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sCHLECHTES fiNALE

3 Gründe, weshalb Buchreihen zum Ende oft immer schlechter werden

Warum dritte Teile bei Büchern oft enttäuschen
© iStock/lechatnoir

Wir alle haben es schon mal erlebt: Man liest Band 1 einer Buchreihe, ist total geflasht davon und Begeisterung macht sich breit, wenn man dann hört, dass diese Geschichte auch noch in weiteren Bänden fortgesetzt wird. Doch wenn dann vor allem der letzte Band der Reihe nicht den Erwartungen entspricht, spüren wir oft eine Enttäuschung in uns. Warum endet die Geschichte in unseren Augen so schlecht, wenn es doch bisher in den anderen Bänden so fantastisch lief? Ich bin Laura und nicht nur Redakteurin bei desired, sondern auch Autorin. Und ich erkläre dir hier anhand von 3 Gründen, weshalb das Ende einer Buchreihe oft immer enttäuschend ist.

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3 Gründe für schlechte Enden bei Buchreihen

#1 Die falsche Planung

Meist sind Buchreihen auch als solche geplant, aber oft nicht direkt auch so ausgearbeitet. Im ersten Band wird noch ausführlich geplant, geplottet und die Storyline bis ins Detail ausgearbeitet und im zweiten auch. Doch bei Band 3 merken viele Autor*innen: Mist. Ich hätte schon eher alle Stränge etwas zusammenführen können. Denn jetzt MUSS alles irgendwie zusammenfinden. Was dann folgt ist manchmal die typische Torschluss-Panik. Das Gefühl, sich beeilen zu müssen und daher werden dann manche Zusammenhänge nicht klar zusammengeführt, sondern sehr schnell und nicht mehr gut durchdacht. Das führt zu vielen unrealistischen Handlungssträngen und Konfliktlösungen, die eigentlich nicht passen.

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Beispiel: Die Reihe „Die Bestimmung“ von Veronica Roth wanderte international auf zahlreiche Bestseller-Listen. Band 1 über Tris und ihre Ausbildung bei den Ferox war noch so gut durchdacht und voller Spannung. Doch irgendwann entwickelte die dystopische Reihe ein Art Eigenleben über ein politisches System und dessen Hintergründe, was bei vielen Leser*innen für nicht mehr ganz so gute und viele Bewertungen sorgten, wie noch Band 1. Und auch bei der Verfilmung sah es ähnlich aus: Während der erste Film „Divergent“ im Jahr 2014 noch Massen in die Kinosäle lockte, wurde der letzte Film der Reihe aufgrund von mangelndem Erfolg gar nicht mehr umgesetzt.

Die Bestimmung: Auftakt der spannenden Fantasy-Dystopie

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Laura-Jaen Kästner

Auch bei Serien kennen wir das Phänomen

Kaum ein Serienende hat uns alle mehr getroffen als das von „Game of Thrones“. Während sich George R. R. Martin, der Schöpfer der Buchvorlage seit über 10 Jahren Zeit lässt, den finalen Band seiner Reihe zu schreiben, sah das beim Serienende schon ganz anders aus. Sieben Staffeln lang fieberten wir mit, als es darum ging, wer am Ende auf dem Eisernen Thron sitzen würde. Kaum jemand dachte, dass man diese Geschichte mit nur sechs Folgen in der achten Staffel sinnvoll beenden könnte. Und so kam es auch nicht. Was folgte, war ein Serienfinale mit völlig unlogischen Konfliktauflösungen und sinnfreien Charakterentwicklungen.

Laura-Jaen Kästner
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#2 Fortsetzungen waren nie geplant

In der Regel kaufen Verlage – so war es auch bei meiner Buchreihe – gleich mehrere Bände einer Reihe ein. Bedeutet, dass in vielen Fällen bereits feststeht, ob die geplante Geschichte ein Einzelband ist oder nicht. Doch manchmal läuft es auch anders: Eine Geschichte ist als einzelner Titel geplant, doch der Erfolg ist so gigantisch, dass der Verlag gerne noch mehr Bände hätte. Was dann folgt, ist in manchen Fällen auch mal eine Geschichte, die nicht geplant fortgesetzt wird. Und so wird auch manchmal aus einem Einzelband, der für sich alleine hätte stehen können, eine Fortsetzung herausgearbeitet, die den Fans schlussendlich dann doch nicht so gut gefällt, wie noch die Storyline vom ersten Band.

