnen das Lanugohaar von dem „echten“ Haar abgelöst. Die Lanugobehaarung sagt also nichts über die Körperbehaarung im Erwachsenenalter aus. Falls Du Dir bezüglich der Behaarung Deines Babys unsicher bist, kannst Du Deine Hebamme oder Deinen Arzt um Rat fragen.

Lanugobehaarung in anderen Kontexten

Zwar zählt die Lanugobehaarung zur pränatalen Entwicklung des Babys, doch in manchen Fällen kann sie sich auch bei erwachsenen Menschen neu bilden. Hierfür können zum Beispiel bösartige Tumore oder ein extrem niedriges Körpergewicht wie etwa im Falle einer Magersucht verantwortlich sein. Meist bildet sich bei betroffenen Erwachsenen der weiche Flaum an den Unterarmen und am Rücken, in einigen Fällen auch an den Wangen. Die Lanugobehaarung fungiert auch hier als eine Art Schutzmechanismus des Körpers, da sie diesen gegen Hitze und Kälte schützt, wenn der Körper diese Funktion aufgrund des geringen Fettgewebes und der mangelnden Nährstoffe andernfalls nicht mehr ausführen kann. Sobald sich die Nährstoffzufuhr wieder normalisiert hat, verschwindet das Lanugohaar in der Regel wieder. Des Weiteren kann auch die Einnahme bestimmter Medikamente zu dem erneuten Wuchs der Lanugobehaarung führen.

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Bei der Lanugobehaarung handelt es sich um einen zarten Flaum, der zwischen der 13. und 16. Schwangerschaftswoche entsteht und den Körper des Fötus vor dem Aufweichen durch das Fruchtwasser sowie vor Schall, Druck und Vibrationen schützt. Gegen Ende der Schwangerschaft – meist in der 36. Schwangerschaftswoche – fällt die Behaarung schließlich aus und wird durch das „richtige“ Haar ersetzt. Allerdings können Babys, die einige Wochen zu früh auf die Welt gekommen sind, auch nach der Geburt noch die Lanugobehaarung aufweisen. Daher lässt sich anhand der Behaarung auch die Reife des Säuglings beurteilen. Wenn Dein Baby mit Lanugohaar geboren wird, besteht jedoch kein Grund zur Panik, denn auch bei ihm löst sich der weiche Flaum nach einiger Zeit vom Körper und wird von dem „echten“ Haar abgelöst.

Bildquelle: Getty Images/Trendsetter Images