Liebeskummer ist ein Gefühl, das fast jeden Menschen mindestens einmal im Leben trifft. Doch während der Schmerz für alle gleich real ist, zeigen sich bei der Verarbeitung deutliche Unterschiede zwischen den Geschlechtern, wie eine aktuelle Umfrage von Parship offenbart. Was Männer und Frauen im Umgang mit Herzschmerz deutlich anders machen und wo vielleicht doch Gemeinsamkeiten liegen, erfährst du hier.
#1
Kommunikation als Heilmittel (aber nicht für alle)
Der wohl größte Unterschied liegt in der Art, wie Männer und Frauen bei Liebeskummer Unterstützung suchen. Drei Viertel aller Frauen (74 Prozent) sprechen mit ihren Freund*innen über ihre Gefühle. Bei den Männern tut dies nicht einmal jeder Zweite (48 Prozent). Dass Männer weniger reden, lässt sich durch die unterschiedlichen sozialen Konditionierungen erklären.
Frauen werden von klein auf ermutigt, über ihre Emotionen zu sprechen und Unterstützung zu suchen. Männer hingegen lernen oft, Gefühle als Schwäche zu betrachten und sie für sich zu behalten. Das führt dazu, dass ihnen außerhalb ihrer Beziehung häufig ein emotionales Support-System fehlt, wie Stella Schultner, Love-Coach und Mitglied im Parship Expertenteam, erklärt: „Wenn die eigene Partnerin wegfällt, gibt es kaum jemanden, mit dem sie über ihre Gefühle sprechen. Demnach sind sie mit der Verarbeitung einer Trennung oft ganz allein.“
#2
Flucht in die Arbeit vs. Selbstfürsorge
Wenn es um Ablenkung geht, wählen Männer und Frauen unterschiedliche Strategien. Männer stürzen sich häufiger in die Arbeit (49 Prozent) als Frauen (40 Prozent). Diese Flucht in die Beschäftigung dient oft als Vermeidungsstrategie, um sich nicht mit dem Schmerz konfrontieren zu müssen.
Frauen hingegen setzen verstärkt auf Selbstfürsorge: Fast die Hälfte (49 Prozent) kümmert sich bei Herzschmerz bewusst um ihr eigenes Wohlbefinden durch Wellness, gesunde Ernährung oder Lesen. Bei den Männern verfolgt nur etwa jeder Dritte (36 Prozent) diese Strategie. Frauen entwickeln auch häufiger neue Hobbys oder Freizeitprojekte (19 Prozent gegenüber 12 Prozent bei Männern), was zeigt, dass sie Liebeskummer eher als Chance für persönliche Entwicklung sehen.
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#3
Rückzug & ungesunde Bewältigungsstrategien
Besonders problematisch ist die Tendenz der Männer zu ungesunden Bewältigungsstrategien. Sie ziehen sich häufiger zurück (49 Prozent gegenüber 36 Prozent bei Frauen) und greifen öfter zu Genussmitteln wie Alkohol, Zigaretten, Fast Food oder Süßigkeiten (14 Prozent gegenüber 11 Prozent bei Frauen).
Diese Verhaltensweisen können zu einem Teufelskreis führen: Der Rückzug verstärkt die Isolation, während der Griff zu ungesunden Substanzen zwar kurzfristig Betäubung bietet, langfristig aber vielleicht neue Probleme schafft. Die fehlenden sozialen Ventile verstärken diese Tendenz zusätzlich.
#4
Sport und soziale Aktivitäten
Wenn es um gesunde Ablenkungen geht, haben Männer und Frauen ähnliche Verhaltensweisen. Bei der Ablenkung durch Sport zeigen beide Geschlechter nahezu identische Werte: 41 Prozent der Männer und 40 Prozent der Frauen nutzen körperliche Aktivität, um über den Liebeskummer hinwegzukommen.
Auch bei Unternehmungen unter Leuten sind die Unterschiede relativ gering: 58 Prozent der Frauen und 50 Prozent der Männer lenken sich durch Aktivitäten wie Konzerte, Ausgehen oder andere soziale Events ab. Diese Strategien scheinen geschlechterübergreifend zu funktionieren, da sie sowohl Ablenkung bieten als auch das Gefühl von Gemeinschaft und Normalität vermitteln können.
#5
Reflexion vs. schneller Neustart
Nach einer Trennung gehen Männer und Frauen auch unterschiedlich mit der Aufarbeitung um. Frauen reflektieren häufiger die vergangene Beziehung (42 Prozent gegenüber 36 Prozent bei Männern), um daraus für die Zukunft zu lernen. Diese Selbstreflexion kann dabei helfen, destruktive Muster zu erkennen und künftige Beziehungen bewusster zu gestalten.
Männer sind hingegen schneller wieder bereit für neue romantische Abenteuer: 17 Prozent fangen gleich nach dem Beziehungsende wieder an zu daten, während es bei den Frauen nur jede Zehnte ist. Diese Eile kann jedoch problematisch sein, wenn die vorherige Beziehung nicht richtig verarbeitet wurde.