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Körperschmuck

Microdermal Piercings: Das geht unter die Haut

Piercerin

Es gibt zahlreiche Stellen Deines Körpers, die sich für Piercings eignen: Nase, Lippe, Augenbraue, Ohren, Nippel, Bauchnabel und Vagina bieten allesamt Haut- oder Knorpelareale, die sich mit einer Piercingnadel durchstechen lassen. Bei diesen herkömmlichen Piercings wird ein Stab durch den Stichkanal eingeführt und dann an beiden Enden, in der Regel mit einer Piercingkugel, fixiert. Möchtest Du aber ein Piercing im Nacken, an der Hüfte, an den Schläfen, im Dekolleté oder an einer beliebigen Stelle tragen, sieht die Sache schon etwas schwieriger aus. Bisher konnten diese Stellen nur mit sogenannten Surface oder Oberflächen-Piercings realisiert werden. Wir erklären Euch die Unterschiede zwischen Microdermals und Surface Piercings und zeigen Euch, was mit Microdermals alles möglich ist.

Im Video: Die Geschichte des Piercings

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Bei Microdermal Piercings handelt es sich um eine noch eher neue Spielart des Körperschmucks. Anders als bei herkömmlichen Piercings, die durch ein Stück Haut oder Knorpel gestochen werden, werden Microdermals quasi unter der Haut verankert. Daher sind sie auch als Dermal Anchor Piercings bekannt. Diese Technik ermöglicht es, einzelne Piercing-Schmucksteine an nahezu beliebigen Stellen des Körpers zu tragen. Genau das macht die implantierten Piercings auch so reizvoll für Body Modification Fans. Wir zeigen Dir, wie Microdermals angebracht und gepflegt werden müssen. Bevor Du allerdings einen Termin bei einem Piercing-Studio vereinbarst, solltest Du erst mal herausfinden, ob diese Piercings überhaupt etwas für Dich sind.

Piercerin
Microdermals sollten nur von erfahrenen Piercern gestochen werden

Surface vs. Microdermal Piercings

Surface Piercing
Beim Surface Piercing entstehen zwei Einstichstellen, sodass immer auch zwei Kugeln sichtbar sind.

Surface Piercings werden all jene Piercings genannt, bei denen der Einstich- sowie der Austrittskanal auf einer Ebene liegen. Der unter der Haut liegende Stab steht dadurch unter Spannung und ist leider bei den Meisten dazu prädestiniert, vom Körper abgestoßen zu werden. Passiert dies, kann es zu schmerzhaften Entzündungen und unschöner Narbenbildung kommen. Außerdem hast Du, anders als beim Microdermal Piercing, nicht die Möglichkeit einen einzelnen Schmuckstein an einer Stelle Deines Körpers zu platzieren. Microdermals, auch unter dem Namen Skin Diver oder Dermal Anchor bekannt, sind mehr Implantat als Piercing. Sie werden nicht mit einer herkömmlichen Piercingnadel gestochen. Stattdessen wird mit einem Skalpell ein kleiner Schnitt auf der Hautoberfläche vollzogen, sodass eine Hauttasche geformt werden kann. In diese wird eine kleine Platte aus Titan oder Stahl eingeführt. Auf jener befindet sich wiederum ein Gewinde, auf das wahlweise eine Kugel oder ein Schmuckstein geschraubt werden kann.

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Klingt kompliziert und äußerst schmerzhaft – das Einsetzen erleben aber die meisten Trägerinnen als harmlos. Manche Piercer können Dir auch anbieten, die Hautstelle zuvor zu betäuben. Richtig schmerzhaft wird es meist erst dann, wenn sich das Microdermal entzündet. Daher ist eine penible Pflege während der Heilungszeit und auch darüber hinaus besonders wichtig. Ein guter Piercer sollte Dir eine ausführliche Pflegeanleitung geben. Für die herkömmliche Reinigung empfiehlt sich steriles Salzwasser, da es den Heilungsprozess fördert. Noch praktischer ist ein spezielles Piercing-Pflegespray, das Du bei Amazon bestellen* kannst. So kannst Du auch unterwegs bequem Dein neues Microdermal reinigen. Bei Entzündungen solltest Du lieber Deinen Piercer konsultieren, der entscheiden kann, ob Dein Piercing herausgenommen werden muss.

