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Punktförmige Hautblutungen

Purpura Schönlein-Henoch

Purpura Schönlein-Henoch

Purpura Schönlein-Henoch ist eine immunologisch bedingte Entzündung der mittleren und kleinen Blutgefäße. Es handelt sich dabei um eine sogenannte Multisystemerkrankung, von der mehrere Organe betroffen sind. Die Krankheit verläuft schubweise und tritt meistens bei Kindern auf. Purpura Schönlein-Henoch ist jedoch kein Grund zur Unruhe. Die Krankheit ist behandelbar und heilt zumeist von selbst.

Was ist Purpura Schönlein-Henoch?

Bei Purpura Schönlein-Henoch reagiert das dem Körper eigene Abwehrsystem bei der Krankheit nicht „normal“. Die Krankheit ist eine sogenannte Multisystemerkrankung und befällt zumeist die Haut, die Gelenke, den Darm und die Nieren. Die Blutgefäße von Kindern, die unter Purpura Schönlein-Henoch leiden, werden nach und nach durchlässiger, was zu punktförmigen Hautblutungen führt. Häufig schwellen die Hand- und Fußrücken und auch die Gelenke an, was eine eingeschränkte Beweglichkeit zur Folge hat. Aus diesem Grund wollen Kinder mit Purpura Schönlein-Henoch plötzlich nicht mehr laufen. Auch Magen und Darm sind oft betroffen, weshalb es zu starken Bauchschmerzen, Durchfall und Erbrechen kommen kann. Ganz selten hat die Erkrankung auch einer Nierenentzündung, eine sogenannte Glomerulonephritis, zur Folge. Jährlich erkranken circa 15 bis 25 von 100.000 Kindern und Jugendlichen an Purpura Schönlein-Henoch. In der Regel sind die Kinder zwischen sechs und sieben Jahre alt und erkranken besonders häufig im Winter. Oft geht der Krankheit ein Atemwegsinfekt oder die Einnahme von Medikamenten voraus. Die Erkrankung beginnt zunächst akut und verläuft dann in mehreren Schüben. Bei den allermeisten Betroffenen heilt sie jedoch ohne Folgeschäden aus. Namensgeber der Krankheit sind die beiden deutschen Ärzte Johann Lukas Schönlein und Eduard Heinrich Henoch.

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Symptome bei Purpura Schönlein-Henoch

Wenn Dein Kind an Purpura Schönlein-Henoch erkrankt, wirst Du dies wahrscheinlich schnell bemerken, da die Krankheit eindeutige Symptome aufweist. Sollten bei Deinem Kind beispielsweise punktförmige oder flächenhafte Hautblutungen symmetrisch an den Unterschenkeln, den Füßen, dem Po oder auch am Bauch auftreten, ist dies ein mögliches Anzeichen für Purpura Schönlein-Henoch. Es gibt jedoch noch weitere Beschwerden, die auf eine Erkrankung hindeuten. Dazu gehören geschwollene Gelenke, Hand- und Fußrücken. Auch Blut im Stuhl – nach ein bis zwei Wochen auch im Urin –, Durchfall und kolikartige Bauchschmerzen, die durch die Entzündung der Darmgefäße hervorgerufen werden, deuten auf die Krankheit hin. Bei betroffenen Jungen können zudem die Hoden anschwellen und schmerzen. Das zentrale Nervensystem Deines Kindes kann zwei Wochen nach Krankheitsbeginn ebenfalls Indizien für die Krankheit liefern. Dabei treten Kopfschmerzen, und Krampfanfälle, eine halbseitige Lähmung, vorübergehende Blindheit oder ein verschwommenes Sehen sowie mentale Störungen und Hirnblutungen auf. Die Krankheit befällt in einigen Fällen auch die Nieren. Dabei kann es zu einer verminderten Nierenfunktion, Bluthochdruck und in seltenen Fällen auch zum Nierenversagen kommen.

Ursachen von Purpura Schönlein-Henoch

Purpura Schönlein-Henoch: Bettruhe
Purpura Schönlein-Henoch heilt mit körperlicher Schonung meist von selbst.

