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Nächste Pandemie?

Affenpocken-Impfstoff zugelassen: Das gilt jetzt für Deutschland!

Affenpocken

Obwohl die Entscheidung lange umstritten war, hat die Weltgesundheitsorganisation den Ausbruch der Affenpocken am 23. Juli zu einer „Notlage von internationaler Tragweite“ erklärt und ruft damit die höchste Alarmstufe aus. Die EU-Kommission hat außerdem einen Impfstoff für Erwachsene zugelassen. Grund für diese Entwicklungen ist die Tatsache, dass sich die Fälle seit Ende Juni vervielfacht haben. Warum Expert*innen sogar von einer neuen Pandemie sprechen, erfährst du hier.

„Wir haben es hier mit einem Ausbruch zu tun, der sich durch neue Übertragungswege schnell über die ganze Welt ausgebreitet hat, über die wir zu wenig wissen, und die die Kriterien für eine Notlage im Bereich der öffentlichen Gesundheit erfüllt“ – so erklärt WHO-Generaldirektor Tedros Adhanom Ghebreyesus den Entschluss der Notlage. Verantwortlich ist nicht nur die aktuelle Entwicklung der Lage, sondern auch die neue Vermutung, dass sich die Affenpocken – anders als bisher angenommen – auch über die Luft verbreiten können.

Erster Affenpocken-Impfstoff zugelassen

Laut Tagesschau hat die EU-Kommission den Impfstoff Imvanex gegen das Virus zugelassen, der nun in 27 EU-Staaten sowie in Island, Liechtenstein und Norwegen verfügbar ist. Damit folgte sie einer Empfehlung der Europäischen Arzneimittelbehörde (EMA), die das Vakzin für Erwachsene genehmigte. In Deutschland wird eine Impfung derzeit für bestimmte Risikogruppen – dazu gehören unter anderem Männer, die gleichgeschlechtliche sexuelle Kontakte mit unterschiedlichen Partnern haben – sowie Menschen, die engen Kontakt zu Infizierten hatten, empfohlen. Im nächsten Schritt wird darüber debattiert, die Zulassung auszuweiten, sodass sie nicht nur für Erwachsene gilt. Bereits jetzt hat die EU über 163.000 Impfstoff-Dosen bestellt, um den steigenden Infektionszahlen entgegenzuwirken.

Affenpocken auch über die Luft übertragbar?

Bisher galten die Affenpocken als nicht vergleichbar mit Covid-19. Neue Erkenntnisse lassen jedoch vermuten, dass Affenpocken nicht nur wie bisher vermutet über direkten Kontakt (Speichel, große Tröpfchen, Sperma sowie kontaminierte Kleidung, Bettwäsche und Handtücher) übertragen werden, sondern auch über die Luft – genau wie das Coronavirus. Wie RTL berichtet, hat eine Forschungsgruppe um Dr. Susan Gould von der Liverpool School of Tropical Medicine die Isolierzimmer von Affenpocken-Patient*innen in Großbritannien genauer untersucht. Dabei konnten die Wissenschaftler*innen eine weit verbreitete Oberflächenkontamination nachweisen und fanden Viren auf der persönlichen Schutzausrüstung von medizinischem Personal und in Ablegebereichen. Während die Bettwäsche der Patient*innen gewechselt wurde nahmen sie außerdem Luftproben, von denen drei von vier positiv waren. Auch nach dem Wechsel waren von 15 Proben noch immer fünf positiv.

Erwartet uns eine neue Pandemie?

Im Gegensatz zur WHO schlägt das World Health Network (WHN) rund um den Epidemiologen und Gesundheitsexperten Dr. Eric Feigl-Ding schon länger Alarm. In Hinblick auf die Infektionszahlen, die aktuell auf einen exponentiellen Anstieg hindeuten, haben er und seine Kolleg*innen sich bereits Anfang Juli festgelegt: Sie sprechen vom Beginn einer neuen Pandemie und warnen davor, nicht die gleichen Fehler zu machen wie beim Coronavirus – sprich zu spät zu handeln.

Laut WHO-Chef Tedros Adhanom Ghebreyesus gibt es aktuell „mehr als 16.000 gemeldete Fälle in 75 Ländern und Territorien sowie fünf Todesfälle“. Die Weltgesundheitsorganisation schätzt das Risiko einer Affenpocken-Infektion weltweit als moderat ein; in Europa sei die Gefahr einer weiteren Verbreitung allerdings hoch. „Es ist nicht unser erster Appell. Die WHO war hochaktiv seit dem ersten Tag des ungewöhnlichen Affenpocken-Ausbruchs. Nun geht es darum, die Maßnahmen zu intensivieren. Die Welt muss handeln – und zwar vereint. Die heutige Entscheidung bedeutet, dass wir Gas geben müssen, um diese Krankheit unter Kontrolle zu bringen“, fasst Mike Ryan, Leiter des WHO-Programms für Krisennotfälle, die Lage zusammen.

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Bildquelle: Getty Images / peterschreiber.media / Tatiana Buzmakova

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