Eine gute Kürbissuppe gehört zum Herbst einfach dazu. Mit einem kleinen Trick wird sie aber noch aromatischer und cremiger: Statt das Gemüse einfach zu kochen oder klassisch im Ofen zu rösten, kommt es bei uns in den Airfryer. Das geht schneller, spart Energie und sorgt für intensivere Röstaromen. Grundlage ist ein bewährtes Rezept aus der amerikanischen Küche, das wir für den Airfryer abgewandelt und vereinfacht haben. So entsteht eine Variante, die mit minimalem Aufwand ein Maximum an Geschmack liefert.
Darum gelingt Kürbissuppe mit Airfryer besser
Suppen werden aromatischer, wenn das Gemüse vor dem Kochen geröstet wird. Durch die Hitze entstehen Röstaromen über die sogenannte Maillard-Reaktion. Dabei karamellisieren Zucker, es bilden sich zahlreiche neue Geschmacksverbindungen und die Suppe bekommt mehr Tiefe. Kenji López-Alt erklärt in seinem Bestseller „The Food Lab“:
„Beim Rösten von stärkehaltigem Gemüse wie Kürbis passiert mehr, als man denkt. Zunächst verdampft Wasser und das Aroma konzentriert sich. Gleichzeitig wandeln Enzyme Stärke in Zucker um, was den Kürbis süßer macht. Und wenn die austretenden Zucker an der Oberfläche karamellisieren, entstehen komplexe Aromen, die jede Suppe reicher und intensiver schmecken lassen.“
Im Airfryer funktioniert das Rösten besonders effizient. Der Kürbis wird schneller weich und gleichzeitig intensiver im Geschmack. Wir haben für unser Rezept aromatischen Hokkaido-Kürbis verwendet. Welche Sorte sich für welches Gericht eignet, erfährst du hier im Schnelldurchblick:
Rezept: Kürbissuppe mit Airfryer
Unser Rezept orientiert sich an Dorie Greenspans beliebter „Roasted Butternut Squash Soup“ aus dem Kochbuch „Everyday Dorie“. Wir haben die Suppe an deutsche Zutaten angepasst und die Zubereitung vereinfacht. Der Airfryer ersetzt den Ofen und macht den Prozess deutlich unkomplizierter. Das Zusammenspiel von Kürbis, Zimt, gerösteten Zwiebeln und einem Hauch Ahornsirup sorgt für die typische herbstliche Note.
Zutaten:
- 1 kleiner Hokkaido-Kürbis (1–1,2 kg, ungeschält)
- 4 mittelgroße gelbe Zwiebeln, geschält
- 450 g Karotten (ca. 10 mittelgroße), geschält
- 1 ganze Knoblauchknolle
- 1/3 Tasse (ca. 80 ml) Olivenöl
- 1/4 Tasse (ca. 60 ml) Ahornsirup
- 1/4 Tasse (ca. 60 ml) Sojasauce
- 1 TL Salz
- 1/2 TL schwarzer Pfeffer, frisch gemahlen
- 1/2 TL gemahlener Zimt
- Prise Cayennepfeffer (nach Geschmack)
- 1,5 Liter Gemüse- oder Hühnerbrühe (z.B. zubereitet mit 4-5 TL Delikatessbrühe-Pulver)
- ca. 5 cm großes Stück frischer Ingwer (klein gehackt)
- 1 Sternanis
- optional: Toppings (siehe unten)
Zubereitung:
- Marinade anrühren: In einer großen Schüssel Olivenöl, Ahornsirup, Sojasauce, Salz, Pfeffer, Zimt und Cayenne verrühren.

Das Gemüse sollte vollkommen mit der Marinade vermischt werden. (© desired/Nina Everwin) - Gemüse vorbereiten: Kürbis halbieren, Kerne entfernen, in ca. 2–3 cm dicke Spalten schneiden (mit Schale). Zwiebeln vierteln oder achteln. Karotten längs halbieren und in Stücke schneiden. Kürbis vierteln, Kerne entfernen, in ca. 2–3 cm dicke Spalten schneiden (mit Schale). Die Knoblauchknolle horizontal einmal durchschneiden. Alles außer den Knoblauch mit der Marinade vermengen.
