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Biss vom Klapperstorch?

Warum ein Storchenbiss beim Kind harmlos ist

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Frischgebackene Eltern inspizieren ihr Baby natürlich bis ins kleinste Detail und jede Auffälligkeit wird erst einmal kritisch beäugt. Wenn sich auf der Haut deines Babys ein größerer, blassroter Fleck befindet, kann dies ein sogenannter Storchenbiss sein. Was sich schmerzhaft anhört, ist allerdings absolut kein Grund zur Sorge. Ein Storchenbiss ist harmlos und verschwindet meist wieder von selbst. Doch was hat der Klapperstorch mit der Hautrötung zu tun?

Storchenbiss: Hat der Klapperstorch zu fest zupackt?

Natürlich ist das eigene Baby das allerschönste auf der ganzen Welt, da sind sich wahrscheinlich alle frischgebackenen Eltern sofort einig. Trotzdem kann so ein blassroter Fleck auf der Stirn, den Augenlidern, der Nasenspitze, der Oberlippe oder im Nacken deines Babys erst einmal ganz schön beunruhigend sein. Doch kein Grund zur Sorge! Aller Wahrscheinlichkeit nach handelt es sich bei dem Fleck um einen sogenannten Storchenbiss. Das heißt nicht etwa, das auf der Säuglingstation ein wildgewordenes Federvieh sein Unwesen treibt. Der Name der Hautverfärbung kommt daher, dass sich der Fleck bei den meisten Babys im Nacken befindet und aussieht, als hätte der Klapperstorch beim Ausliefern des neuen Erdenbürgers ein bisschen zu fest zugepackt. Kommen die Flecken an Stirn oder Augenlidern vor, spricht man daher auch oft von einem Engelskuss. Die Ursachen für Storchenbiss und Engelskuss sind dabei die gleichen. Eine Ansammlung von Blutgefäßen dicht unter der Haut weitet sich aus und die charakteristischen, blassroten Flecken werden sichtbar. So ein Storchenbiss kommt bei etwa 60 bis 70 Prozent aller Neugeborenen vor und verblasst in der Regel innerhalb des ersten Lebensjahrs.

Muss ein Storchenbiss behandelt werden?

Auch wenn du erst einmal verunsichert bist, weil dein Baby einen roten Fleck im Gesicht oder im Nacken hat, kannst du ganz beruhigt sein. Ein Storchenbiss oder Engelskuss ist nicht gefährlich und bereitet deinem Baby auch keine Schmerzen. Daher wird die Hautverfärbung in der Regel auch nicht behandelt. In den meisten Fällen verschwindet der Storchenbiss spätestens bis zur Vollendung des zweiten Lebensjahrs wieder. Bleiben die Flecken darüber hinaus bestehen, können sie mit einem Laser entfernt werden. Dies hat dann aber eher ästhetische Gründe. Du solltest dir auch keine Gedanken machen, wenn der Fleck zwischendurch dunkler wird. Dies kann zum Beispiel passieren, wenn dein Baby weint oder seine Körpertemperatur ansteigt. Wenn du vorsichtig auf den Storchenbiss drückst, verschwindet er sogar kurz. Das liegt jedoch ausschließlich an der verstärkten Durchblutung an dieser Stelle und hat keinerlei Einfluss auf das Wohlbefinden deines Babys.

Ein Storchenbiss ist nicht gefährlich und verschwindet meist von alleine wieder.
Beim Storchenbiss handelt es sich um einen blassroten Fleck, der meist im Nacken des Babys vorkommt.

Storchenbiss, Feuermal oder Blutschwämmchen?

Während der Storchenbiss ungefährlich für dein Baby ist, gibt es ähnliche Hautveränderungen, die teilweise behandelt werden müssen. Beim Feuermal handelt es sich um eine krankhafte Veränderung der Blutgefäße, die bei etwa einem Prozent aller Neugeborenen vorkommt. Diese Hautveränderung ist jedoch insgesamt dunkler als ein Storchenbiss und reicht von einem kräftigen Rot bis hin zu einem fast schon violetten Ton. Mit der Zeit können die Flecken dunkler werden und sich am gesamten Körper ausdehnen. Das muss aber nicht der Fall sein. Da manche Feuermale sich außerdem verhärten können, sind sie teilweise mit Schmerzen verbunden. Der Arzt wird aber direkt wissen, ob es sich um einen Storchenbiss oder ein Feuermal handelt und das Feuermal rechtzeitig entfernen. Auch beim sogenannten Blutschwamm (Hämangiom) handelt es sich um eine rote Verfärbung einzelner Hautflecken. Der gutartige Tumor verbindet die Blutgefäße knäuelartig und bildet sich meist ebenfalls wieder von selbst zurück. Man kann ihn leicht vom Storchenbiss unterscheiden, da er sich ein wenig vom Hautniveau abhebt, sich also nicht wie der Storchenbiss flach auf der Haut befindet, sondern etwas absteht. Der Blutschwamm sollte trotzdem immer vom Arzt untersucht werden, denn wenn er sich als bösartiger Gefäßtumor entpuppt, was äußerst selten vorkommt, muss er operativ entfernt werden.

Woher genau kommt der Storchenbiss?

Das kleine Märchen der Namensherkunft kommt häufig ganz gelegen für Eltern, die dem Kind seinen besonderen Fleck erklären wollen. Auch über einen Engelskuss werden sich die Kleinen bestimmt eher freuen, als sich zu ärgern. Und da beide Flecken meist von alleine wieder verschwinden, ist die Erklärungsnot für Eltern zumindest nicht so groß. Denn wo genau der Storchenbiss herkommt, ist wissenschaftlich noch immer nicht hundertprozentig abgeklärt. Einige Wissenschaftler gehen davon aus, dass die Erweiterung der Blutgefäße auf eine Fehlfunktion bei der Umstülpung des Neuralrohres zwischen dem vierten Schwangerschaftsmonat und der Geburt zurückgeht. Das Neuralrohr ist die Anlage des späteren Zentralnervensystems bei deinem Baby. Warum dies zum Storchenbiss führt und wieso die Hautverfärbung meist von alleine wieder verschwindet, ist nach wie vor ungeklärt. Da ist es doch eine viel schönere Erklärung für Eltern und Kind, dass der Klapperstorch einfach nicht wollte, dass das Baby auf dem Weg zu seinen Eltern herunterfällt und ihn deshalb extra fest im Nacken gepackt hat oder ein Engel dem Kind einen Kuss auf die Stirn oder die Äuglein gegeben hat.

Ein Storchenbiss ist harmlos und verschwindet meist von selbst wieder. Ist er nach drei Jahren noch immer zu sehen, kann er jedoch unter Umständen mit einem Laser entfernt werden. Lass dich dazu gut von einem Dermatologen beraten.

Bildquelle: Tim Osborne/iStock/Thinkstock