Kino verbindet Generationen – oder trennt sie. Während romantische Filme für Millennials oft nostalgische Erinnerungen wecken, rollen jüngere Zuschauer*innen nur mit den Augen. Diese generationsbedingten Unterschiede zeigen sich besonders bei Liebesfilmen, die früher Kultstatus hatten, heute aber als veraltet oder problematisch gelten. Hier sind neun romantische Filme, die die Generationskluft perfekt veranschaulichen.
„Titanic“: Episches Liebesmelodram oder langatmige Katastrophe?
Millennials wuchsen mit der tragischen Liebesgeschichte von Jack und Rose auf und vergossen dabei Unmengen an Tränen. Der Film mit Leonardo DiCaprio und Kate Winslet verkörperte für eine ganze Generation die ultimative Romanze. Als siebzehnjährige Aristokratin, die sich in einen freundlichen, aber armen Künstler an Bord der luxuriösen, unglückseligen R.M.S. Titanic verliebt, prägte Rose das romantische Ideal der Millennials.
Gen Z hingegen findet den Film oft überlang, melodramatisch und fragt sich vor allem: Warum konnte Jack nicht einfach mit auf die Tür passen? Aus ihrer Sicht hätte diese Liebesgeschichte ein Happy End verdient – oder zumindest eine logischere Handlung.
„Tatsächlich... Liebe“: Weihnachtlicher Klassiker oder problematisches Beziehungsgeflecht?
Dieser britische Weihnachtsfilm mit seiner Starbesetzung und den ineinander verwobenen Liebesgeschichten gilt für Millennials als ultimativer Feel-Good-Film in der Vorweihnachtszeit. Mit Hugh Grant als tanzenden Premierminister, Emma Thompson und Alan Rickmans komplizierter Ehe und Colin Firths Sprachbarriere-Romanze bietet er einen Cocktail an romantischen Erlebnissen, die eine ganze Generation zum Schwärmen brachten.
Für Gen Z offenbart der Film bei genauerem Hinsehen jedoch problematische Beziehungsdynamiken: von der verstörenden Bewertung weiblicher Körper über Machtgefälle am Arbeitsplatz bis hin zu grenzüberschreitendem Verhalten gegenüber Kolleginnen. Was einst als romantisch galt, wirkt aus heutiger Perspektive oft unangemessen und überschreitet persönliche Grenzen – ein klassisches Beispiel dafür, wie sich gesellschaftliche Werte und Normen in nur zwei Jahrzehnten verändert haben.
„The Notebook”: Zeitlose Romanze oder toxisches Beziehungsideal?
Für viele Millennials war „The Notebook“ ein tränenreicher Film – und allein die Erinnerung daran treibt ihnen noch heute Tränen in die Augen. Die Geschichte von Noah und Allie, deren unerschütterliche Liebe Jahrzehnte überdauert, wurde zum Maßstab romantischer Hingabe.
Gen Z kritisiert dagegen das dargestellte Beziehungsideal: Noah, der Allie mit seiner Beharrlichkeit letztendlich „gewinnt“, verkörpert für sie ein problematisches Bild von Romantik. Die berühmte Regenszene, einst als leidenschaftlich gefeiert, wird heute oft als Beispiel für mangelnde Kommunikation und emotional manipulatives Verhalten gesehen.
„500 Days of Summer“: Tiefgründige Liebe oder toxische Beziehung?
Für viele Millennials war dieser Film eine Liebesgeschichte, die in Diskussionen über klassische Millennial-Filme nie fehlt – eine romantische Komödie mit Joseph Gordon-Levitt als Tom Hansen, der seine gescheiterte Beziehung zu Zooey Deschanels Figur Summer Finn Revue passieren lässt. Der Film galt als erfrischend ehrlicher Blick auf die Komplexität moderner Beziehungen.
Für Gen Z ist der Film dagegen ein Paradebeispiel für das problematische „Manic Pixie Dream Girl“-Konzept. Sie sehen in Tom keinen romantischen Helden, sondern einen selbst mitleidigen Mann, der Summers klare Grenzen ignoriert und sie zum Objekt seiner unrealistischen Fantasien macht.
