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Versetzung

Blauer Brief: Jetzt heißt es lernen!

Blauer Brief

Ein blauer Brief ist der Albtraum vieler Schüler. Die Versetzung ist gefährdet und das müssen nun auch noch die Eltern erfahren! Da kommt so manches Kind mit einem schlechten Gewissen und Versagensangst nach Hause. Doch kündigt so ein Brief wirklich schon ein Sitzenbleiben an oder besteht danach noch Hoffnung, dass sich noch alles zum Guten wendet?

Es schadet grundsätzlich nie, sich in der Schule anzustrengen. Natürlich solltest Du darauf achten, dass Schule und Lernen nicht den kompletten Tag Deines Kindes einnehmen, aber sich ein wenig ins Zeug zu legen, ist sicherlich nie verkehrt, ganz gleich ob die Noten besonders gut oder nicht gerade berauschend sind. Doch was, wenn ein blauer Brief eintrudelt? Sollte Dein Kind jetzt nochmal richtig reinhauen oder ist es besser, die Klasse zu wiederholen, sobald es ein paar Probleme gibt? Die Antwort darauf lautet ganz klar: Jetzt nochmal ran!

Gerade wenn ein blauer Brief eine schlechte Note Deines Kindes ankündigt, sollte es sich noch einmal richtig ins Zeug legen, denn schließlich ist trotz der Warnung noch nicht alles verloren. Es ist durchaus noch möglich, eine bessere Note zu erzielen und genau darauf sollte Dein Kind nun hinarbeiten. Eine Ausnahme besteht natürlich dann, wenn Dein Kind alljährlich immer und immer wieder schlechte Noten mit nach Hause nimmt. Spätestens dann solltest Du unbedingt darüber nachdenken, ob es nicht vielleicht besser und angenehmer für alle Beteiligten ist, einen Gang zurückzuschalten, indem Dein Kind eine Jahrgangsstufe wiederholt oder die Schulform wechselt.

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Blauer Brief: Wann wird er verschickt?

Ein blauer Brief wird grundsätzlich dann versendet, wenn die Versetzung gefährdet ist. Dies ist der Fall, wenn im Jahreszeugnis in einem Fach eine Sechs oder in zwei Fächern eine Fünf zu erwarten ist. Es muss jedoch nicht der Fall sein, dass die Note bereits feststeht. Ganz im Gegenteil dient ein blauer Brief in erster Linie als Warnung, nach der noch die Möglichkeit bestehen sollte, etwas an der schlechten Note zu ändern. Sollte Dein Kind also in zwei Fächern jeweils eine Vier und eine Fünf geschrieben haben, könnten sich die Lehrer ebenfalls dazu entschließen, Deinem Kind einen blauen Brief zu schicken, da die Möglichkeit durchaus besteht, dass am Ende des Jahres zwei Fünfen auf dem Zeugnis stehen. Doch Vorsicht: Sollte Dein Kind bereits im Halbjahreszeugnis eine Fünf oder Sechs gehabt haben, muss die Schule es nicht unbedingt vorwarnen. Je nach Bundesland gibt es hier verschiedene Regelungen, die es zu beachten gilt.

Kein blauer Brief bedeutet automatisch versetzt?

Es ist ein Satz, den man häufig von Eltern und hoffnungsvollen Schülern hört: „Wenn kein blauer Brief verschickt wird, muss man versetzt werden.“ Schön wäre es sicherlich, doch leider handelt es sich hierbei um einen weit verbreiteten Irrglauben. Grundsätzlich ist alles rund um die blauen Briefe im Gesetz der Länder geregelt. Was im einen Bundesland gilt, muss also nicht für ein anderes gelten. Während in manchen Bundesländern also sogar eine Frist festgelegt ist – meist acht bis zehn Wochen vor dem Jahreszeugnis – bis wann ein blauer Brief verschickt werden muss, steht es in anderen Ländern den Lehrern komplett frei. In der Regel ist sogar noch ein Paragraph angefügt, der genau definiert, dass eine Versetzung in keinem Fall erfolgen muss, nur weil es versäumt wurde, einen blauen Brief zu verschicken. Grundsätzlich hat jedoch natürlich jede Schule ein Interesse daran, die blauen Briefe rechtzeitig und den Vorgaben entsprechend zu verschicken. Schließlich bringt es absolut niemandem etwas, wenn Kinder und Eltern erst auf das Problem aufmerksam gemacht werden, wenn es schon zu spät ist, um etwas an der Situation zu ändern.

Blauer Brief: Bedeutung in Österreich

Auch in Österreich bedeutet ein blauer Brief, dass die Versetzung gefährdet ist. Hier reicht es bereits, wenn Dein Kind bei der Note „Genügend“ steht, da somit die Gefahr besteht, dass es in ein „Nicht Genügend“ abrutscht und somit nicht versetzt wird. Auch in Österreich reicht es also, wenn die Möglichkeit besteht, dass Dein Kind sitzenbleibt. Ein blauer Brief bedeutet demnach nicht, dass bereits alles verloren ist. Einen Unterschied gibt es jedoch zum blauen Brief aus Deutschland: In Österreich wird er beispielsweise ebenfalls verschickt, wenn ein Kind zu viele Fehlstunden angesammelt hat, da auch dies die Versetzung gefährden kann.

Wieso ist ein blauer Brief eigentlich blau?

Obwohl ein blauer Brief heutzutage mit der Schule in Verbindung gebracht wird, war dies keinesfalls immer so. Im 18. Jahrhundert wurden königliche Anordnungen in blauen Briefen verschickt. Die Anordnungen mussten nämlich blickdicht verpackt und versiegelt sein. Bei der Dicke von normalem Papier war das damals sehr schwierig, deswegen eignete sich Papier aus Lumpen am besten dazu. Häufig verwendete man dafür ausrangierte Uniformen und diese hatten damals noch die Farbe Preußisch Blau.

Wenn ein blauer Brief bei Euch zu Hause eintrudelt, bedeutet das noch nicht, dass alles verloren ist. Ganz im Gegenteil: Der Brief soll Dich lediglich darauf aufmerksam machen, dass die Versetzung Deines Kindes möglicherweise gefährdet ist. Dein Kind hat also durchaus noch die Möglichkeit, seine Noten zu retten.

Bildquelle: iStock/mandygodbehear