Stell dir vor: Es ist Sonntagabend, das Wochenende war vollgepackt mit schönen Momenten, und eigentlich solltest du dich jetzt erholt und voller Energie fühlen. Doch stattdessen bist du ausgelaugt und fühlst dich fast noch müder als zuvor. Kommt dir das bekannt vor? Dieses Phänomen, wenn selbst ein scheinbar perfektes Wochenende mit Freund*innen, Partner*in oder der Family manchmal mehr Kraft raubt, als es zurückgibt, ist gar nicht so ungewöhnlich. Tatsächlich gibt es psychologische Erklärungen dafür – denn wie wir unsere freie Zeit verbringen, spielt eine entscheidende Rolle dabei, ob unser Körper und Geist sich wirklich erholen können.
Welche sechs Gründe also möglicherweise dahinterstecken können, dass du nach einem schönen Wochenende trotzdem erschöpft bist, verraten wir dir jetzt.
#1
Du erlebst einen sozialen Kater
Gemeinsame Brunches, Familienfeiern oder der lange Abend mit Freund*innen – soziale Interaktionen können wunderschön und bereichernd sein, fordern aber auch ihren Tribut. Denn unser Gehirn arbeitet auf Hochtouren, wenn wir kommunizieren, Gespräche führen und auf andere Menschen eingehen. Die konstante emotionale Übersetzungsarbeit (damit meinen wir, dass wir ständig auf soziale Signale achten und uns neu auf verschiedene Persönlichkeiten einstellen) kostet enorm viel Energie. Besonders anstrengend: Oft bemühen wir uns unbewusst, uns so zu verhalten, wie es von uns „erwartet“ wird, damit sich alle um uns herum wohlfühlen. Wir saugen Stimmungen also auf und gleichen unser Verhalten an. Und das führt natürlich dazu, dass die sozialen Batterien schnell mal leer sind und der „soziale Kater“ eintritt – selbst dann, wenn die Erlebnisse eigentlich durchweg positiv waren. Nicht umsonst brauchen besonders introvertierte Menschen nach intensiven sozialen Wochenenden deshalb auch einen „Recovery Monday“, um sich quasi von der Erholung zu erholen.
#2
Dein Wochenende ist mit Aktivitäten überfüllt
Freund*innen treffen, Sport machen, den neuen Film sehen, das Museum besuchen, die längst fällige Shoppingtour unternehmen ... Kennst du diesen selbst auferlegten Druck, das Wochenende optimal zu nutzen – das Maximum rauszuholen – und eben all die Dinge zu machen, für die im Alltag nicht so viel Zeit ist? Alles schön und gut, doch wenn unsere vermeintliche Erholungszeit so vollgepackt ist, dass kaum Raum zum Durchatmen bleibt, entsteht am Ende vor allem eines: „Freizeitstress“! Denn auch wenn jede Aktivität für sich vielleicht super spaßig ist, führt ein Übermaß an Unternehmungen auch gerne mal zu einem Zustand permanenter Aktivierung, bei dem der Körper nicht in den notwendigen Ruhemodus schalten kann. Kein Wunder, wenn du dich dann am Ende des Wochenendes mehr ausgelaugt als alles andere fühlst.
#3
Du erlebst einen Mini-Jetlag
Freitagabend länger wach bleiben, Samstag ausschlafen, Sonntagabend noch den Film zu Ende schauen – an Wochenenden weicht unser Schlafrhythmus oft deutlich von unserer Alltagsroutine ab. Für unseren Körper bedeutet das eine Art Mini-Jetlag, denn unser zirkadianer Rhythmus wird durcheinandergebracht. Wenn du montags wieder früh aufstehen musst, spürst du die Auswirkungen dieser Rhythmusverschiebung. Die Schlafforschung zeigt: Schon kleine Veränderungen im Schlaf-Wach-Rhythmus können unsere Energielevel, Stimmungen und kognitive Leistungsfähigkeit beeinträchtigen. Besonders das spätere Zubettgehen am Wochenende – was Schlafforscher*innen als „Social Jetlag“ bezeichnen – kann dazu führen, dass du dich am Montag wie gerädert fühlst, trotz vermeintlich ausreichender Schlafmenge.