Zwar sind die genauen Ursachen von Purpura Schönlein-Henoch noch ungeklärt, fest steht jedoch, dass die Krankheit oft als immunologische Reaktion auf Infektionen wie zumeist Atemwegsinfekten, aber auch nach Masern, Windpocken, Röteln oder Grippe-Erregern auftritt. Weitere, aber seltenere Ursachen für die Krankheit sind Insektenstiche, Impfungen, die Einnahme von Medikamenten oder bestimmte Erkrankungen des Immunsystems. In einigen Fällen tritt Purpura Schönlein-Henoch aber auch ohne einen erkennbaren Anlass auf. Häufig kommt es bei Klein-, Kindergarten- und Schulkindern circa ein bis drei Wochen nach einem Grippeinfekt zur Erkrankung. Welche Abläufe im körpereigenen Abwehrsystem die Krankheit auslösen, ist noch weitgehend unklar. Forscher vermuten jedoch, dass eine allergische Reaktion auf Krankheitserreger, die eine immunologische Entzündungsreaktion an den Blutgefäßen zur Folge hat, die Ursache für die Multisystemerkrankung ist

Diagnose bei Purpura Schönlein-Henoch

Wenn Du – zum Beispiel aufgrund eines Hautauschlages bei Deinem Kind – den Verdacht hast, dass es Purpura Schönlein-Henoch hat, solltest Du mit ihm den Kinderarzt aufsuchen. Dieser wird anhand der für die Krankheit typischen Symptome die Diagnose stellen. Einen Laborwert, der eine eindeutige Diagnose liefern kann, gibt es bei der Krankheit nicht. Um herauszufinden, ob Dein Kind an Purpura Schönlein-Henoch erkrankt ist, nimmt der Arzt eine Urinuntersuchung und eine Ultraschalluntersuchung – beispielsweise der Nieren – vor. In einigen Fällen untersucht der Kinderarzt auch das Gehirn mit einer sogenannten Magnetresonanztomographie, um ausschließen zu können, dass es ebenfalls betroffen ist. Anhand dieser Untersuchungen und der Untersuchung des Hautausschlages kann der Arzt feststellen, ob bei Deinem Kind Purpura Schönlein-Henoch oder eine andere Erkrankung vorliegt.

Wie wird Purpura Schönlein-Henoch behandelt?

Wenn Dein Kind an Purpura Schönlein-Henoch erkrankt ist, ist das trotz der Schmerzen und des Hautausschlages kein Grund zur Panik. Bei vielen Kindern bessern sich die Beschwerden ganz von selbst. Medikamente, die speziell für die Erkrankung hergestellt werden, gibt es nicht. Die unterschiedlichen Symptome lassen sich jedoch gut behandeln. Wenn Dein Kind beispielsweise unter Muskelschmerzen leidet, kann der Arzt ihm hiergegen Schmerzmittel verschreiben. Sollte der Darm Deines Kindes betroffen sein, können Kortison-Präparate die Beschwerden lindern. Wenn auch die Niere Deines Kindes von der Krankheit betroffen ist, kann diese ebenfalls medikamentös behandelt werden. Zudem solltest Du die Nierenfunktion Deines Kindes bis zu zwei Jahre nach der Erkrankung regelmäßig von einem Arzt kontrollieren lassen. Meist heilt Purpura Schönlein-Henoch schon nach wenigen Tagen ganz von selbst aus. Nur in seltenen Fällen verläuft die Krankheit schwer, sodass die Genesung zwischen vier und sechs Wochen dauern kann. Du solltest darauf achten, dass Dein Kind während der akuten Krankheitsphase Bettruhe einhält und sich körperlich schont. Die Gelenkschwellungen Deines Kindes kannst Du lindern, indem Du sie regelmäßig kühlst.

Purpura Schönlein-Henoch ist eine immunologisch vermittelte Multisystemerkrankung, bei der eine Entzündung der kleinen und mittleren Blutgefäße vorliegt. Die Erkrankung tritt zumeist bei Klein-, Kindergarten- und Schulkindern auf und äußert sich häufig in einem punktartigen Hautausschlag. Weitere Symptome sind Gelenkschmerzen und -schwellungen, Bauchschmerzen, Durchfall und Erbrechen. Purpura Schönlein-Henoch heilt bei Bettruhe und körperlicher Schonung meist von alleine aus und hinterlässt keine Folgeschäden.

Bildquelle: IPGGutenbergUKLtd/iStock/Thinkstock

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