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Interview

Yogalehrerin Briana Edmonds: „Yoga kann ein Spiegel sein“

Interview mit Briana Edmonds

Yoga ist längst nicht mehr nur etwas für Menschen mit spirituellen Neigungen – vielmehr ist es Mainstream geworden. Und das nicht im negativen Sinne, denn immer mehr entdecken die philosophische Lehre für sich. Doch was genau ist das Geheimnis von Yoga? Das haben wir die Berliner Yogalehrerin Briana Edmonds gefragt.

Was hat Yoga an sich, dass selbst Anfänger immer wieder daran hängen bleiben?

Briana Edmonds: Es ist das Yoga-High! Es gibt dieses Gefühl, das man bekommt, nachdem man sich gedehnt hat. Man fühlt sich so frei, und so leicht. So verbunden mit dem Universum – wir nennen es das Yoga-High. Ich persönlich habe mit Yoga angefangen, um gesund und fit zu bleiben. Ich mochte immer die Art und Weise, wie ich mich nach einem Kurs fühlte, also begann ich, öfter hinzugehen. Und schließlich konnte ich Yoga mit meiner Lebensweise verbinden.

Wie genau kommt das: Welche Auswirkungen kann Yoga auf uns haben?

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Ich glaube, dass die Art und Weise, wie du dich deiner Yogapraxis näherst, eine direkte Reflexion darüber ist, wie du dein Leben angehst. Deshalb kann Yoga für einige Anfänger eine sehr augenöffnende Erfahrung oder ein Spiegel sein. Wenn wir die Entscheidung treffen, alle Schichten des ganzen Mists, den die Gesellschaft uns aufdrängt, abzuziehen, und wenn wir die bewusste Entscheidung treffen, zum wahren Wesen unseres Seins zurückzukehren, dann sind die Vorteile enorm! Yoga ermöglicht es dir, präsent zu sein und dich von der Hektik des Alltags zu entspannen. Ich bin eine bessere Tochter, Schwester, Freundin und Geliebte wegen meiner Yogapraxis.

Sieh dir Briana in unserem #desiredmoments Video an:

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Ist also die Intention der meisten, die einen Yoga-Kurs besuchen, zum wahren Wesen des Seins zurückzukehren?

Ich habe schon auf der ganzen Welt Yoga unterrichtet, in Europa, Australien und den USA. Und ich finde, dass je nachdem, wo du dich auf der Welt befindest, der allgemeine Zugang zu Yoga sehr unterschiedlich sein kann. Zum Beispiel habe ich festgestellt, dass Yoga in Deutschland insgesamt extrem strukturiert und anspruchsvoll sein kann. Viele Menschen kommen zum Yoga für einen guten Stretch oder ein schweißreiches Training. In meinen eigenen Kursen versuche ich eine Möglichkeit zu bieten, die yogische Philosophie mit der physischen Praxis in zugänglichem und vor allem realistischem Maß miteinander zu verbinden. Meine persönliche Intention ist es, dass Anfänger und fortgeschrittene Yogis gleichermaßen meinen Yoga-Unterreicht offener, präsenter, friedlicher und vor allem selbstbewusster verlassen.

Präsenter und selbstbewusster werden: Wie können Sie als Lehrerin Ihre Schüler auf dem Weg dorthin unterstützen?

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Als Lehrerin kann ich nur Raum für die Schüler schaffen, damit sie alles klären, aufbauen oder loslassen können, wozu sie bereit sind. Es gibt ein Sprichwort, das besagt: „Man kann ein Pferd zur Tränke führen, aber man kann es nicht zum Trinken zwingen.“ Das Gleiche gilt für Yoga. Wenn ein Schüler zum Yoga kommt, um innere Stärke aufzubauen, dann unternimmt er mit dieser Absicht bereits den ersten Schritt, um wirklich innere Stärke aufzubauen. Ich unterstütze dann meine Schüler, indem ich als mein authentischstes Selbst auftrete und sie nicht nur ermutige, dasselbe zu tun, sondern ihnen auch einen sicheren Raum dafür biete.

Was fasziniert Sie persönlich an Yoga am meisten?

Ich liebe es, dass Yoga eine so tiefe persönliche Erfahrung in einer Gruppe ist. Du befindest dich in einem Raum voller Menschen, von denen du die meisten nicht kennst. Alle nehmen am gleichen Kurs teil und die Personen direkt neben dir, gegenüber von dir und hinter dir sind alle auf verschiedenen Abenteuern mit ihrem Körper, ihren Gedanken, ihren Grenzen, ihrem Atem oder ihrer Freude.

Ich betrachte meine eigenen Yogastunden als einen Container für eine persönliche Sitzung mit dir selbst. Ich bin dabei nur eine Führerin, der wahre Lehrer bist du selbst. Nur du kannst sagen, wann du müde bist, dich unwohl fühlst, eine Anpassung brauchst oder du noch ein bisschen mehr geben kannst. Ich erlebe den Yogalehrer-High, wenn die Schüler nach dem Unterricht zu mir kommen und sagen: „Das war genau das, was ich brauchte“, oder „Ich habe heute etwas Neues über mich selbst gelernt“, oder „Ich dachte, ich könnte es nicht schaffen, aber das habe ich!“.

Wurden Sie deshalb auch selbst Yogalehrerin?

Ich wurde Yogalehrerin, weil ich den Frieden und die Heilung, die ich persönlich erhalten habe, mit der Black Community teilen wollte. Als ich mit Yoga anfing, schaute ich mich immer wieder in Studios um und sah keine Leute, die wie ich aussahen, eben eine schwarze Frau. Ich wurde Yogalehrerin, damit wir mehr vertreten sind. Damit auch die Generationen nach mir sehen, dass farbige Menschen, im Speziellen farbige Frauen, auch Yoga machen.

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Was ist Ihnen besonders wichtig in Ihren Kursen, was versuchen Sie ihren Schülern und Schülerinnen neben der Yogapraxis zu lehren?

Es gibt sehr wenige farbige Körper im Yoga- oder Wellnessbereich, also möchte ich zunächst gerade diesen Menschen sagen: Ihr seid willkommen und ihr gehört dazu. Generell ist es mir wichtig, dass sich jeder Kurs, den ich gebe, wie eine Reise anfühlt. Es gibt Momente, um anzukommen, Zeit, um spürbare Grenzen zu erkunden, Momente, um über sich hinauszuwachsen und schließlich loszulassen. Ich möchte, dass meine Schüler verstehen, dass es in Ordnung ist, einfach nur zu sein. Sei, wo du bist, mit dem, was du hast und was du tust. Sei präsent. Sei einfach du selbst.

EmpowHER: Unsere Themenreihe zu inspirierenden Frauen

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Namaste und vielen Dank für das inspirierende Interview, Briana!

Bildquelle: Dilara Özkan

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