Microdermal Piercing-Inspirationen

Das Microdermal ist zwar nicht das unkomplizierteste Piercing, hat jedoch in den letzten Jahren einen regelrechten Boom erfahren. Dies liegt vermutlich an den vielen Möglichkeiten, Microdermals am Körper zu platzieren. Wir zeigen Dir hier ein paar besonders schöne Exemplare.

Das Microdermal kann durch seine geringe Größe schlichte Akzente setzen. Ein Nacken-Piercing war bisher nur mit einem Surface-Piercing realisierbar. Microdermals ermöglichen es Dir, Deinen Nacken mittig mit einem Strassstein zu verzieren.

Tattoos und Piercings werden gerne zusammen getragen. Mit Microdermals lassen sich beide zu einem Gesamtkunstwerk kombinieren: Schmucksteine können gezielt auf bereits vorhandenen Tattoos platziert werden.

Microdermals sind außerdem als Hand-Verzierung beliebt. Am Ringfinger getragen, kannst Du Dir so einen „Ring" piercen lassen, der Dir nicht vom Finger rutschen wird.

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Nichts für die Ewigkeit: Die Risiken

Piercingnarbe
Wenn Du Dein Microdermal wieder entfernen möchtest oder es abgestoßen wird, musst Du mit Narbenbildung rechnen.

So reizvoll die Microdermals auch sind, solltest Du Dir dennoch vorher über die Risiken im Klaren sein. Da sich die Technik, Microdermals zu stechen, erst in den vegangenen Jahren etabliert hat, haben viele Piercer noch nicht viel Erfahrung. Nur weil ein Piercing-Studio Microdermals anbietet, muss es nicht heißen, dass diese auch über das nötige Hintergrundwissen verfügen. Du solltest Dir also bei der Wahl Deines Studios Zeit nehmen und vorher ein Gespräch mit Deinem Piercer führen. Ein vertrauenswürdiger Piercer wird Dir nicht das Blaue vom Himmel versprechen, sondern Dich auch über die Risiken dieses Piercings aufklären. Was häufig sowohl bei Surface als auch bei Microdermal Piercings verschwiegen wird, ist die Tatsache, dass die meisten Piercings nach wenigen Jahren vom Körper als Fremdkörper abgestoßen werden – und das selbst wenn das Microdermal ordnungsgemäß angebracht wurde. Aufgrund der höheren Kosten für diese Art von Körperschmuck solltest Du Dir darüber im Klaren sein, dass Du Dein Piercing vermutlich nicht für alle Ewigkeiten tragen wirst. Damit einher gehen auch sichtbare Narben, die bei Microdermals noch gravierender ausfallen können, als bei herkömmlich gestochenen Piercings. Auch wenn Du Dein Microdermal wieder herausnehmen möchtest, kannst Du dies nicht einfach selbst in die Hand nehmen, da sich die Platte unter Deiner Haut befindet. Je nachdem, wie Dein Körper reagiert, muss das Microdermal mit einem speziellen Entfernungswerkzeug „herausgehebelt" werden, oder es ist gar ein erneuter Schnitt nötig. Zudem können sich Piercings an einigen Körperstellen als unpraktisch erweisen. Mit diesem Schmuck kannst Du leicht irgendwo hängen bleiben und läufst Gefahr, damit Dein Piercing herauszureißen.

Du siehst also, Piercing ist nicht gleich Piercing. Microdermals erfordern noch mehr als andere Piercings, dass Du Dich auch mit den Risiken dieses Schmucks beschäftigst. Wenn Du Dich nun aber nichtsdestotrotz für das Microdermal Piercing begeisterst, dann lasse Dir es nur von einem Piercer stechen, der Erfahrung mit dieser Art des Körperschmucks hat.

Bildquelle: iStock/CharlesKnox, iStock/OlgaEkaterincheva, iStock/RusN

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