Die Rückbildungsgymnastik ist ein wichtiger Schritt für eine frischgebackene Mami, um nach der Geburt wieder zu ihrer alten Form zurückzufinden. Doch noch immer machen zu wenige Frauen die wichtigen Körperübungen. Denn mit Baby im Haus und den vielen weiteren Veränderungen sind viele sowieso schon mehr als ausgelastet. Trotzdem solltest Du unbedingt Rückbildungsgymnastik machen. Doch ab wann, wie lange und warum eigentlich?
Viele Frauen stöhnen bei dem Wort „Rückbildungsgymnastik“ laut auf. Erst die anstrengende Schwangerschaft, dann die schmerzhafte Geburt und jetzt auch noch Sport? Doch die Rückbildungsgymnastik ist wichtiger als man denkt. Sie soll nicht nur wieder fit machen, sondern vor allem vor späteren körperlichen Beschwerden schützen. Wie Du natürlich weißt, hat Dein Körper in der Schwangerschaft Höchstleistungen vollbracht. Die Gebärmutter ist mit Deinem Baby gewachsen und auch bei der Geburt musstest Du noch einmal alles geben. Die Rückbildungsgymnastik hilft Deinem Körper auf sanfte Weise, wieder zu seiner alten Form zurückzufinden. Dabei geht es weniger darum, die Schwangerschaftskilos wieder loszuwerden, als die beanspruchten Körperpartien auf Vordermann zu bringen.
Rückbildungsgymnastik – warum eigentlich?
Inkontinenz und eine Gebärmuttersenkung können die schwerwiegenden Folgen einer Geburt sein. Besonders knifflig daran ist, dass diese Beschwerden mitunter erst Jahre nach der Entbindung auftreten können – dann kann es unter Umständen schon zu spät sein und es müssen im Notfall sogar operative Eingriffe gemacht werden. Wichtig ist es daher, diesen möglichen Folgen so früh wie möglich vorzubeugen – und zwar durch Rückbildungsgymnastik. Dadurch trainierst Du die beanspruchten Körperpartien, ohne sie zu sehr zu überlasten. Wenn Du einfach auf eigene Faust wieder mit Sport anfängst – etwa weil Du nach der Geburt gerne abnehmen möchtest – kann es passieren, dass Du Deinen Körper überanstrengst und so weitere Schäden verursachst. Eine gezielte Rückbildungsgymnastik, zum Beispiel in einem Kurs, ist daher genau das Richtige.
Rückbildungsgymnastik durch Strapazen bei der Geburt
Jede frischgebackene Mama wird die Veränderungen an ihrem Körper merken, die die Geburt mit sich bringt. An Deinem Körper ist jetzt so Einiges nicht mehr wie vor oder während der Schwangerschaft. Der leere, aber immer noch runde Bauch, die spannenden Brüste und das überschüssige Fett sind dabei allerdings die weniger schwerwiegenden Probleme. Besonders belastet werden während der Schwangerschaft und der Geburt nämlich die Gebärmutter und der Beckenboden. Der Beckenboden ist eine Muskelplatte, die den Bauchraum nach unten hin abschließt und somit eine wichtige Stützfunktion erfüllt. Er übernimmt zudem die Schließfunktion für Scheide, Harnröhre und After. Während der Schwangerschaft muss er dann nicht nur ein außergewöhnlich starkes Gewicht tragen, sondern wird bei der Geburt auch noch extrem gedehnt und eventuell verletzt. Dadurch kann der Beckenboden seine Funktionen vielleicht nicht mehr richtig erfüllen. Natürlich muss auch die stark gedehnte Gebärmutter nach der Geburt wieder zu ihrer alten Form zurückfinden. Um in diesen Körperpartien also wieder in Form zu kommen, ist Rückbildungsgymnastik unheimlich wichtig. Daher solltest Du die Angebote, die es in diesem Bereich gibt, unbedingt in Anspruch nehmen. Auch wenn Du gerade sehr im Babystress bist – wenn Du die Rückbildungsgymnastik ernst nimmst, tust Du Deinem Körper damit einen großen Gefallen.
Wann solltest Du mit der Rückbildungsgymnastik beginnen?
Wenn Du gerade ein Baby bekommen hast, fragst Du Dich mit Sicherheit, ab wann es sinnvoll ist, mit der Rückbildungsgymnastik anzufangen. Natürlich braucht der Körper nach einer Geburt erst einmal Ruhe und Entspannung – trotzdem muss auch der Beckenboden wieder gekräftigt und die Gebärmutter wieder in Form gebracht werden. So kannst Du schon im Frühwochenbett (bis zum zehnten Tag nach der Geburt) im Krankenhaus mit leichten Übungen beginnen. Zudem bieten viele Hebammen und Krankengymnasten entsprechende Kurse an, die meist sechs bis acht Wochen nach der Geburt besucht werden sollten. Aber auch zuvor solltest Du zur Vorbereitung auf den Kurs und auch danach noch selbst zu Hause gezielt Rückbildungsgymnastik machen.
Übungen im Rahmen der Rückbildungsgymnastik
Die Übungen der Rückbildungsgymnastik müssen regelmäßig angewendet werden – ideal sind etwa zehn Minuten täglich. Besonders praktisch ist es, wenn Du diese nach und nach in Deinen Alltag einbaust. So kannst Du einfach immer wenn das Telefon klingelt oder Du einen Raum verlässt, den Beckenboden anspannen. Denn es ist effektiver, den Beckenboden mehrere Male am Tag kurz zu trainieren, als einmal lange am Stück. Bei den Übungen in Sachen Rückbildungsgymnastik solltest Du außerdem etwas Ausdauer zeigen und nicht sofort nach einem entsprechenden Kurs die Übungen wieder einstellen. Es hat sich nämlich herausgestellt, dass es sehr positiv für Deinen Körper ist, das Training bis zu einem Vierteljahr nach der Geburt regelmäßig durchzuführen. Natürlich kannst Du auch noch länger Übungen machen, die Du im Kurs für Rückbildungsgymnastik gelernt hast – ein wenig körperliches Training im Alltag kann nämlich nie schaden!
Wenn Du die Übungen der Rückbildungsgymnastik gut in Deinen Alltag einbaust, bemerkst Du sie nach einiger Zeit schon gar nicht mehr. Schließlich willst Du selbst ja auch bald wieder straff und fit werden und vor allen Dingen später keine gesundheitlichen Probleme bekommen! Deshalb solltest Du Dich frühzeitig informieren, welche Übungen es gibt und wie Du sie am besten anwendest.
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