Nina

Senior-Editor bei desired

Was machst du bei desired

Als Senior-Editor Meinungsstücke verfassen und Interviews führen – auch über die etwas ernsthafteren Themen. Dabei nehme ich mit Vorliebe die Auswüchse des aktuellen Netzfeminismus auseinander und versuche auch, meine eigenen Positionen immer wieder kritisch zu hinterfragen. Ansonsten befasse ich mich aber auch liebend gerne mit Food-Themen und erzähle skurrile Geschichten aus meinem Leben in unserem Podcast. 

Was ist dein desired-Moment?

Ich liebe es, beim Kochen meine Kreativität zu entfalten, wenn aus dem ursprünglichen Plan, schnell etwas zuzubereiten, eine mehrstündige Koch-Session wird. Am schönsten ist der Moment, wenn ich mein Werk erst ganz zum Schluss abschmecke und überrascht feststelle: Du hast es echt drauf! Noch schöner fühlt es sich natürlich an, wenn ich auch Freunde und neue Bekannte mit meinen Kochkünsten begeistern kann – und das “obwohl” ich rein pflanzlich koche. Ja, ich bin übrigens seit über 15 Jahren Veganerin, und nein, nicht so eine, die das jedem auf die Nase binden muss.

Was gefällt dir am meisten an Berlin?

Es gibt kein Wochenende, an dem nicht irgendwo ein Punk- oder Hardcore-Konzert stattfindet. Und wenn eine meiner Lieblings-Bands auf Tour geht, macht sie auf jeden Fall hier einen Halt. Ich empfinde es als absoluten Luxus, dass auf Partys das Bier niemals alle ist (denn das ist schließlich das Schlimmste), weil immer ein Späti um die Ecke liegt. Außerdem ist Berlin eine der wenigen deutschen Städte, in denen das asiatische Essen in Restaurants zumindest fast authentisch schmeckt. Und ansonsten findet man hier glücklicherweise richtig gut bestückte asiatische Lebensmittelläden, in denen ich manchmal sogar Lieblingsprodukte aus Malaysia, dem Heimatland meiner Mutter, finde.

Welche Frau bewunderst du?

Während ich über viele sogenannte Feministinnen aus Deutschland oft die Augen verdrehe, habe ich nur Bewunderung für die Frauenrechtlerin Rana Ahmad übrig. Rana ist vor ein paar Jahren alleine aus Saudi-Arabien nach Deutschland geflohen, weil sie dort als atheistische Frau kein freies Leben führen konnte. Sie ist Mitbegründerin der Säkularen Flüchtlingshilfe, unterstützt andere Ex-Musliminnen bei der Flucht und klärt über die Gefahren des religiösen Fundamentalismus für Frauen, Atheisten und Homosexuelle auf.

Welche Botschaft möchtest du gerne mit anderen Frauen teilen?

Sich als Frau an feministischen Debatten zu beteiligen ist wichtig. Genauso wichtig ist es jedoch auch, immer erst mal selbst zu reflektieren und sich nicht an jedem Shitstorm zu beteiligen, nur weil irgendein vermeintlich sexistisches Reizwort gefallen ist. Das Patriarchat ist nicht an allem schuld und wir können als Frauen nur ernstgenommen werden, wenn wir uns nicht selbst in die Opferrolle begeben. 

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