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Interview mit Eva Asselmann

Psychologin erklärt, was Stress im Alltag mit unserer Gesundheit macht

Eva Asselmann

Zwischen Beruf, Freizeit und familiären Verpflichtungen befinden sich viele von uns im Dauerstress. Abschalten fällt ihnen schwer. Doch genau das ist nicht gesund. Im Podcast haben wir mit Eva Asselmann gesprochen. Sie ist Professorin für Differentielle und Persönlichkeitspsychologie und hat gerade ihr zweites Buch „Easy Relax“ rausgebracht. Darin geht es um Stressbewältigung im Alltag. Im Interview verrät sie uns, was Stress mit unserem Körper macht, warum die richtige Einstellung wichtig ist und wie wir lernen, besser mit Stress umzugehen.

Dies ist eine gekürzte Version des Interviews. Das vollständige Interview gibt es in unserer aktuellen Podcast-Folge.

desired: Was machst du im Alltag, wenn du gestresst bist?

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Eva Asselmann: Ich versuche, mich körperlich zu entspannen und vor allem frühzeitig zu bemerken, wenn ich angespannt bin. Wenn ich akuten Stress habe, gehe ich, wann immer es möglich ist, eine Runde joggen. Das geht natürlich nicht, wenn ich Termine habe, die ich nicht verschieben kann. Aber wenn es sich einrichten lässt und ich merke, dass ich vor lauter To-dos nicht mehr klar denken kann, versuche ich erst mal, mich aus der Situation rauszuziehen und zu entspannen. Das geht bei mir durch Sport sehr gut. Um in stressigen Phasen langfristig motiviert zu bleiben, versuche ich, ganz bewusst schöne Dinge wie ein Essen mit Freund*innen mit in meinen Alltag einzuplanen. Außerdem denke ich, dass genügend Schlaf extrem wichtig ist, um mit Stress besser umgehen zu können.

Im Video zeigen wir dir, wie du schneller einschlafen kannst:

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Du bist Psychologin und hast gerade das Buch „Easy Relax“ rausgebracht, warum fasziniert dich gerade das Thema Stress so sehr?

Stress ist ein Hauptthema in der Psychologie. Wenn man sich psychische Störungen aus einer generalisierten Perspektive anschaut, dann könnte man sagen, dass nahezu alle psychischen Krankheiten durch Stress entstehen. Natürlich nicht nur, da spielen zum Beispiel auch genetische Faktoren eine Rolle. Aber Stress ist eben ein ganz wichtiger Punkt in Bezug auf unser Wohlbefinden und unsere Psyche. Deswegen könnte man sagen, Stress ist der Dreh- und Angelpunkt in der Psychologie. Gerade in der klinischen Psychologie, Gesundheitsförderung und Prävention ist es wichtig, Ansätze zu entwickeln, um Stress im Alltag besser bewältigen zu können. In unserer heutigen Gesellschaft wird dieses Thema immer größer. Das hängt auch damit zusammen, dass wir immer mehr Freiheit und mehr Möglichkeiten im Alltag haben. Freiheit ist eine unglaubliche Ressource. Gleichzeitig setzt sie voraus, dass wir eine gute Selbstregulationsfähigkeit haben, also uns gut im Alltag regulieren können und selbst merken, wenn wir gestresst sind, um dann Gegenmaßnahmen zu ergreifen.

Sind Leute heute dadurch wirklich gestresster? Oder waren die Menschen früher genauso gestresst, aber haben nur nicht so viel darüber gesprochen?

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Wenn man sich die durchschnittliche Wochenarbeitszeit anschaut, stellt man überraschenderweise fest, dass Menschen früher sogar mehr gearbeitet haben. Der Punkt ist aber, dass sich die Arbeit heutzutage sehr stark verdichtet hat. Wir müssen also sehr viel mehr in weniger Zeit schaffen. Dazu kommt, dass wir zum Beispiel über Social Media ständig mit Reizen überflutet werden und immer neue Informationen auf uns einprasseln.

Eva Asselmanns Buch „Easy Relax“ ist kürzlich erschienen. Das Buch gibt es z.B. bei Amazon:

Easy Relax: Raus aus der Stressfalle in 20 Sekunden - Die wissenschaftlich erprobte Entspannungstech

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Preis kann jetzt höher sein. Preis vom 23.04.2024 01:12 Uhr

Was passiert bei Stress in unserem Körper?

Stress entsteht immer dann, wenn wir mit Anforderungen konfrontiert sind, die uns potenziell überfordern. Das setzt im Körper eine ganze Kaskade an unterschiedlichen Prozessen in Gang. Unsere inneren Organe werden stärker durchblutet, wir atmen schneller, unsere Muskeln spannen sich an und so weiter. Unser Körper mobilisiert quasi all seine Kräfte, damit wir bereit sind für Angriff oder Flucht. In vielen heutigen Stresssituationen sind diese körperlichen Signale allerdings wenig hilfreich, sondern eher hinderlich. Etwa in einer Prüfung oder Notsituation, in der es wichtig ist, einen kühlen Kopf zu bewahren. Rationales Denken wird bei starkem Stress aber zurückgefahren, wir haben dann zum Beispiel einen Blackout. Stress wird außerdem immer dann problematisch, wenn er zu lange anhält. Wenn wir die ganzen Ressourcen, die unser Körper verbraucht hat, also nicht mehr auffüllen können. Dann kann es im schlimmsten Fall passieren, dass wir irgendwann ausgebrannt und chronisch erschöpft sind. So entsteht auch ein Burnout.

Oft sind wir nicht erst in der eigentlichen Stresssituation angespannt, sondern schon davor, wenn wir nur an diese Situation denken. Kommen da auch schon diese ganzen körperlichen Reaktionen zutage?

Stressreaktionen werden immer dann ausgelöst, wenn wir uns subjektiv gestresst fühlen. Unsere persönliche Wahrnehmung der Situation spielt also eine entscheidende Rolle. Wenn wir uns selbst unter Druck setzen, zum Schwarzmalen neigen oder Versagensängste haben, kann das Stress sehr verschärfen. Deshalb ist ein entscheidender Punkt im Stressmanagement auch, an den persönlichen Einstellungen zu arbeiten.

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Dies ist eine gekürzte Version des Interviews. Das vollständige Interview gibt es in unserer aktuellen Podcast-Folge.

Bist du zu gestresst? Diese Anzeichen sprechen dafür:

11 Anzeichen, dass du zu viel Stress hast

11 Anzeichen, dass du zu viel Stress hast
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Bildquelle: Jens Gyarmaty

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