„Twilight“: Vampirische Leidenschaft oder giftige Besessenheit?
Für Millennials war die „Twilight“-Saga ein kulturelles Phänomen, das eine ganze Generation prägte. Die verbotene Liebe zwischen Bella und dem Vampir Edward verkörperte um 2008 das ultimative romantische Ideal – leidenschaftlich, gefährlich und selbst aufopfernd.
Gen Z betrachtet die Beziehung zwischen Bella und Edward heute oft mit kritischem Blick und erkennt darin problematische Verhaltensmuster: Edwards ständiges Beschützen und Kontrollieren, Bellas Bereitschaft, ihr Leben für ihn aufzugeben sowie eine ungesunde gegenseitige Abhängigkeit. Was einst als romantische Hingabe gefeiert wurde, gilt mittlerweile eher als Beispiel für toxische Beziehungsmuster.
Während Millennials noch „Team Edward“- oder „Team Jacob“-T-Shirts trugen, analysiert Gen Z die impliziten Machtdynamiken und die fehlende Selbstständigkeit der Hauptfigur – ein Indikator dafür, wie sich das Verständnis von romantischen Beziehungen und Selbstwert zwischen den Generationen gewandelt hat.
Auch die Styles unterscheiden sich
Sind dir auch schon ein paar der markantesten Merkmale aufgefallen, die die Gen Z in Sachen Mode von Millenials unterscheiden?
„Friends with Benefits”: Freizügige Offenheit oder veraltetes Konzept?
Dieser Film mit Justin Timberlake und Mila Kunis war für Millennials ein Meilenstein in Sachen sexueller Offenheit. Die Geschichte von zwei Freunden, die beschließen, Sex ohne Gefühle zu haben, sprach direkt zu einer Generation, die sich auf der Suche nach Verbindung in einer zunehmend digitalisierten Welt, befand.
Gen Z hingegen betrachtet das Konzept „Friends with Benefits“ deutlich kritischer – und den Film als Produkt seiner Zeit. Statt moderner Beziehungsfreiheit sehen viele in der Story eine Verharmlosung emotionaler Unklarheit und eine Rückkehr zu altbekannten Mustern: Am Ende steht eben doch wieder die klassische heteronormative Beziehung. Für Gen Z zählen emotionale Klarheit, offene Kommunikation und das bewusste Aushandeln von Beziehungsformen mehr als romantisierte Zufälle. Was bei Millennials als „cool“ galt, wirkt für viele Jüngere eher wie ein emotional unausgewogenes Spiel – und weniger wie echte Selbstbestimmung.
„Nur mit Dir – A Walk to Remember“: Tragische Liebesgeschichte oder emotionale Manipulation?
Dieser Nicholas-Sparks-Film mit Mandy Moore und Shane West gehört für Millennials zu den tränenreichsten Liebesfilmen aller Zeiten. Die Geschichte des rebellischen Teenagers Landon, der sich in die fromme, todkranke Jamie verliebt, wurde für eine ganze Generation zum Inbegriff romantischer Aufopferung und wahrer Liebe, die selbst den Tod überdauert. Der Film fängt die idealistische Vorstellung ein, dass Liebe Menschen grundlegend verändern kann.
Gen Z hingegen sieht in dem Film oft ein typisches Beispiel für das problematische „kranke Mädchen“-Narrativ, das Krankheit romantisiert und weibliches Leiden als katalysatorisch für männliche Charakterentwicklung nutzt. Die religiösen Untertöne und das Fehlen realistischer Krankheitsdarstellung werden ebenfalls kritisiert. Während Millennials bei dem Film in Tränen ausbrechen, hinterfragt Gen Z das zugrunde liegende Muster: Muss eine Frau erst sterben, damit ein Mann ein besserer Mensch wird?
Erinnerst du dich noch an diese Dinge deiner Millenial-Schulzeit?
Auch in der Schule gibt es einige Dinge, die wohl nur noch die Millennials aus ihrer Schulzeit kennen und bei denen Kids der Gen Z sich fragen, was es damit eigentlich auf sich hat ...