Manche Bücher hypen uns sehr, darunter auch manche Buchreihe. Doch es gibt ein paar Bücher, zu denen wir eher eine unpopuläre Meinung haben. Welche das sind, erfährst du im Video.

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#3 Die Erwartungen sind zu hoch

Wir kennen das Phänomen: Band 1 verkörpert etwas Neues. Etwas, dass wir so noch nie gelesen haben. Wir sind begeistert, spüren ein Kribbeln beim Lesen, was wir so schon länger nicht mehr hatten. Und wir sind uns sicher: Diese Buchreihe ist gewaltig und übertrifft viele andere. Doch Autor*innen sind auch keine Zauberer oder Hexen. Sie können nicht wissen, was wir hypen werden und was nicht. Sie geben ihr Bestes, schreiben ihre Bücher und machen Marketing, aber am Ende kann auch niemand dauerhaft einem gewissen Druck standhalten und auch die beste Reihe kann uns im Laufe der Zeit enttäuschen. Was jedoch nicht bedeuten muss, dass ein Buch schlecht ist, sondern vielleicht sind einfach unsere Erwartungen zu hoch.

Beispiel: Auch der Überraschungserfolg von „Fourth Wing“ war ein weltweiter Hype rund um das Basgiath College und Violet und Xaden mit ihren Drachen. Doch wer diese Reihe aufmerksam gelesen und verfolgt hat, wird auch mitbekommen haben: Während Band 1 und 2 viele von uns absolut begeistert haben, zog sich Band 3 sehr in die Länge und einige brachen die Geschichte sogar ab. Da aber noch zwei Bände folgen sollen, müssen wir abwarten, wie sich die Reihe entwickeln wird, wenn es in einigen Jahren weitergeht.

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Cheyenne Zurek

Fragen über Fragen – ohne Antworten

Eigentlich ist die „Fourth Wing“-Reihe noch lange nicht am Ende, aber wäre ich nicht so begeistert von den ersten zwei Teilen gewesen, hätte ich mich nach „Onyx Storm“ vermutlich trotzdem abgemeldet. Dabei muss ich wirklich sagen, dass die ersten Bücher mich so positiv überrascht haben, wie ich es gar nicht für möglich gehalten hätte. Drachen sind nicht mein Ding, Krieg brauche ich auch nicht unbedingt in Büchern und trotzdem konnte ich im Urlaub gar nicht aufhören zu lesen. Nach wenigen Tagen war ich durch mit Band 1 und musste mir schnell eine App runterladen und Band 2 kaufen, weil ich es nicht aushalten konnte. Und nach dem letzten Teil frage ich mich, wo genau diese Energie geblieben ist?

Mir ist schon klar, dass eine Autorin erst mal Themen aufmachen muss, um so eine große Geschichte auch weitererzählen zu können. Das ist okay und macht ja auch die Spannung aus, aber ein kompletter Band, der sich eigentlich nur einer Frage nach der anderen widmet und auf die wir noch gaaaaanz lange keine Antworten kriegen werden? Denn die Autorin Rebecca Yarros hat wie bereits erwähnt angekündigt, erst mal eine Pause einzulegen. Vielleicht, um all die Fragen überhaupt erst mal selbst beantworten zu können, wer weiß. Für uns treue Leser*innen jedenfalls mehr als unbefriedigend. Aber vielleicht ist es ja gut, dass sie eine Pause einlegt und sich nicht unter dem Erfolgsdruck verzettelt. Ich hoffe jedenfalls sehr, dass der nächste Band mehr Antworten liefert und vielleicht doch nur zum Ende einen neuen Spannungsbogen aufmacht, der zum nächsten Teil führt.

Cheyenne Zurek

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