#4
Der Kontrastwechsel überfordert dein System
Der abrupte Wechsel zwischen verschiedenen Lebenswelten fordert unsere psychischen Anpassungsfähigkeiten heraus. Am Freitag noch im strukturierten Arbeitsalltag, am Wochenende in einem völlig anderen Modus, mit anderen Menschen, Aktivitäten und Erwartungen – und am Montag wieder zurück. Diese ständigen Kontextwechsel erfordern mentale Umstellungsprozesse, die Energie kosten. Unser Gehirn braucht Zeit, um von einem Modus in den anderen zu wechseln, ähnlich wie ein Computer, der zwischen verschiedenen Programmen umschaltet. Psycholog*innen beschreiben diesen Aufwand auch gerne als „kognitive Umschaltkosten“ – ein energieaufwändiger Prozess, der uns mehr erschöpft, als wir wahrhaben wollen.
#5
Die Sunday Scaries kicken rein
Am Sonntagabend kehrt es zuverlässig zurück: dieses mulmige Gefühl in der Magengrube, wenn die Gedanken bereits zur anstehenden Arbeitswoche wandern. Psycholog*innen bezeichnen es als „Sunday Scaries“ oder Sonntagsangst – eine Form der Anspannung, die sich bereits mitten am Wochenende einschleichen kann. Dein Unterbewusstsein zählt gewissermaßen die verbleibenden Stunden der Freiheit und beginnt, sich mental auf den Montag vorzubereiten. Diese unterschwellige Anspannung verbraucht wertvolle Energie und kann dazu führen, dass du dich selbst in den schönsten Momenten nicht völlig entspannen kannst. Besonders Menschen mit hohem Verantwortungsgefühl oder in belastenden Arbeitsverhältnissen kennen dieses Phänomen – die Gedanken kreisen bereits um anstehende Aufgaben, während der Körper noch im Freizeitmodus sein sollte.
Plane dein Wochenende bewusster!
Wir fassen zusammen: Wenn du dich nach einem eigentlich schönen Wochenende trotzdem nicht wirklich erholt fühlst, kann das unterschiedliche Gründe haben und bedeutet nicht, dass du grundsätzlich etwas falsch gemacht hast. Im Gegenteil: Du hast deine freie Zeit eben intensiv genutzt. Doch wenn genau das manchmal einfach etwas zu viel ist, solltest du vielleicht bewusste Puffer einplanen, um trotzdem mit mehr Energie in die neue Woche zu starten. Reserviere zum Beispiel den Sonntagabend für ruhige Aktivitäten, die dich auf den Montag vorbereiten. Versuche, deinen Schlafrhythmus am Wochenende nicht zu stark zu verändern (jaaa, das wird wahrscheinlich der herausforderndste Punkt) und baue kleine Auszeiten in dein Wochenendprogramm ein – Momente, in denen du wirklich nichts „leisten“ musst. Vielleicht hilft dir das ja dabei, das Beste aus deinen freien Tagen herauszuholen, ohne am Montag völlig erschöpft zu sein.
Und letztendlich geht es sowieso nicht darum, jede Minute optimal zu nutzen, sondern um die Qualität der Erlebnisse – und manchmal bedeutet das eben auch, mal bewusst nichts zu tun.
Masturbieren hilft beim Entspannen!
Und wenn wir schon über Momente sprechen, in denen du nichts „leisten“ musst ... Masturbieren ist natürlich auch immer eine gute Idee, um runterzufahren und zu entspannen. Warum wir uns alle eh viel mehr befriedigen solltest, siehst du im Video!