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Der heilige Stich

Sak-Yant-Tattoo: Heilige Yantra-Tätowierung

Sak-Yant-Tattoo

In Thailand tätowieren Mönche heilige Tattoo-Motive, die den Träger schützen sollen. Das Sak-Yant-Tattoo erfuhr eine westliche Renaissance, als Angelina Jolie sich von einem thailändischen Mönch ihren Rücken tätowieren ließ. Hier erfährst du, welche Tradition hinter dem Sak-Yant-Tattoo steckt, wie du es bekommst und welche Risiken damit verbunden sein könnten.

Die Bedeutung des Sak-Yant-Tattoos

Die Sak Yant – (Thailändisch „Sak“ für „Tätowierung“ und „Yant“ für „sakrale geometrische Figur“) oder auch Yantra-Tätowierung ist eine sakrale Form der Körperkunst. Sie ist vor allem in Südostasien verbreitet und wird heute in Kambodscha, Laos und Thailand praktiziert. Dabei sticht ein buddhistischer Mönch oder traditioneller Heiler mittels eines traditionellen Tätowierinstruments eine von ihm selbst ausgewählte Schrift, der mystische Kräfte zugesprochen werden. Der Tätowiervorgang wird rituell von Segnungen und Besprengung mit einer heiligen Flüssigkeit begleitet.

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Sak-Yant-Tattoos gehen auf die über 1000 Jahre alten Schriftzeichen der Khmer zurück. Ein solches Yantra-Tattoo enthält neben der Khmer-Schrift auch Elemente der buddhistischen Pali-Schrift und buddhistischen Symbolsprache ähnlich dem Ganesha-Tattoo. Beim Yantra-Motiv handelt es sich um eine geometrische Figur, die sich zu den jeweiligen Achsen hin spiegelt. Meist besteht das Tattoo aus drei Komponenten: Dem Yantra, dem Pali-Text und einem zugehörigen Mantra.

Ursprünglich durften nur Männer die buddhistische Tätowierung bekommen, Frauen waren davon ausgeschlossen. Krieger erhielten den esoterischen Text auf der Brust, dem Rücken oder den Armen und sollten dadurch vor Verletzungen und Niederlagen geschützt werden. Außerdem soll das Tattoo-Ritual Kraft und Ausdauer verleihen.

Sak-Yant-Tattoo
Das Stechen eines heiligen Sak-Yant-Tattoos ist eine ganz besondere Erfahrung, da die Mönche selbst entscheiden, welches Motiv sie dir stechen und mit welchem Mantra sie dich schützen.

Wer darf sich ein Sak-Yant-Tattoo stechen lassen?

In Südostasien gibt es eine Vielzahl an Mönchen, die diese Tätowierkunst praktizieren. Üblicherweise ließen sich dort bis vor einigen Jahren größtenteils Polizisten, Sicherheitsbeamte, Soldaten oder Anhänger der Mafia tätowieren. Als sich Angelina Jolie 2003 jedoch von einem der bekanntesten Sak Yant-Meister das sogenannte „Hah Tae Sak Yant“ stechen ließ, gingen ihre Tattoo-Fotos um die Welt und die Mönche waren bereit, auch vermehrt Frauen zu tätowieren. Seitdem berichten Blogger und Thailand-Reisende weltweit von ihrem Trips zu buddhistischen Tempeln und ihren Sak-Yant-Erfahrungen.

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Dein Weg zum Yantra-Tattoo

Ein richtiges Yantra-Tatto kannst du dir also nur in Thailand oder Kambodscha stechen lassen. Es gibt bereits zahlreiche Tätowierer, die ein Sak-Yant-Tattoo anbieten, traditionell wird es jedoch nur von buddhistischen Mönchen in heiligen Tempeln gestochen. Jedes Jahr pilgern zahlreiche Touristen in den bekanntesten Tempel Bang Phra und es gibt ein großes Tattoo-Festival bei dem während gemeinsamer Meditationen und Ritualen einige Auserwählte tätowiert werden. Viele Tätowierte und Blogger berichten von einer tranceartigen Empfindung während des Stechens.

