Es gibt nichts, worüber wir uns in der Redaktion so einig sind, wie das: Die Luft im Büro ist einfach furchtbar und nach einem Bürotag sehen wir aus, als bräuchten wir erstmal ein Hydrafacial, einen Bottich Vaseline oder warum nicht gleich einen Tropf mit Feuchtigkeitsinfusion, um diese Wüste im Gesicht wieder zu regulieren. Aber warum ist das eigentlich so? Es liegt nicht nur an den endlosen Meetings oder dem dritten Kaffee am Vormittag. Die Büroumgebung ist aus verschiedenen Gründen ein Beauty-Killer – wir erklären dir, warum und wie du deine Haut davor schützen kannst.
Der tägliche Haut-Stress beginnt schon beim Pendeln
Bevor du überhaupt deinen Arbeitsplatz erreichst, hat deine Haut bereits den ersten Angriff hinter sich. Unsere Haut muss an einem Tag im Büro genauso viel aushalten, wie beim Abarbeiten unserer To-do-Listen. Da ist zunächst einmal das Pendeln. Sofern du nicht auf dem Land lebst und arbeitest, bist du wahrscheinlich zu Fuß oder mit öffentlichen Verkehrsmitteln unterwegs.
„Pendeln in einer verschmutzten Umgebung stellt eine Herausforderung für die Haut dar“, erklärt Dr. Derrick Phillips, Dermatologe und CeraVe-Botschafter, gegenüber dem US-Magazin Refinery29. Er fügt hinzu: „Luftschadstoffe wie Stickstoffdioxid [aus Autoabgasen] und Feinstaub können in die Haut eindringen.“ Diese unsichtbaren Feinde legen sich wie ein Film auf dein Gesicht und verstopfen die Poren – noch bevor der Arbeitstag überhaupt begonnen hat. Na super ...
Klimaanlagen: Die unterschätzte Haut-Falle
Und im Büro angekommen, gehen die Probleme weiter. Die größte „Bedrohung“ für deine Haut lauert direkt über deinem Kopf: die Klimaanlage. „[Klimaanlagen] entziehen der Luft Feuchtigkeit“, sagt Hautexpertin Fiona Brackenbury. „Das stresst die Haut und führt zu Dehydration, Trockenheit und erhöhter Empfindlichkeit.“
Bestimmte Klimaanlagen können besonders austrocknend wirken, fügt Brackenbury hinzu: „Vor allem solche, die ständig kühlen und die gleiche Raumluft umwälzen.“ Dies, zusammen mit dem Mangel an öffenbaren Fenstern – üblich in den meisten Bürohochhäusern – führt dazu, dass die Haut nicht viel Sauerstoff bekommt. „In Kombination mit Dehydration sieht die Haut dadurch fahl und müde aus“, erklärt die Expertin. Und so kommt es, dass sich deine Haut wie Pergamentpapier anfühlt, unangenehm spannt und du aussiehst, als hättest du eine Woche in der Wüste verbracht – obwohl du nur acht Stunden am Schreibtisch warst.
Der unsichtbare Feind: Blaues Licht
Hier kommt ein weiterer Haut-Killer ins Spiel, den viele unterschätzen: das blaue Licht (HEV-Licht) von Computer-, Laptop- und Smartphone-Bildschirmen. Studien zeigen, dass dieses hochenergetische sichtbare Licht tief in die Haut eindringen kann – sogar tiefer als UV-A-Strahlen. Es produziert freie Radikale, die Kollagen und Elastin abbauen und damit zu vorzeitiger Hautalterung beitragen. Wenn du acht Stunden oder mehr vor dem Bildschirm sitzt, ist das wie ein ganztägiges Sonnenbad für dein Gesicht – nur ohne die wohltuende Vitamin-D-Produktion.
Büroluft: Eine allgemein ungünstige Kombination
Die niedrige Luftfeuchtigkeit im Büro (oft unter 30 Prozent statt der idealen 40-60 Prozent) entzieht deiner Haut außerdem kontinuierlich Wasser. Deine natürliche Hautbarriere wird geschwächt und kann ihrer Schutzfunktion nicht mehr richtig nachkommen. Luftschadstoffe vom Pendeln und aus der Büroumgebung produzieren zusätzlich freie Radikale, die deine Hautzellen angreifen. In Kombination mit dem blauen Licht entsteht ein regelrechter Angriff auf deine Hautzellen, der Pigmentflecken, feine Linien und einen fahlen Teint fördern kann.
Der Mix aus Schadstoffen, Make-up und dem natürlichen Talg deiner Haut kann zu Verstopfungen führen – hello, Pickel! Besonders problematisch: Wenn du dich häufig ins Gesicht fasst (was im Büro durch Stress und Konzentration oft unbewusst passiert), überträgst du zusätzlich Bakterien von Tastatur und Maus auf deine Haut.
