Hand aufs Herz: Wir alle sind schon wieder im absoluten „Maxton Hall“-Fieber. Und seien wir ehrlich, die meisten von uns nicht zuletzt wegen James Beaufort. Der privilegierte Erbe mit seinem perfekten Gesicht, seiner arroganten Art und dieser verdammt sexy Mischung aus „Ich bin unnahbar“ und „Aber eigentlich bin ich total verletzlich“ hat uns alle erwischt. Doch während wir uns schon mal mental auf den ersten Watch-Abend vorbereiten, lohnt sich ein Blick darauf, was unsere Obsession mit James eigentlich über uns selbst und unsere Beziehungsmuster verrät. Und Spoiler: Es geht um viel mehr als nur gutes Aussehen.
#1 Du fühlst dich zu Menschen hingezogen, die du „retten“ kannst
James ist der klassische Typ Mann, bei dem du denkst: „Der braucht nur die richtige Frau, dann wird alles gut.“ Er hat eine harte Schale, aber du siehst sein Potenzial zur Veränderung und den weichen Kern, der in ihm schlummert. Wenn dich das anzieht, neigst du möglicherweise dazu, in echten Beziehungen die Rolle der Retterin oder sogar Mutti einzunehmen. Du glaubst daran, dass deine Liebe jemanden transformieren kann und dass du der Mensch bist, der endlich zu ihm durchdringt. Dieses Muster kann jedoch problematisch werden, wenn du dich immer wieder in emotional unverfügbare oder komplizierte Partner*innen verliebst, in der Hoffnung, sie durch deine Zuwendung zu ändern.
Was du stattdessen tun kannst: Frage dich bei der nächsten Anziehung ehrlich, ob du diese Person magst, wie sie jetzt ist oder ob du dich nur in ihr Potenzial verliebst. Wenn du dich nämlich nur darin verliebst, jemand verändern zu wollen, löst du für beide Seiten eine Drucksituation aus, die unerträglich wird.
#2 Du verwechselst emotionale Intensität mit tiefer Verbindung
Die Beziehung zwischen James und Ruby aus „Maxton Hall“ ist von Anfang an hochdramatisch. Geheimnisse, Konflikte, Machtkämpfe. Wenn dich genau diese Intensität fasziniert, kann das darauf hindeuten, dass du in deinen eigenen Beziehungen Drama mit Leidenschaft gleichsetzt. Menschen mit diesem Muster fühlen sich in ruhigen, stabilen Beziehungen manchmal gelangweilt und suchen unbewusst nach Konflikten oder Komplikationen, um das Gefühl von Lebendigkeit zu spüren. Wahre emotionale Tiefe entsteht jedoch nicht durch Turbulenzen, sondern durch echtes Verständnis und Sicherheit. Durch das stetige Bemühen, Kommunikation gemeinsam zu verbessern und die Beziehung auf stabilem Fundament aufzubauen.
Was du stattdessen tun kannst: Lerne, Ruhe als Zeichen von Stabilität zu sehen, nicht als Langeweile. Wenn du dich in einer entspannten Beziehung unwohl fühlst, frage dich: Vermisse ich eine echte Verbindung oder nur das Adrenalin? Suche dir andere Wege für Aufregung, etwa durch Hobbys oder Abenteuer, statt durch Beziehungsdramen.
#3 Unnahbare Partner wecken deinen Jagdinstinkt
James ist anfangs emotional verschlossen, arrogant und nur schwer zu erreichen. Ruby muss sich seine ehrliche Aufmerksamkeit und Zuneigung auf gewisse Art und Weise erst erkämpfen. Wenn dich diese Dynamik anzieht, wiederholst du möglicherweise in deinen eigenen Beziehungen das Muster, dich zu Menschen hingezogen zu fühlen, die distanziert sind oder ihre Gefühle nicht zeigen. Die dir nicht direkt das Gefühl geben, es wert zu sein, dich zu lieben. Das Problem: Du interpretierst kleine Gesten der Zuneigung dadurch als große Siege und übersiehst dabei, dass eine gesunde Beziehung nicht wie eine ständige Eroberung funktionieren sollte. Partner*innen, die von Anfang an offen und verfügbar sind, erscheinen dir vielleicht zu „einfach“ oder langweilig.