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Um dir ein Sak-Yant-Tatto stechen zu lassen, suchst du dir am besten einen Tempel in der Nähe von Bangkok, der Yantra-Tätowierungen anbietet. Termine kannst du im Voraus nicht ausmachen. Du solltest einfach so früh wie möglich zum Tempel fahren, ein wenig Geld für eine Spende dabei haben und Zeit mitbringen. Viele Mönche dort sprechen English, so dass sie dich an den richtigen Ort führen und du dich in die Schlange der anderen Touristen einreihen musst. Wenn du Pech hast, kann es sein, dass du an dem jeweiligen Tag gar nicht mehr dran kommst.

Was du über das Stechen des Yantra-Tattoos wissen solltest:

  • Die Mönche suchen sich selbst die Körperstelle aus, die sie tätowieren werden.
  • Du kannst dir nicht selbst auswählen, welches Sak-Yant-Tattoo du möchtest, der Mönch wählt es aus.
  • Das Tattoo wird traditionell mit einem hauchdünnen Bambusrohr gestochen. Inzwischen nutzen viele Tempel aber auch Stahlnadeln, die desinfiziert werden.
  • Als Tätowiertinte wird meist chinesische Tinte verwendet.
  • Während des Tätowierens werden Räucherwaren verbrannt und heilige Texte und Mantras rezitiert.
  • Damit das Tattoo seine magische Wirkung entfaltet, wird es anschließend durch Schläge des Tätowiermeisters und rituelle Besprengung aktiviert.
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Ein Sak-Yant-Tattoo verlangt von seinem Träger ein sittliches Verhalten, damit das Mantra auch wirkt. Du solltest dich an folgende Regeln halten:

  1. Du darfst nicht töten.
  2. Du darfst nicht stehlen.
  3. Du darfst keine Drogen nehmen.
  4. Du darfst nicht lügen.
  5. Du darfst dir kein sexuelles Fehlverhalten leisten.

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Kosten und Risiken der heiligen Tätowierung

Die meisten Sak-Yant-Tattoos kosten lediglich wenige Euro, denn man spendet etwas für den heiligen Tempel. Wenn du dich jedoch vom Meister und Angelina-Verzierer Ajarn Noo tätowieren lassen willst, kostet das einige Hundert oder mehr Euro. Inzwischen hat man sogar ein Nobelhotel in Bangkok eingerichtet, in dem der thailändische Tattoo-Superstar vorwiegend prominente Kunden behandelt. Dort wirst du jedoch nur schwer einen Termin bekommen. Du kannst dir ein solches Tattoo auch bei uns stechen lassen, wenn dir die heilige Wirkung weniger wichtig ist und du nicht extra nach Thailand reisen magst. Die Kosten sind je nach Studio verschieden.

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Mit einer solchen Tätowierung können gewisse Gesundheitsrisiken verbunden sein, wenn der Tätowierer nicht sauber arbeitet. Durch die Nadel können Krankheiten wie HIV oder Hepatitis übertragen werden. Dieses Risiko solltest du bedenken, wenn du zu einem Straßentätowierer gehst, aber auch wenn du dich in einem Tempel verschönern lässt. Eine Gewähr gibt es hier nicht.

Sich ein Sak-Vant-Tattoo stechen zu lassen ist sicherlich eine ganz besondere Erfahrung. Ähnlich beliebt sind übrigens auch Buddha-Tattoos. Allen Abenteuerlustigen und Thailand-Liebhabern empfehlen wir, sich vorher mit anderen darüber auszutauschen und die Risiken abzuwägen. Berichte uns doch in den Kommentaren von deinen Erfahrungen. Würdest du es wieder tun?

Bildquelle: iStock/DimaBerkut, AnnaTamila
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