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Fruchtbarkeitsstörung

Retrograde Ejakulation: Wie kann ich trotzdem schwanger werden?

Retrograde Ejakulation

Die retrograde Ejakulation bezeichnet eine Ejakulationsstörung. Dabei ist der Samenerguss fehlgeleitet, sodass die Spermien nicht über den Penis nach außen gelangen können, sondern stattdessen rückwärts in die Harnblase ausgestoßen werden. Wenn Dein Partner an dieser Ejakulationsstörung leidet, heißt das aber nicht, dass Ihr Euren Kinderwunsch aufgeben müsst.

Was ist eine retrograde Ejakulation?

Die retrograde Ejakulation ist eine Ejakulationsstörung, bei der die Samenflüssigkeit rückwärts in die Harnblase ausgestoßen wird. Im Gegensatz zur sogenannten Anejakulation, bei der der Samenerguss vollends ausbleibt, handelt es sich bei dieser Form des gestörten Samenergusses um einen fehlgeleiteten Samenerguss. Bei Männern, die unter einer retrograden Ejakulation leiden, gelangt das Sperma also nicht über den Penis nach außen, sondern wird direkt in die Harnblase geleitet. Die retrograde Ejakulation ist eine Funktionsstörung des Schließmuskels, der dafür verantwortlich ist, dass Samenfluss und Harnfluss getrennt voneinander erfolgen. Im Normalfall zieht sich der Blasenschließmuskel zwischen Harnröhre und Harnblase bei der Ejakulation zusammen, so wie sich umgekehrt das Muskelgewebe zwischen Samenleiter und Harnröhre beim Wasserlassen schließt. Sollte dein Partner von dieser Ejakulationsstörung betroffen sein und ihr euch Kinder wünschen, besteht aber kein Grund zur Panik. Denn Männer mit einer retrograden Ejakulation sind trotz der „Fehlleitung“ des Samenergusses zeugungsfähig.

Retrograde Ejakulation: Frustriertes Paar im Bett
Wenn dein Partner eine retrograde Ejakulation hat, heißt das nicht, dass ihr euren Kinderwunsch aufgeben müsst.

Retrograde Ejakulation: Symptome

Wenn bei deinem Partner eine retrograde Ejakulation vorliegt, werdet ihr das höchstwahrscheinlich beim Geschlechtsverkehr bemerken. Denn bei dieser Ejakulationsstörung tritt der Samenerguss verzögert oder in abgeschwächter Form auf. In einigen Fällen äußert sich die retrograde Ejakulation auch dahingehend, dass der Samenerguss vollends fehlt. Ein weiteres Symptom, welches darauf hindeuten kann, dass dein Partner möglicherweise unter einer retrograden Ejakulation leidet, ist die deutliche Verminderung der Empfindungen beim Orgasmus. In seltenen Fällen haben Männer, bei denen diese Ejakulationsstörung vorliegt, auch überhaupt keine Empfindungen beim Orgasmus.

Retrograde Ejakulation: Diagnose

Wenn dein Partner befürchtet, dass bei ihm eine retrograde Ejakulation vorliegen könnte, sollte er einen Urologen konsultieren. Dieser kann den Urin deines Partners unmittelbar nach dem Samenerguss – also nach der Masturbation – mikroskopisch auf Spermien untersuchen, um herauszufinden, ob der Samenerguss deines Partners in die Harnröhre geleitet wird. Voraussetzung hierfür ist allerdings, dass in dem Sperma deines Partners Samenfäden vorhanden sind. Findet der Urologe bei seiner mikroskopischen Untersuchung Spermien im Urin, liegt der Verdacht nahe, dass bei deinem Partner eine retrograde Ejakulation vorliegt.

Retrograde Ejakulation: Behandlung

Die Diagnose „retrograde Ejakulation“ bedeutet aber nicht, dass ihr euren Kinderwunsch ad acta legen müsst. Es gibt nämlich verschiedene Behandlungsmethoden, sodass die Frau trotzdem schwanger werden kann. Bei querschnittsgelähmten Patienten wird zumeist eine Elektrostimulation angewandt, um die retrograde Ejakulation zu behandeln. Sollte die Ejakulationsstörung deines Partners eine Spätfolge einer Diabeteserkrankung sein, kann eine medikamentöse Behandlung Erfolge erzielen. In einigen Fällen kommen bei der Therapie der Ejakulationsstörung auch Antihistaminika zum Einsatz, mit denen die Blasenöffnung gestrafft und somit der Rückfluss der Samenzellen verhindert wird. Wenn du und dein Partner euch ein Kind wünscht, können die Samenzellen deines Mannes im Labor aus dem Urin herausgefiltert werden und für die Verwendung bei assistierten Reproduktionstechniken wie zum Beispiel der In-vitro-Fertilisation (IVF) oder der intrauterinen Insemination (IUI) aufbereitet werden.

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Retrograde Ejakulation: Ursache

Die retrograde Ejakulation ist immer auf eine Fehlfunktion des inneren Blasenschließmuskels zurückzuführen. Diese Fehlfunktion kann jedoch verschiedene Ursachen haben, die iatrogener (durch ärztliche Maßnahmen verursacht), neurologischer oder anatomischer Natur sein können. So ist eine retrograde Ejakulation beispielsweise in einigen Fällen die Folge von Operationen, bei denen die entsprechenden Nerven verletzt worden sind, etwa bei einer OP an der Prostata, am Becken oder am Bauch. Auch die Einnahme bestimmter Medikamente kann einen gestörten Samenerguss als Nebenwirkung haben, beispielsweise bei Arzneimitteln, die den Harnabfluss bei einer Prostatavergrößerung verbessern sollen. Bei Neurolepsie kann es ebenfalls zur retrograden Ejakulation kommen. Die häufigsten Gründe für diese Ejakulationsstörung sind allerdings Verengungen der Harnröhre (Harnröhrenstenosen) sowie neurogene Schädigungen als Spätfolge von Diabetes. Des Weiteren kann der fehlgeleitete Samenerguss bei multipler Sklerose und Querschnittslähmungen vorkommen. Als angeborene Ursachen für die retrograde Ejakulation kommen Fehlbildungen des Blasenhalses sowie Störungen des Sympathikus in Frage.

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Die retrograde Ejakulation bezeichnet eine Ejakulationsstörung, bei der der Samenerguss nicht wie im Normalfall über den Penis nach außen tritt, sondern in die Harnblase ausgestoßen wird. Daher wird die retrograde Ejakulation auch als fehlgeleiteter Samenerguss bezeichnet. Die Ejakulationsstörung kann verschiedene Ursachen haben. So tritt sie in einigen Fällen etwa nach einer Operation an der Prostata, am Becken oder am Bauch oder als Nebenwirkung bei der Einnahme bestimmter Medikamente auf. Der fehlgeleitete Samenerguss ist in einigen Fällen aber auch auf angeborene Fehlbildungen zurückzuführen. Wenn dein Partner einen gestörten Samenerguss hat, heißt das nicht, dass ihr euren Kinderwunsch aufgeben müsst. Im Labor können die Samen aus dem Urin nämlich herausgefiltert und für verschiedene Reproduktionsverfahren aufbereitet werden.

Bildquelle: GettyImages/silverkblack