Kennst du diesen Impuls? Du siehst auf Insta und Co. Leute an wunderschönen Orten und willst genau da auch hin. An den Spot. Um das perfekte Foto zu schießen. Dass solche Hotspots meistens aber total überfüllt sind und es stattdessen wahrscheinlich zwanzig andere Orte gibt, die viel schöner und sogar weniger überlaufen sind, vergessen wir in dem Moment gerne mal.
Und im Urlaub geht der Stress ja oft weiter. Ständig haben wir das Smartphone in der Hand, machen Fotos und vergessen dabei völlig, wofür wir eigentlich in den Urlaub gefahren sind: zum Abschalten und Entspannen! Kommt dir das bekannt vor? Wenn du dich in den folgenden Warnsignalen wiederfindest, ruiniert dir Social Media auf jeden Fall deine ECHTE Urlaubserfahrung.
#1
Du planst deine Reise nur noch nach „instagrammable“ Orten
Schon bei der Urlaubsplanung entscheidest du nicht mehr nach deinen echten Interessen, sondern danach, welche Orte besonders Instagram-tauglich sind. Und das zieht sich dann durch den Urlaub. Das kleine, authentische Café um die Ecke wird also schnell mal links liegen gelassen, weil es nicht so „aesthetic“ ist wie der überfüllte Trendspot, den alle Influencer*innen besuchen. Dabei verpasst du die Chance, echte Schätze zu entdecken.
#2
Du verbringst mehr Zeit mit Fotografieren als mit Erleben
Statt den Sonnenuntergang zu bewundern, bist du damit beschäftigt, das perfekte Foto zu schießen. Stundenlang posierst du, probierst verschiedene Filter aus und bearbeitest Bilder, während der eigentliche Moment an dir vorbeizieht. Deine Aufmerksamkeit liegt nicht mehr bei dem, was du gerade siehst, schmeckst oder fühlst, sondern bei der Frage, wie viele Likes das Bild wohl bekommen wird. Die Ironie dabei: Du versuchst, schöne Erinnerungen zu schaffen, verpasst aber genau die Momente, die diese Erinnerungen ausmachen würden.
#3
Du vergleichst deinen Urlaub ständig mit anderen
Während du eigentlich entspannt am Strand liegen könntest, scrollst du durch Instagram und siehst, wie andere ihre Ferien verbringen. Plötzlich wirkt dein Hotel nicht mehr so schön, das Essen nicht mehr so lecker und die Aktivitäten nicht mehr so spannend. Der Vergleich mit den vermeintlich perfekten Urlaubsfotos anderer lässt dich unzufrieden werden mit dem, was du hast. Dabei vergisst du, dass Social Media nur die Highlights zeigt – niemals die langweiligen oder frustrierenden Momente, die jeder Urlaub meistens auch hat.
#4
Du fühlst dich gestresst, jeden Moment dokumentieren zu müssen
Die Angst, etwas zu verpassen oder nicht genug Content zu produzieren, folgt dir überall hin. Jeder schöne Ausblick, jedes leckere Essen, jede entspannte Minute muss festgehalten werden, sonst war es „verschwendet“. Dieser selbst auferlegte Druck verwandelt deine Erholung in einen Vollzeitjob. Du kannst nicht mehr einfach nur sein, ohne gleichzeitig zu überlegen, ob sich der Moment für deine Story eignet. Die permanente innere Unruhe, etwas dokumentieren zu müssen, verhindert echte Entspannung.
#5
Du misst den Wert deines Urlaubs an Likes und Kommentaren
Deine Zufriedenheit mit dem Urlaub hängt davon ab, wie viel Aufmerksamkeit deine Posts bekommen. Ein wunderschöner Tag wird plötzlich weniger wertvoll, wenn das dazugehörige Foto nicht die erwartete Resonanz erhält. Deswegen checkst du auch ständig deine Likes und Kommentare, sogar am Strand oder beim Stadtbummel. Diese ständige Suche nach digitaler Bestätigung hindert dich jedoch daran, wirklich im Moment zu sein. Der Urlaub wird zur Kulisse für deinen Social-Media-Auftritt statt zu einer Zeit der persönlichen Erholung.
#6
Du bist ständig online, statt abzuschalten
Echte Entspannung setzt voraus, dass du mental abschaltest. Wenn du aber ständig überlegst, was du als Nächstes posten könntest, auf Nachrichten antwortest oder dich von den Inhalten anderer ablenken lässt, kann dein Gehirn nicht wirklich zur Ruhe kommen. Die permanente Stimulation durch Social Media verhindert, dass du die regenerative Wirkung deines Urlaubs voll ausschöpfst. Du kehrst möglicherweise genauso gestresst nach Hause zurück, wie du weggefahren bist.
#7
Du fühlst dich schlecht, wenn die Realität nicht Instagram-perfect ist
Regenwetter, ein nicht ganz so sauberes Hotelzimmer oder ein mittelmäßiges Restaurant enttäuschen dich nicht nur wegen der Erfahrung selbst, sondern vor allem, weil sich daraus kein guter Content machen lässt. Die Diskrepanz zwischen den perfekt inszenierten Bildern, die du von anderen kennst, und deiner echten Urlaubsrealität frustriert dich. Normale, alltägliche Momente erscheinen dir plötzlich „nicht gut genug“, obwohl sie Teil einer authentischen Reiseerfahrung sind.
#8
Du hast nach dem Urlaub das Gefühl, etwas verpasst zu haben
Obwohl du technisch gesehen viel erlebt hast, bleibt ein nagendes Gefühl, dass der Urlaub irgendwie an dir vorbeigerauscht ist. Denn weil du so sehr damit beschäftigt warst, alles zu dokumentieren und zu teilen, konnten viele Momente nicht richtig bei dir ankommen. Du erinnerst dich besser an die Likes deiner Posts als an das Gefühl des warmen Sands unter deinen Füßen. Diese Leere zeigt, dass die digitale Aufmerksamkeit die echte Präsenz verdrängt hat.
Versuche, wieder mehr im Moment zu leben – ohne Smartphone!
Also eines direkt mal vorweg: Es ist natürlich völlig normal, schöne Urlaubsmomente festhalten und teilen zu wollen. So ein Insta-Feed ist irgendwie ja auch sowas wie ein digitales Fotobuch, das man sich auch selbst immer wieder gerne anschaut. Doch wenn du merkst, dass du im Urlaub mehr mit dem „Dokumentieren“ beschäftigt bist als mit dem puren Erleben, läuft etwas definitiv falsch! Du machst diese Reise schließlich für dich, nicht für irgendeinen Menschen da draußen. Und Urlaub ist kein Wettbewerb, der nur wertvoll war, wenn man auf Social Media die meisten Likes abgestaubt hat. Wenn sich dieses Gefühl allerdings bei dir breitmacht, versuche, bewusste Handy-freie Zeiten in deinen Urlaub zu integrieren. Oder nimm dir vor, bei Ausflügen höchstens zwei, drei Fotos zu machen und das Smartphone dann wegzulegen.
Frag dich außerdem regelmäßig: Tue ich das gerade für mich oder für meine Follower*innen? Genieße ich den Moment oder denke ich bereits an das nächste Posting? Ein gesunder Umgang mit Social Media im Urlaub bedeutet, dass du die schönen Momente zuerst für dich selbst erlebst – und sie dann, wenn du magst, auch mit anderen teilst. Dein Urlaub ist für deine Erholung da, nicht für deine Online-Präsenz.