Kennst du das Gefühl, ständig andere um ihre Zustimmung zu bitten, bevor du etwas für dich entscheidest? Viele von uns haben gelernt, dass es höflich oder rücksichtsvoll ist, erst mal nachzufragen – doch manchmal hindern uns diese Gewohnheiten daran, authentisch zu leben und unsere eigenen Bedürfnisse ernst zu nehmen. Stattdessen entschuldigen wir uns freundlich, haken vorsichtig nach oder warten ab, bis jemand anderes uns grünes Licht gibt. Dabei gibt es einige fundamentale Dinge in unserem Leben, für die wir längst aufhören sollten, um Erlaubnis zu bitten. Welche das sind? Das klären wir jetzt!
#1
Deine Grenzen zu setzen
Wenn dir etwas zu viel wird oder du dich unwohl fühlst, darfst du „Nein“ sagen – ohne vorher um Erlaubnis zu fragen, ob das in Ordnung ist, oder ständig darüber zu grübeln, welche Konsequenzen das für andere haben könnte. Deine Grenzen sind nämlich nicht nur dein gutes Recht, sondern auch wichtig, um deine mentale Gesundheit zu schützen. Egal, ob es dabei um Überstunden geht, die du nicht leisten möchtest, oder um Pläne am Wochenende, für die dir einfach die Energie fehlt: Du musst niemandem erklären oder rechtfertigen, warum du auf dich achtest.
#2
Deine Gefühle auszudrücken
Ob Freude, Traurigkeit, Wut oder Angst – deine Emotionen sind ein wichtiger Teil deiner Persönlichkeit und verdienen es, wahrgenommen zu werden. Du musst dich nicht dafür rechtfertigen, wie es dir geht. Viele von uns haben jedoch gelernt, ihre Gefühle zu verstecken oder herunterzuspielen, weil sie befürchten, anderen zur Last zu fallen. Doch authentisch zu sein bedeutet auch, deine emotionale Welt zu teilen – mit den Menschen, denen du vertraust.
#3
Deine Meinung zu äußern
Deine Gedanken und Perspektiven sind wertvoll – auch wenn sie sich von denen anderer unterscheiden. Heißt: Du darfst widersprechen, alternative Vorschläge machen oder einfach deine Sicht der Dinge teilen, ohne vorher zu fragen, ob das erwünscht ist. Ja, lass das ständige „Sorry, aber ...“-Gehabe. Natürlich solltest du trotzdem respektvoll bleiben, aber deine Stimme verdient es, gehört zu werden. Verschiedene Meinungen bereichern Diskussionen und führen oft zu besseren Lösungen.
Wie du selbstbewusster durchs Leben gehst?
Das erfährst du im Video!
#4
Fehler zu machen und daraus zu lernen
Perfektion ist ein Mythos, und trotzdem entschuldigen wir uns ständig für kleine Unzulänglichkeiten oder bitten um Nachsicht, bevor wir etwas Neues ausprobieren. Fehler gehören zum Menschsein dazu und sind oft unsere besten Lehrmeister. Du darfst experimentieren, scheitern und es nochmal versuchen – ohne dich vorher abzusichern, ob das auch wirklich okay ist.
#5
Deine Träume zu verfolgen
Ob es der Karrierewechsel ist, ein kreatives Hobby oder ein großes Lebensziel: Du brauchst die Erlaubnis von niemandem, um deine Träume zu verfolgen. Oft holen wir uns aber bei anderen die Bestätigung, bevor wir mutige Entscheidungen treffen, aus Angst vor Kritik oder Unverständnis. Doch dein Leben gehört dir, und du darfst selbst entscheiden, welchen Weg du einschlägst – auch wenn andere ihn vielleicht nicht verstehen. Es ist auch nicht egoistisch, dich selbst an erste Stelle zu setzen und auf dein Wohlbefinden zu achten. Du kannst nur dann authentisch für andere da sein, wenn du dich selbst gut behandelst.
#6
Dich zu verändern und zu wachsen
Menschen entwickeln sich weiter, das ist völlig natürlich. Dennoch entschuldigen wir uns oft für unsere Veränderungen: „Sorry, dass ich jetzt so viel Zeit mit XY verbringe“ oder „Ich weiß, ihr findet es komisch, dass ich jetzt vegan lebe, aber ...“ sind nur zwei typische Aussagen in so einem Fall. Doch Wachstum ist dein Recht. Du darfst neue Seiten an dir entdecken, alte Gewohnheiten ablegen und zu der Person werden, die du sein möchtest – ohne dich dafür zu rechtfertigen.
#7
Dich glücklich zu fühlen
Du darfst glücklich sein – auch wenn es anderen gerade nicht so gut geht. Dein Glück schmälert nicht das der anderen, und du brauchst keine Erlaubnis, um Freude zu empfinden. Viele von uns haben allerdings schnell mal ein schlechtes Gewissen, wenn sie sich freuen, während Freund*innen oder Familie durch schwere Zeiten gehen. Doch deine positiven Emotionen sind genauso berechtigt wie alle anderen. Glück ist kein endliches Gut, das aufgeteilt werden muss – im Gegenteil! Deine Freude kann sogar ansteckend wirken und anderen Hoffnung geben.
Denk immer daran:
Das ständige Bitten um Erlaubnis kann ein Zeichen dafür sein, dass wir gelernt haben, die Bedürfnisse anderer über unsere eigenen zu stellen. Oft stecken dahinter Ängste vor Ablehnung oder der Wunsch, gemocht zu werden. Doch wahre zwischenmenschliche Beziehungen basieren auf gegenseitigem Respekt – und das bedeutet auch Respekt für deine Autonomie.
Wie gehst du das Thema also an? Beginne am besten klein. Bedeutet: Achte vielleicht mal eine Woche lang darauf, wie oft du um Erlaubnis bittest, obwohl es um deine persönlichen Entscheidungen geht. Dann übe dich darin, stattdessen zu informieren: „Ich werde heute früher gehen“ anstatt „Ist es okay, wenn ich früher gehe?“ Diese kleinen Veränderungen in deiner Kommunikation können große Auswirkungen auf dein Selbstbewusstsein und deine mentale Gesundheit haben.