Neue Freundschaften zu knüpfen, fällt vielen Erwachsenen deutlich schwerer als früher. Während wir in der Schule oder im Studium fast wie von selbst Kontakte geknüpft haben, scheint es später im Leben oft viel komplizierter zu werden. Doch woran liegt das eigentlich? Diese fünf Hindernisse stehen uns dabei besonders häufig im Weg.
#1 Du wartest darauf, dass andere den ersten Schritt machen
Viele von uns kennen das: Wir lernen jemanden kennen, finden die Person sympathisch, aber warten darauf, dass sie sich meldet oder den nächsten Schritt macht. Dabei vergessen wir oft, dass es dem Gegenüber genauso gehen könnte. Diese passive Haltung führt dazu, dass potenzielle Freundschaften im Keim ersticken, obwohl beide Seiten durchaus Interesse hätten. Der Mut, selbst zu texten, anzurufen oder ein Treffen vorzuschlagen, ist oft der entscheidende Faktor für eine entstehende Freundschaft.
#2 Du hast zu hohe Erwartungen an neue Bekanntschaften
Manchmal setzen wir neue Kontakte unbewusst unter enormen Druck, indem wir sofort die perfekte Freundschaft erwarten. Wir vergleichen neue Bekanntschaften mit langjährigen Freund*innen und sind enttäuscht, wenn die Chemie nicht sofort stimmt oder die Gespräche noch nicht so tiefgehend sind. Freundschaften brauchen jedoch Zeit, um zu wachsen. Was anfangs wie oberflächlicher Smalltalk wirkt, kann sich mit der Zeit zu wertvollen, tieferen Verbindungen entwickeln.
#3 Du bist zu beschäftigt für spontane Begegnungen
Der vollgepackte Alltag ist einer der größten Freundschaftskiller unserer Zeit. Zwischen Job, Familie und Verpflichtungen bleibt oft wenig Raum für spontane Begegnungen oder ungeplante Gespräche. Wir hetzen von Termin zu Termin und verpassen dabei die kleinen Momente, in denen Verbindungen entstehen könnten – sei es der Plausch mit der Nachbarin oder das längere Gespräch mit einem Arbeitskollegen oder einer Arbeitskollegin. Freundschaften entstehen aber oft in den ungeplanten Zwischenräumen des Lebens.
#4 Du öffnest dich nicht und bleibst oberflächlich
Echte Freundschaften entstehen durch Verletzlichkeit und Authentizität. Wenn wir uns jedoch nur von unserer „besten Seite“ zeigen und nie über unsere Zweifel, Ängste oder Herausforderungen sprechen, entsteht keine wirkliche Nähe. Viele Menschen haben Angst davor, als schwach oder bedürftig wahrgenommen zu werden, und bleiben deshalb bei oberflächlichen Themen. Dabei entstehen die stärksten Verbindungen oft genau dann, wenn wir uns trauen, auch unsere verletzlichen Seiten zu zeigen.
#5 Du verurteilst zu schnell und schließt Menschen voreilig aus
Erste Eindrücke können täuschen, trotzdem neigen wir dazu, Menschen sehr schnell in Schubladen zu stecken. „Die ist mir zu laut“, „Der redet zu viel über seinen Job“ oder „Mit der habe ich nichts gemeinsam“ – solche vorschnellen Urteile können uns davon abhalten, interessante Menschen kennenzulernen. Manchmal verstecken sich hinter einem zunächst unsympathischen Auftreten Unsicherheit oder Nervosität. Und manchmal entdecken wir gerade in scheinbaren Gegensätzen die besten Freundschaften.
So überwindest du diese Hindernisse
Freundschaften entstehen nicht über Nacht, aber sie sind definitiv möglich – auch im Erwachsenenalter. Der wichtigste Schritt ist, dich selbst zu reflektieren und zu schauen, welche dieser Hindernisse bei dir zutreffen könnten. Vielleicht erkennst du dich in einem oder mehreren Punkten wieder?
Dann sei mutiger dabei, den ersten Schritt zu machen, schenke neuen Bekanntschaften Zeit und Geduld, und trau dich, authentisch zu sein. Freundschaften sind wie Pflanzen – sie brauchen Aufmerksamkeit, Pflege und vor allem Zeit zum Wachsen. Mit etwas Offenheit und der Bereitschaft, auch mal über deinen Schatten zu springen, stehen die Chancen gut, dass sich neue, wertvolle Verbindungen entwickeln.
So einfach pflegst du deine Freundschaften im stressigen Alltag
Neben Arbeit, Familie und persönlichen Verpflichtungen ist es oft eine Herausforderung, Freundschaften zu pflegen. Hier sind einige praktische Tipps, wie du trotz des hektischen Alltags mit deinen Freund*innen verbunden bleibst.