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Reiten in der Schwangerschaft: Was muss ich beachten?

Arbeiten in der Schwangerschaft

Reiten ist, besonders unter Frauen, ein beliebter Sport. Vielen schwangeren Reiterinnen stellt sich jedoch die Frage, ob Reiten in der Schwangerschaft ihrem ungeborenen Kind schadet. Diese Frage lässt sich so pauschal nicht beantworten, denn wie groß der Risikofaktor beim Reiten in der Schwangerschaft ist, hängt auch von der Reiterfahrung der werdenden Mutter ab.

Reiten hält fit, macht Spaß und man ist an der frischen Luft. Kein Wunder, dass viele Frauen gerne reiten. In der Schwangerschaft muss man auf dieses Hobby nicht zwangsläufig verzichten. Allerdings tut die werdende Mutter sich und ihrem Baby einen Gefallen, wenn sie sich vorher ein paar Dinge bewusst macht.

Was man vor dem Reiten in der Schwangerschaft bedenken sollte

Viele Ärzte warnen vor dem Reiten in der Schwangerschaft. Das liegt vor allem an den Erschütterungen, die beim Reiten auf den Körper und somit auch auf das ungeborene Kind einwirken. Auch das Sturzrisiko ist nicht zu leugnen. Pferde sind sehr große und kräftige Tiere, die oftmals über 600 kg wiegen. Ein Pferd ist zudem ein Fluchttier. Man kann daher nie genau wissen, wie sich das Pferd verhält, wenn es eine Gefahr wittert. Außerdem kann ein zu stark trainierter Beckenboden, wie er durch das Reiten in der Schwangerschaft begünstigt wird, zu einer schwierigeren und längeren Geburt führen. Denn dadurch, dass der Geburtskanal bei Reiterinnen oftmals sehr eng ist, besteht die Gefahr, dass das Kind zu lang im Geburtskanal bleibt, was im Extremfall zu Komplikationen bei der Mutter und dem Baby führen kann. So kann es beispielsweise vorkommen, dass der Geburtsvorgang zu anstrengend für die Mutter wird und sogar ein Notfallkaiserschnitt notwendig wird, wenn das Baby im Geburtskanal stecken bleibt und nicht mehr ausreichend mit Sauerstoff versorgt wird. Bedenken sollte man auch, dass die Stallarbeit, die man als Reiterin leisten muss, gerade während der Schwangerschaft anstrengend sein kann. Was man vor einer Schwangerschaft vielleicht locker geschafft hat, kann jetzt wegen des Körperumfangs sehr viel mehr Arbeit bedeuten. Auf das schwere Heben, das bei der Stallarbeit oftmals nicht zu vermeiden ist, sollte man als werdende Mutter beispielsweise verzichten.

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Reiten in der Schwangerschaft erhöht nicht das Risiko einer Fehlgeburt

Verschiedene Untersuchungen haben ergeben, dass Reiten in der Schwangerschaft weder zu mehr Fehlgeburten noch zu verkürzten Schwangerschaften führt. Außerdem sind neugeborene Säuglinge von Reiterinnen statistisch gesehen genauso entwickelt wie andere Kinder. Reiten in der Schwangerschaft wirkt sich also nicht negativ auf die Gesundheit und die Entwicklung des Kindes aus – vorausgesetzt natürlich, man hat während des Reitens keinen Unfall. Durch das Fruchtwasser ist das Baby gut vor Erschütterungen geschützt. Vorher sollte man aber auf jeden Fall mit einem Frauenarzt über das Thema Reiten in der Schwangerschaft sprechen. Er kann individuelle Tipps geben.

Tipps für das Reiten in der Schwangerschaft

Wenn die Mutter eine erfahrene Reiterin ist, sollte sie das Risiko, vom Pferd zu fallen, gut einschätzen können. Solange man es nicht übertreibt und es ruhig und entspannt angeht, muss man das Reiten in der Schwangerschaft daher nicht zwangsläufig aufgeben. Man sollte die Reitweise während der Schwangerschaft allerdings anpassen und vorläufig auf Spring- und Dressurtraining verzichten. Wegen der hohen Sturzgefahr ist außerdem dringend vom Reiten im Galopp abzuraten. Der so genannte „Entlastungssitz“, bei dem man sich etwas vorbeugt und nicht ganz gerade auf dem Pferd sitzt, ist möglicherweise angenehmer. In das Gelände sollte man beim Reiten in der Schwangerschaft nicht ausreiten, sondern besser auf dem Platz bleiben – besonders dann, wenn keine zweite Person mitreiten kann. Gegen Ende der Schwangerschaft, im Idealfall ab dem dritten Schwangerschaftstrimester, sollte die werdende Mutter ganz auf das Reiten in der Schwangerschaft verzichten. Außerdem sollte man sich beim Satteln und Aufsteigen helfen lassen, da man auch dabei in der Regel sehr schwer heben muss. Keinesfalls sollte man erst während der Schwangerschaft mit dem Reiten beginnen, denn dann fehlen die Routine und die Erfahrung beim Reiten. Man kann in diesem Fall nur schlecht einschätzen, wann es gefährlich wird und ob eventuelle Schmerzen normal sind. Sollte die Schwangerschaft als Risikoschwangerschaft eingestuft sein, ist strikt vom Reiten in der Schwangerschaft abzuraten. Meiden sollte man außerdem junge Pferde, denn diese sind oftmals noch sehr temperamentvoll und daher leider meist unberechenbar. Im Idealfall sollte man das Pferd beim Reiten in der Schwangerschaft bereits einige Jahre kennen. Wenn doch mal ein Sturz oder etwas Ähnliches passieren sollte, sollte man sich so schnell wie möglich zum Arzt fahren lassen, um sich und das Baby untersuchen zu lassen.

Wenn Deine Schwangerschaft normal verläuft und Du eine erfahrene Reiterin bist, vertraue auf Dein Gefühl und Deine Erfahrung. Solange Du Dich wohlfühlst und es Dir und Deinem Kind gut geht, musst Du nicht vollkommen auf das Reiten in der Schwangerschaft verzichten. Sobald Du jedoch das Gefühl hast, dass Dir das Reiten nicht gut tut oder Du Schmerzen dabei hast, solltest Du mit dem Reiten in der Schwangerschaft aufhören. Alles in allem ist Reiten in der Schwangerschaft nicht vollkommen verboten, allerdings ist es aufgrund der hohen Verletzungsgefahr nicht der ideale Sport für Schwangere.

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