Ein schattiger Nordbalkon stellt besondere Herausforderungen an die Pflanzenwahl dar. Doch keine Sorge – es gibt zahlreiche schattenliebende Gewächse, die unter diesen Bedingungen prächtig gedeihen. Mit diesen fünf Pflanzen verwandelst du auch deinen sonnenarmen Balkon in eine grüne Oase, die das ganze Jahr über Freude bereitet – mit ausführlichen Pflegetipps.
#1 Farn (Dryopteris)
Der filigrane Farn bringt mit seinen eleganten Wedeln eine natürliche und frische Atmosphäre auf deinen schattigen Nordbalkon. Seine sattgrünen, gefiederten Blätter schaffen ein waldartiges Ambiente und harmonieren wunderbar mit anderen Schattenpflanzen.
Beim Gießen gilt: Der Farn liebt Feuchtigkeit, aber hasst Staunässe. Die Erde sollte stets leicht feucht sein, ohne dass Wasser im Untersetzer steht. Besonders in heißen Sommerperioden empfiehlt sich regelmäßiges Besprühen der Blätter, um die Luftfeuchtigkeit zu erhöhen. Von Frühling bis Herbst profitiert der Farn von einer monatlichen Düngergabe mit verdünntem Grünpflanzendünger.
Zur Pflege gehört das regelmäßige Entfernen abgestorbener Wedel, um Pilzbefall vorzubeugen. Bei der Überwinterung ist zu beachten, dass viele Farnarten zwar winterhart sind, in Töpfen jedoch etwas empfindlicher reagieren. Ein Schutz mit Vlies bei starkem Frost ist daher ratsam. Alternativ kannst du Topffarne in einen kühlen, hellen Raum stellen.
#2 Funkien (Hosta)
Funkien beeindrucken durch ihre prächtigen, oft herzförmigen Blätter in verschiedenen Grün- und Blautönen, teils mit weißen oder cremefarbenen Rändern. Im Sommer entwickeln sie zudem zarte Blüten auf langen Stielen.
Die Wasserversorgung sollte gleichmäßig sein. Funkien benötigen in Topfkultur mehr Wasser als im Garten, lass die Erde zwischen den Wassergaben jedoch leicht antrocknen. Während der Wachstumsphase im Frühling und Frühsommer freuen sich Funkien über organischen Dünger alle 4 bis 6 Wochen.
Ein häufiges Problem bei Funkien sind Schnecken, die die Blätter anfressen. Schneckenkörner oder Kupferbänder um die Töpfe können Abhilfe schaffen. Verblühte Blütenstände solltest du entfernen, um die Kraftreserven der Pflanze zu schonen. Im Winter ziehen sich Funkien vollständig zurück. Die Töpfe können draußen bleiben, sollten bei strengem Frost jedoch mit Vlies oder durch Platzierung an einer geschützten Stelle vor dem Durchfrieren bewahrt werden.
#3 Elfenblume (Epimedium)
Die zierliche Elfenblume besticht durch ihre herzförmigen, oft bronzefarben austreibenden Blätter und ihre filigranen Blüten im Frühjahr. Sie bildet langsam dichte Polster und ist äußerst pflegeleicht.
Beim Wässern ist die Elfenblume genügsam, sobald sie eingewachsen ist. Sie sollte gleichmäßig feucht gehalten werden, verträgt aber auch kurze Trockenphasen. Eine Düngergabe im Frühjahr mit Langzeitdünger reicht für die gesamte Saison aus.
Zur optimalen Pflege empfiehlt es sich, im späten Winter (Februar/März) die alten Blätter bodennah abzuschneiden, bevor die neuen Blätter und Blüten erscheinen. So kommen die zarten Blüten besser zur Geltung. Die Elfenblume ist sehr winterhart und benötigt keinen speziellen Schutz. Selbst in Töpfen übersteht sie problemlos Temperaturen bis -20 °C.
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#4 Schattengras (Hakonechloa macra)
Das Waldgras, Japanisches Waldgras oder auch Hakonechloa ist ein besonderer Blickfang mit seinen elegant überhängenden, oft gelblich oder rötlich gefärbten Halmen, die sich bei jedem Lufthauch sanft bewegen.
Die Wasserbedürfnisse des Schattengrases sind moderat. Es sollte gleichmäßig feucht gehalten werden, reagiert aber empfindlich auf Staunässe. Im Frühling profitiert es von einer Düngergabe mit speziellem Gräserdünger oder Langzeitdünger.
Pflegetechnisch ist das Schattengras unkompliziert. Im zeitigen Frühjahr, bevor die neuen Triebe erscheinen, solltest du die alten Halme etwa handbreit über dem Boden abschneiden. So bleibt die Pflanze kompakt und bildet schöne neue Triebe. Bei der Überwinterung ist zu beachten, dass Hakonechloa in Töpfen etwas frostempfindlicher ist als im Garten. Eine Abdeckung mit Vlies oder Reisig bei strengem Frost oder eine Überwinterung an einem geschützten Ort ist empfehlenswert.
#5 Purpurglöckchen (Heuchera)
Purpurglöckchen sind wahre Farbwunder für den Schattenbereich. Ihre Blätter gibt es in unzähligen Farbtönen von Grün über Purpur bis hin zu fast Schwarz oder in auffälligen Silbertönen. Im Sommer bilden sie zudem zierliche Blütenrispen.
Bei der Bewässerung ist regelmäßiges, aber maßvolles Gießen angesagt. Die Erde sollte weder austrocknen noch zu nass sein. Von Frühling bis Herbst freuen sich Heuchera über eine schwache Düngergabe alle 4 bis 6 Wochen.
Zur Pflege gehört das Entfernen verblühter Blütenstände und beschädigter Blätter. Nach einigen Jahren können Purpurglöckchen in der Mitte kahl werden – dann ist es Zeit für eine Teilung oder Neupflanzung. Heuchera sind generell winterhart, in Töpfen sollten sie jedoch vor extremer Kälte geschützt werden, entweder durch Umwickeln des Topfes mit Vlies oder durch Überwinterung an einem geschützten Ort.