1. desired
  2. Eltern & Kind
  3. Warum viele Menschen in Deutschland weniger Kinder bekommen als geplant

1,2 oder 3?

Warum viele Menschen in Deutschland weniger Kinder bekommen als geplant

Zeichnung von Frau in leerem Kinderzimmre
© Midjourney

1, 2 oder 3: Wie viele Kinder wolltet ihr ursprünglich haben? In einer Welt, die sich ständig verändert, geraten auch persönliche Lebenspläne immer öfter ins Wanken. Eine aktuelle Auswertung des United Nations Population Fund (UNFPA) zeigt: Viele Menschen in Deutschland bekommen weniger Kinder, als sie ursprünglich wollten. Die Gründe dafür sind vielfältig – der wichtigste ist jedoch eindeutig.

Erfahre mehr zu unseren Affiliate-Links
Wenn du über diese Links einkaufst, erhalten wir eine Provision, die unsere redaktionelle Arbeit unterstützt. Der Preis für dich bleibt dabei unverändert. Diese Affiliate-Links sind durch ein Symbol gekennzeichnet.  Mehr erfahren.

Finanzielle Hürden als Hauptgrund

Steigende Lebenshaltungskosten, unsichere Beschäftigungsverhältnisse und die Angst vor finanzieller Überlastung lassen viele Menschen von ihren ursprünglichen Familienplänen abrücken. In Deutschland nannten 25 Prozent der Befragten finanzielle Beschränkungen als Hauptgrund, sich gegen (weitere) Kinder zu entscheiden.

Statista Infografik Kinder
© Statista

Damit liegen die Deutschen noch unter dem internationalen Durchschnitt der 14 befragten Länder. Dieser lag bei 39 Prozent. Hierzu zählen allerdings auch Entwicklungsländer wie Marokko oder Nigeria. In anderen europäischen Ländern sind die finanziellen Hürden zum Teil geringer. In Schweden gaben etwa nur 19 Prozent der Befragten diesen Grund an.

Wolke Hegenbarth - Wir wollten unsere Beziehung nicht für ein zweites Kind riskieren
Anzeige

Wohnraum, Partnerschaft und globale Krisen

Auch Wohnungsprobleme – etwa Platzmangel oder hohe Mieten – zählen zu den häufigsten Gründen, warum Familien kleiner bleiben als ursprünglich geplant. In Großstädten ist es besonders schwer, bezahlbaren und kindgerechten Wohnraum zu finden.

Viele Menschen wünschen sich zwar Kinder, der geeignete Partner oder die stabile Beziehung fehlt ihnen aber – ebenfalls ein häufiger Faktor, der Familienpläne ins Wanken bringt. Nicht zu unterschätzen ist außerdem das allgemeine Gefühl der Unsicherheit: Viele Menschen nennen die politische und soziale Lage der Welt als hemmenden Faktor. Kriege, Krisen, gesellschaftliche Spannungen – all das wirkt sich offenbar auch auf die Entscheidung aus, Kinder in die Welt zu setzen.

Fehlende Betreuung und ungleiche Rollenverteilung

Ein weiterer Aspekt, der insbesondere für viele Frauen ausschlaggebend ist, ist der Mangel an guter Kinderbetreuung. Wer nicht weiß, wie sich Job und Familie vereinbaren lassen, verschiebt den Kinderwunsch oft – oder streicht ihn ganz.

Auf den hinteren Plätzen der Gründe finden sich Sorgen über den Klimawandel sowie eine als ungleich empfundene Beteiligung des Partners an Haushalt und Kinderbetreuung. Auch das zeigt: Familienplanung ist längst kein rein privates Thema mehr, sondern stark von gesellschaftlichen Rahmenbedingungen beeinflusst.

Anzeige

Die Ergebnisse der UNFPA-Umfrage machen deutlich: Der Wunsch nach Kindern ist in vielen Ländern weiterhin vorhanden, aber die Realität verhindert oft dessen Umsetzung. In Deutschland scheint besonders die wirtschaftliche Situation eine große Rolle zu spielen. Wer über sinkende Geburtenzahlen diskutiert, sollte deshalb nicht nur auf individuelle Entscheidungen blicken, sondern auch die strukturellen Hürden ernst nehmen. Denn oft ist der Wunsch nach Familie da, aber die Voraussetzungen fehlen.