Was du stattdessen tun kannst: Gib Menschen eine echte Chance, die von Anfang an Interesse zeigen und ihre Gefühle kommunizieren. Ja, es fühlt sich vielleicht ungewohnt und zu leicht an, aber genau das ist der Punkt. Frage dich: Warum fühle ich mich unwohl, wenn jemand mich wirklich will? Oft steckt dahinter ein Selbstwertthema, an dem du arbeiten kannst und solltest.
#4 Du ziehst klare Grenzen nicht konsequent genug
James versucht anfangs, Ruby zu bestechen, manipuliert Situationen zu seinem Vorteil und überschreitet mehrfach ihre Grenzen. Doch obwohl sie ihn zwischendurch von sich stößt, gibt sie ihm immer wieder eine Chance, über ihre Schwelle zu treten und eine Verbindung zwischen ihnen entstehen zu lassen. Wenn du diese Dynamik romantisch findest, könnte das bedeuten, dass du auch im echten Leben dazu neigst, Grenzüberschreitungen zu tolerieren, weil du die guten Seiten einer Person zu sehr siehst und vor all ihre Fehler stellst. Du redest dir ein: „Er oder sie meint es nicht so“ oder „Unter der harten Schale ist alles anders“. Dieses Muster kann dazu führen, dass du in Beziehungen bleibst, die dir nicht guttun, weil du auf Veränderung hoffst, die nie eintreten wird.
Was du stattdessen tun kannst: Definiere deine Grenzen klar und kommuniziere sie früh in der Beziehung – am besten schon bevor du sie eingehst. Wenn jemand diese Grenzen wiederholt überschreitet, ziehe Konsequenzen. Eine Person, die dich wirklich respektiert, wird deine Grenzen beim ersten Mal ernst nehmen, nicht erst beim fünften.
#5 Du brauchst das Gefühl, gebraucht zu werden
James leidet stark unter den strengen Erwartungen seiner Familie, dem Druck, jemand zu sein, der er nicht ist, und der Last, in eine Rolle gezwungen zu werden, in der er sich nicht wohlfühlt. Wenn dich genau dieser „gebrochene“ Aspekt anzieht, suchst du in Beziehungen möglicherweise nach Partner*innen mit emotionalen Wunden oder komplizierten Hintergründen. Das kann aus dem Wunsch entstehen, gebraucht zu werden oder eine bedeutsame Rolle im Leben eines anderen zu spielen. Doch Vorsicht: Eine Beziehung sollte keine Therapie ersetzen. Wenn dein*e Partner*in nicht bereit ist, an sich selbst zu arbeiten, kannst du diese Arbeit nicht für ihn übernehmen. Und erst recht sollte diese Arbeit nicht deine sein oder den Grundstein einer Beziehung legen.
Was du stattdessen tun kannst: Achte darauf, dass dein*e Partner*in aktiv an persönlichen Themen arbeitet, sei es durch Therapie, Selbstreflexion oder andere Wege. Du darfst unterstützen, aber nicht die alleinige Verantwortung für das emotionale Wohlbefinden tragen. Frage dich auch: Bin ich nur in dieser Beziehung, weil ich gebraucht werde, oder wäre ich auch glücklich, wenn ich nicht gebraucht werde?
Was du daraus mitnehmen kannst
Dass du dich zu James Beaufort hingezogen fühlst, ist erst einmal völlig in Ordnung. Fiktive Charaktere erlauben uns, komplexe Emotionen in einem sicheren Rahmen zu erleben. Problematisch wird es erst, wenn du diese Muster unbewusst in dein echtes Liebesleben überträgst. Reflektiere ehrlich: Fühlst du dich in deinen Beziehungen oft zu emotional unverfügbaren Menschen hingezogen? Versuchst du, Partner*innen zu ändern? Tolerierst du Verhalten, das deine Grenzen überschreitet, weil du an das Potenzial dahinter glaubst?
Falls du dich in mehreren dieser Muster wiedererkennst, kann es hilfreich sein, mit einer Therapeutin oder einem Therapeuten über deine Beziehungsdynamiken zu sprechen. Denn du verdienst eine Beziehung, in der du nicht kämpfen musst, um geliebt zu werden. Eine Beziehung, in der du gemeinsam mit deinem Partner oder deiner Partnerin wachsen und zu dir selbst finden kannst. Nur dann ebnet ihr euch einen gemeinsamen Weg für die Zukunft.







