Respekt ist die Grundlage für gesunde zwischenmenschliche Beziehungen – sowohl privat als auch beruflich. Doch manchmal merken wir gar nicht, dass bestimmte Verhaltensweisen dazu führen, dass andere uns weniger ernst nehmen oder schätzen.
Die gute Nachricht: Respekt lässt sich lernen und aufbauen. Oft sind es unbewusste Verhaltensmuster, die andere dazu bringen, uns weniger zu schätzen. Erkennst du diese fünf Punkte bei dir wieder, ist das der erste Schritt zu mehr Anerkennung im Alltag.
#1
Du entschuldigst dich ständig für alles
„Entschuldigung, aber könntest du vielleicht …“ oder „Sorry, ich wollte nur mal fragen …“ – ständige Entschuldigungen für normale Bedürfnisse oder Meinungen lassen dich unsicher wirken. Wenn du dich dauernd für deine Anwesenheit, deine Ideen oder berechtigte Wünsche entschuldigst, signalisierst du anderen, dass du dich selbst nicht für wichtig genug hältst. Das färbt darauf ab, wie andere dich wahrnehmen.
Natürlich ist Höflichkeit wichtig, aber übertriebene Entschuldigungen können das Gegenteil bewirken. Statt „Sorry, dass ich störe“ kannst du einfach sagen: „Hättest du kurz Zeit für mich?“ Das wirkt selbstbewusster und zeigt, dass du deinen eigenen Wert kennst.
#2
Du sagst immer „Ja“ (auch wenn du „Nein“ meinst)
Menschen, die nie „Nein“ sagen können, werden oft als selbstverständlich hingenommen. Wenn du immer verfügbar bist, Überstunden ohne Murren machst und jeden Gefallen erfüllst, wirkst du möglicherweise weniger wertvoll. Paradoxerweise respektieren andere oft die Menschen mehr, die klare Grenzen setzen und auch mal ablehnen können.
Das bedeutet nicht, dass du unfreundlich werden sollst. Aber es ist völlig in Ordnung zu sagen: „Das passt mir gerade nicht“ oder „Dafür habe ich leider keine Zeit.“ Menschen, die ihre eigenen Bedürfnisse ernst nehmen, werden auch von anderen ernster genommen.
#3
Du redest schlecht über dich selbst
„Ich bin sowieso nicht gut darin“, „Das kann ich eh nicht“ oder „Ich bin zu dumm dafür“ – Selbstkritik vor anderen zu äußern, mag bescheiden wirken, hat aber oft den gegenteiligen Effekt. Wenn du ständig deine eigenen Fähigkeiten kleinredest, glauben andere dir irgendwann und behandeln dich entsprechend.
Selbstreflexion ist wichtig, aber destruktive Selbstkritik vor anderen schadet deinem Ansehen. Statt dich herunterzumachen, kannst du ehrlich sagen: „Das ist neu für mich, aber ich lerne gerne dazu.“ Das zeigt Offenheit ohne Selbstabwertung.
Du willst an deinem Selbstbewusstsein arbeiten?
Im Video haben wir 7 Tipps für dich, wie das klappt.
#4
Du übernimmst Verantwortung für die Fehler anderer
Wenn etwas schiefgeht, bist du die erste Person, die sagt: „Das ist mein Fehler“? Auch, wenn du gar nicht dafür verantwortlich warst? Diese Angewohnheit kann dazu führen, dass andere dich als Sündenbock sehen und dir tatsächlich die Schuld für Probleme geben, die du nicht verursacht hast.
Es ist ein Unterschied, ob du Verantwortung für deine eigenen Fehler übernimmst (das ist respektabel) oder ob du dich für alles und jeden verantwortlich fühlst. Lerne zu unterscheiden: Wofür bist du wirklich zuständig, und wo machst du dich kleiner als nötig?
#5
Du unterbrichst dich selbst (und lässt andere für dich sprechen)
In Gesprächen hörst du mitten im Satz auf, wenn jemand anders anfängt zu reden? Oder du lässt andere deine Gedanken zu Ende führen, obwohl sie gar nicht wissen, was du sagen wolltest? Solches Verhalten signalisiert, dass du deine eigenen Worte für weniger wichtig hältst als die der anderen.
Wenn du etwas zu sagen hast, verdient es auch gehört zu werden. Es ist völlig okay, höflich aber bestimmt zu sagen: „Entschuldige, ich war noch nicht fertig“ oder „Lass mich den Gedanken kurz beenden.“ Das zeigt, dass du deine eigenen Beiträge wertschätzt. Und andere werden es dann auch tun.
Respekt beginnt mit Selbstrespekt!
Wenn du dich selbst ernst nimmst, deine Grenzen kennst und deine eigenen Bedürfnisse wertschätzt, merken das auch andere. Es geht nicht darum, arrogant oder unfreundlich zu werden – im Gegenteil. Menschen, die sich selbst mit Respekt behandeln, können oft auch anderen gegenüber authentischer und großzügiger sein.
Fang klein an: Achte eine Woche lang darauf, wie oft du dich entschuldigst oder dich selbst kleinmachst. Schon das Bewusstsein für diese Muster ist ein wichtiger erster Schritt. Denk daran: Du verdienst genauso viel Respekt wie jeder andere auch – und das darfst du auch zeigen.