Die wichtigsten Must-haves gegen Büro-Haut
Uff, das ist ganz schön viel, was unsere Haut an einem Bürotag verarbeiten muss (und von nervigen Kolleg*innen, sinnlosen Meetings und Co. haben wir ja noch nicht angefangen) – doch keine Sorge, es gibt so einige Maßnahmen, die ganz leicht umzusetzen sind. Diese Produkte und kleine Umstellungen im Büro-Leben sind echte Gamechanger:
#1 Blaulicht-Schutz
Ein Blaulicht-Schutzserum oder eine Creme mit HEV-Filter ist heute fast genauso wichtig wie Sonnenschutz. Inhaltsstoffe wie Eisenoxide, Zinkoxid oder spezielle Antioxidantien-Komplexe bilden eine schützende Barriere gegen die schädliche Bildschirmstrahlung. Trage es jeden Morgen auf – auch wenn du nur im Büro bist.
#2 Antioxidantien-Power am Morgen
Ein hochdosiertes Vitamin-C-Serum vor dem Make-up ist wie ein Schutzschild gegen freie Radikale. Es neutralisiert die schädlichen Umwelteinflüsse von Luftverschmutzung und blauem Licht, bevor sie deiner Haut schaden können. Es kann auch mit Vitamin E für einen noch stärkeren Schutz kombiniert werden – diese beiden Antioxidantien verstärken sich gegenseitig.
#3 Gesichtssprays für zwischendurch
Ein Gesichtsspray mit Hyaluronsäure ist dein SOS-Helfer gegen trockene Büroluft. Sprühe es alle zwei bis drei Stunden über dein Gesicht (ja, auch über das Make-up!) und gib deiner Haut den Feuchtigkeits-Kick, den sie braucht. Bewahre es im Kühlschrank auf – der kühlende Effekt weckt müde Haut sofort auf.
#4 Sanftes Reinigungsöl gegen Umweltgifte
Am Ende des Tages ist eine gründliche, aber schonende Reinigung essenziell. Ein Reinigungsöl entfernt nicht nur Make-up, sondern auch all die Schadstoffe, Feinstaub und Blaues-Licht-Rückstände, die sich über den Tag angesammelt haben. Nicht zwingend notwendig, aber du kannst noch mit einem milden Reinigungsschaum für die perfekte Doppelreinigung arbeiten.
#5 Intensive Nachtcreme für die Regeneration
Nach einem Tag im Büro-Stress braucht deine Haut intensive Reparatur. Eine reichhaltige Nachtcreme mit Inhaltsstoffen wie Hyaluronsäure, Ceramiden, Niacinamid oder Retinol hilft dabei, die Hautbarriere über Nacht zu regenerieren und die Schäden des Tages zu reparieren.
#6 Luftbefeuchter für den Schreibtisch
Ein kleiner USB-Luftbefeuchter kann Wunder wirken. Er sorgt für mehr Feuchtigkeit in deiner direkten Umgebung und gibt deiner Haut eine Atempause von der trockenen Klimaanlagen-Luft. Bonus: Füge ein paar Tropfen ätherisches Öl hinzu, für einen zusätzlichen Aromatherapie-Effekt.
#7 Trinken, trinken, trinken
Mindestens zwei Liter Wasser am Tag helfen deiner Haut von innen heraus. Stelle dir eine große Wasserflasche auf den Schreibtisch als Erinnerung. Pro-Tipp: Infused Water mit Gurke oder Zitrone macht das Trinken interessanter und liefert zusätzliche Antioxidantien.
Gamechanger: Smarte Trinkflasche
Viel trinken ist das A und O – doch leider bedeutet es auch, VIEL daran zu denken. Wenn du auch zu den chronischen Wasser-Trinken-Vergessern zählst, gibt es ein simples wie geniales Gadget, dass das ab sofort ändert: Die „LARQ iQ Essential Trinkflasche“ von Brita. Sie verfügt über einen leuchtenden LED-Ring, der dich daran erinnert, Wasser zu trinken! Du kannst über die Brita-App sogar dein Trinkziel des Tages festlegen, das Ganze via Bluetooth tracken und einstellen, wie oft der Ring aufblinken soll.
Für mich ein richtiger Gamechanger! Denn ja, ich hatte meine Trinkflaschen zwar immer brav auf meinem Schreibtisch stehen, aber hat es geholfen, auch mehr zu trinken? Nope … Bei einer blinkenden Flasche ist das definitiv etwas anderes und meine Goals schaffe ich locker. Damit aber noch nicht genug; die Trinkflasche verfügt über einen Wasserfilter und desinfiziert sich alle zwei Stunden von selbst. Futuristischer kann das Wassertrinken wohl nicht werden!
Neben all diesen Tipps und Gadgets gibt es auch noch einen weiteren simplen, kostenlosen Tipp gegen Wüstenluft im Büro: ab nach draußen! So oft wie es geht und auch wenn es nur fünf Minuten sind. Deine Haut (und Laune) wird es dir danken, und das natürliche Licht hilft dabei, deinen Circadianrhythmus zu regulieren, was sich positiv auf deine Hautregeneration auswirkt.
Die Büroumgebung mag nicht hautfreundlich sein, aber mit der richtigen Strategie und den passenden Produkten kannst du trotzdem mit einem strahlenden Teint nach Hause gehen. Deine Haut wird sich anfühlen, als hättest du den Tag im Spa verbracht – nicht im Büro-Bunker. Probiere es aus und lass dich von dem Unterschied überraschen!
