Der Abgabetermin rückt näher und plötzlich wird jede noch so unwichtige Aufgabe interessanter als das, was eigentlich erledigt werden müsste. Ob es die Steuererklärung ist, die wichtige E-Mail oder das Gespräch mit dem Chef oder der Chefin – manche Menschen scheinen ein wahres Talent dafür zu haben, Dinge bis zur allerletzten Minute aufzuschieben.
Während die einen das als Faulheit abtun, zeigt die Psychologie: Hinter Prokrastination stecken oft viel tiefere Persönlichkeitsmerkmale und emotionale Muster. Was also sagt es über dich aus, wenn du chronisch alles auf den letzten Drücker machst?
#1
Du bist Perfektionist*in
Paradoxerweise sind viele Menschen, die aufschieben, heimliche Perfektionist*innen. Sie haben so hohe Ansprüche an sich selbst, dass sie Angst haben, nicht gut genug zu sein. Statt mit einer mittelmäßigen Leistung zu leben, verschieben sie den Start lieber komplett. Der Zeitdruck am Ende bietet dann die perfekte Ausrede sich selbst gegenüber: „Wenn ich mehr Zeit gehabt hätte, wäre es besser geworden.“ So bleibt das ideale Selbstbild intakt, auch wenn das Ergebnis nicht perfekt ist.
#2
Du suchst den Adrenalinstoß
Manche Menschen funktionieren einfach besser unter Druck. Wenn du regelmäßig alles aufschiebst, könnte das bedeuten, dass du unbewusst nach dem Nervenkitzel suchst, den Zeitdruck mit sich bringt. Das Adrenalin, das durch die Deadline-Panik ausgeschüttet wird, kann tatsächlich die Konzentration steigern und zu Höchstleistungen anspornen. Du bist möglicherweise jemand, der Routine langweilig findet und Herausforderungen braucht, um motiviert zu bleiben.
#3
Du kämpfst mit Selbstzweifeln
Chronisches Aufschieben kann auch ein Zeichen für tiefliegende Selbstzweifel sein. Wenn du dir nicht zutraust, eine Aufgabe erfolgreich zu bewältigen, ist es verständlich, dass du sie immer wieder vor dir herschiebst. Das Problem: Je länger du wartest, desto größer wird die Aufgabe in deinem Kopf und desto mehr Angst entwickelst du davor. Es entsteht ein Teufelskreis aus Aufschieben, wachsender Angst und noch mehr Prokrastination.
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#4
Du hast Angst vor Bewertung
Prokrastination kann auch ein Schutzmechanismus sein. Solange du eine Aufgabe nicht abgibst, kann sie auch nicht bewertet oder kritisiert werden. Menschen, die sehr sensibel auf Kritik reagieren, verschieben oft wichtige Projekte, weil sie unbewusst Angst vor negativem Feedback haben. Das Aufschieben gibt ihnen das Gefühl von Kontrolle – zumindest über den Zeitpunkt, an dem sie sich der möglichen Kritik stellen müssen.
#5
Du bist kreativ
Kreative Menschen neigen häufiger zur Prokrastination, weil ihr Geist ständig neue Ideen produziert. Während du eigentlich an Projekt A arbeiten solltest, sprudeln bereits die Ideen für Projekt B, C und D. Diese mentale Unruhe kann dazu führen, dass du Schwierigkeiten hast, dich auf eine Sache zu konzentrieren. Gleichzeitig kann der Zeitdruck am Ende aber auch dazu führen, dass besonders innovative Lösungen entstehen. Kreativität unter Druck ist oft besonders intensiv.
Was hilft wirklich gegen Prokrastination?
Prokrastination ist nicht grundsätzlich schlecht – manche Menschen arbeiten tatsächlich am besten unter Zeitdruck. Problematisch wird es erst, wenn das ständige Aufschieben zu Stress, schlechteren Ergebnissen oder Problemen im Job oder in Beziehungen führt. Was gegen Prokrastination helfen kann, zeigen wir dir hier.