- Im Airfryer rösten: Gemüse samt Knoblauch in den Airfryer geben. Den Knoblauch und das restliche Gemüse mit gegebenenfalls verbliebener Marinade aus der Schüssel beträufeln. Bei 200 °C (ohne Vorheizen) 20–25 Minuten rösten, bis das Gemüse weich und leicht gebräunt ist. Je nach Größe deines Airfryer-Korbs nach Hälfte der Zeit das Gemüse einmal schütteln oder mit einem Spatel wenden, um für eine gleichmäßige Bräunung zu sorgen.

Für unser Test-Rezept wurde das Gemüse in einem Ninja Grill mit der Airfryer-Funktion geröstet. (© desired/Nina Everwin) - Suppe kochen: Das geröstete Gemüse samt Marinade in einen großen Topf geben. Brühe, Ingwer und Sternanis hinzufügen. Zum Kochen bringen, dann 30 Minuten auf niedriger Stufe köcheln lassen. Sternanis entfernen.
- Pürieren: Den Sternanis entfernen und dann mit einem Stabmixer oder Mixer pürieren, bis die Suppe cremig und glatt ist. Mit Salz und Pfeffer abschmecken.
Meine Tipps, um noch mehr Zeit zu sparen
Ich habe die Suppe neulich am Wochenende gekocht, während meine beiden Kinder Mittagsschlaf hielten. Da die Zeit knapp war, habe ich ein paar Abkürzungen eingebaut:
TK-Knoblauch statt Knolle: Geschälte Knoblauchzehen aus dem Tiefkühler mit etwas Marinade beträufeln, in Backpapier wickeln und mit in den Airfryer legen. So werden sie aromatisch, verbrennen aber nicht und man spart das Ausdrücken.
Gefrorenen Ingwer reiben: Ich bewahre geschälten Ingwer im Tiefkühler auf und reibe ihn gefroren mit einer rasiermesserscharfen Microplane-Reibe. Das spart das Schälen und funktioniert im gefrorenen Zustand sogar besser. Kennengelernt habe ich diesen Tipp von Deb Perelman („Smitten Kitchen“), die ihn in ihrem Podcast „The Recipe“ verraten hat.
Nachdem alle Zutaten für die Suppe im Topf waren, habe ich einfach den Timer auf 30 Minuten an meinem mobilen Induktionskochfeld gestellt und bin in der Zwischenzeit duschen gegangen. Da das Gemüse durch das Rösten und Kochen schon so zart war, war ein superfeines Mixen mit einem Hochleistungsmixer gar nicht nötig, auch mein Pürierstab hat die Suppe sehr samtig hinbekommen. Mit diesen Tricks ist die Suppe auch dann schnell fertig, wenn wenig Zeit bleibt.
So pimpst du deine Kürbissuppe
Mit den richtigen Toppings schmeckt Kürbissuppe nicht nur noch besser, sie sieht auch gleich viel ansprechender aus und macht richtig Eindruck am Tisch. Croutons, Kürbiskerne, ein Spritzer Kürbiskernöl, Balsamico-Creme oder saure Sahne sind Klassiker. Für Abwechslung und neue Aromen sorgen außerdem:
- Gehackte Rauchmandeln für Crunch und Rauchigkeit
- Geröstete Kichererbsen für Extra-Biss und mehr Nährstoffe: So bereitest du sie im Airfryer zu
- Lao Gan Ma Chili Crisp für noch mehr Umami und leichte Schärfe, die sich individuell dosieren lässt (genau diese Sorte hat nicht umsonst in den letzten Jahren einen wahren Hype erlebt!)
Mit diesen Topping-Ideen kannst du das Rezept gleich mehrfach im Herbst und Winter ausprobieren und jedes Mal variieren.





